Bank: J.R. Smith, Chris Copeland, Amare Stoudemire vs. Austin Rivers, Ryan Anderson, Brian Roberts
Knicks: J.R. Smith hat das Mentoring von Jason Kidd richtig gut getan, der ehemalige Egozocker spielt mannschaftsdienlicher als je zuvor - und hat dennoch mit 17,1 Punkten pro Spiel seinen besten Karrierewert zu Buche stehen. Ex-BBL-Spieler Chris Copeland überzeugt als Energizer, Steve Novak als Distanzschütze und Pablo Prigioni als umsichtiger Backup-Point Guard.
Und dann wäre da noch Amare Stoudemire, der nach seiner Verletzungspause auch stetig besser wird. Fehlen wird Iman Shumpert, der nach überstandenem Kreuzbandriss in der kommenden Woche sein Debüt geben könnte und eine weitere Option auf den Positionen eins bis drei darstellt.
Hornets: Austin Rivers vertrat lange Zeit Eric Gordon als Starter, ist aber eigentlich ein Bankspieler. Der Rookie tut sich enorm schwer, hat seinen Platz im Team und der NBA noch nicht gefunden. Anders Ryan Anderson, der wie in Orlando überzeugt und sogar Topscorer seiner Mannschaft ist (17,2 Punkte pro Spiel). Jason Smith, Ex-Bamberg-Star Brian Roberts, Roger Mason Jr. und mit Abstrichen Lance Thomas sind solide Backups, mehr nicht.
Fazit: Die Hornets haben eine ordentliche Bank, können mit der Tiefe der Knicks aber nicht mithalten. Mit Smith und Stoudemire kommt einfach so viel Scoring Punch von der zweiten Garde, dass man als Gegner zwangsläufig Probleme bekommt. Aber keine Sorge, liebe Hornets-Fans: Das geht auch vielen anderen Teams so.
Head Coach: Mike Woodson vs. Monty Williams
Woodson: Nach sehr erfolgreichen Jahren, die leider mit einer Kündigung endeten, kam Woodson als Co-Trainer von Mike D'Antoni zu den Knicks, den er im Frühjahr 2012 interimsmäßig beerbte. Der 54-Jährige machte einen starken Job und wurde noch im Mai zum Head Coach ernannt.
Wie Gregg Popovich lernte Woodson viel von Larry Brown, mit dem er 2004 als Assistant Coach in Detroit den Titel gewann. Er gilt als glühender Verfechter starker Defenses, scheint in der Offense in punkto Fantasie und Einfallsreichtum aber manchmal an seine Grenzen zu stoßen.
Williams: Williams ist erst 41 Jahre alt, trainiert die Hornets aber schon im dritten Jahr und war vorher Assistent unter Nate McMillan in Portland. Wie Woodson mag er harte Arbeit in der Defense und sieht da die Basis für jeden Erfolg. Die Arbeit mit einem jungen Team wie den Hornets ist wahrscheinlich genau das, was Williams in der jetzigen Phase seiner Trainerlaufbahn entgegen kommt.
Er kann talentierte Spieler entwickeln, speziell der defensiv so starke Davis dürfte ein Youngster nach seinem Geschmack sein. Austin Rivers wiederum hat bei Williams ein Stein im Brett, weil er mit dessen Vater, Celtics-Coach Doc Rivers, zusammengespielt hat.
Fazit: Von ihrer taktischen Ausrichtung ähneln sich die beiden Coaches, in punkto Erfahrung hat aber Woodson klar die Nase vorn. Die Knicks sind ein Topteam der Liga mit einem etablierten Coach, Williams und sein Team dagegen sind relativ grün.
In einigen Jahren könnten sowohl Trainer als auch Mannschaft für Furore sorgen, aktuell aber ist der Trainer Woodson höher zu bewerten als der Trainer Williams.
Prognose:
Die New York Knicks haben einen tollen Trainer, die tiefere Mannschaft und den größten Superstar auf ihrer Seite. Auf den ersten Blick sollte das Spiel eine klare Angelegenheit werden. Aber die Houston Rockets haben schmerzhaft erfahren müssen, was passiert, wenn man die Hornets unterschätzt.
Mit ihrer Energie und Athletik sind sie schwer zu spielen, wenn sie erst mal Fahrt aufgenommen haben, bei einigen Pleiten mangelte es lediglich an Selbstvertrauen. Das ist nach Siegen über Dallas, San Antonio und wie erwähnt Houston nun vorhanden, in der Defense geben Williams' Schützlinge ohnehin alles.
New York muss auf den Punkt konzentriert sein und den Hornets möglichst früh den Schneid abkaufen, denn noch mal: Wer die Spurs und Rockets schlägt, der kann auch die Knicks schlagen.
Teil II: Die Forward-Positionen und die Center
Der NBA-Spielplan im Überblick
