NBA

Playoffs in Gefahr: Kommt der große Trade?

Von Marc-Oliver Robbers
Steve Nash (M.) legte gegen Houston seinen 10.000. Karriere-Assist auf
© Getty

Die Lakers rutschen immer tiefer in der Krise. 2013 ist Los Angeles noch sieglos. Steve Nash schreibt die Saison bereits ab. Die Trade-Gerüchte um Pau Gasol nehmen wieder zu.

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Es gibt in diesen Tagen nicht viel Positives über die Lakers zu berichten. Vier Niederlagen in Folge, alle "Big Men" im Kader sind verletzt, die Defense ist desaströs und in den nächsten Spielen folgt ein Hochkaräter auf den anderen.

Da bleibt selbst der 10.000. Karriere-Assist von Steve Nash nur eine Randnotiz. "Es ist schwer, das jetzt zu genießen. Ich will das nicht abwerten, aber im Moment verschwende ich keinen Gedanken an diesen Meilenstein. Wir müssen endlich einen Weg finden, ein Spiel zu gewinnen", kommentierte der Kanadier seine Leistung daher auch ein wenig resignierend. Dabei findet sich Nash nun in einer Reihe mit John Stockton, Jason Kidd, Mark Jackson und Magic Johnson wieder - keine so schlechte Umgebung.

Ohne Sieg im Jahr 2013

Doch in der jetzigen Situation ist keinem zum Feiern zumute. In diesem Jahr sind die Lakers (15-19) noch sieglos. Einer Heimpleite am Neujahrstag gegen Philadelphia folgte die Niederlage im Stadtduell gegen Clippers. Dazu kommen Pleiten gegen die Nuggets und Rockets. Die Lakers liegen im Westen bereits fünf Sieg hinter dem letzten Playoffplatz auf Rang elf.

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Das Problem ist offensichtlich: Die Lakers bekommen einfach zu viele Körbe. Im Schnitt sind es 110 in den letzten vier Spielen, über die komplette Saison kassieren sie durchschnittlich 101,5 Punkte. Nur vier Teams sind schlechter. Dabei hat man in Dwight Howard, Metta World Peace und Kobe Bryant exzellente Verteidiger in den eigenen Reihen.

Die Playoffs sind nach knapp der Hälfte der Spielzeit in weite Ferne gerückt und die zweite Saisonhälfte hat es durchaus in sich. 26 der restlichen 49 Spiele müssen die Lakers auswärts bestreiten. Als nächstes warten die abgezockten San Antonio Spurs, danach geht es gegen Oklahoma und in der kommenden Woche gastiert Meister Miami im Staples Center. Einfach geht anders. Dazwischen gilt es noch die Cavs und die Bucks zu schlagen. Das sind auch keine Selbstläufer, wie die Auswärtspleite Mitte Dezember in Cleveland beweist.

Verletzungssorgen bleiben

Zu allem Überfluss fehlt aktuell der komplette Frontcourt verletzungsbedingt. Howard kann mit einer Schulterverletzung frühestens gegen Milwaukee in der kommenden Woche wieder auflaufen. Die Rückkehr von Jordan Hill (Hüftverletzung) und Pau Gasol (Gehirnerschütterung) steht in den Sternen.

Der Spanier ist zudem in dieser Saison völlig neben der Spur. Seine Wurfquote (41,6 %) war noch nie so schlecht und auch seine Punktausbeute liegt rund 6 Zähler unter seinem Karriereschnitt. Gasol wirkt zermürbt von den andauernden Trade-Gerüchten um seine Person und sucht immer noch seinen Platz im D'Antoni-System.

Ohnehin ist der Trainerwechsel von Mike Brown zu Mike D'Antoni ohne Wirkung verpufft. Stimmen nach einem erneuten Wechsel und Trainerlegende Phil Jackson werden laut. Doch der Erfolgscoach hat unlängst ein weiteres Engagement in der NBA ausgeschlossen. "Es ist nicht meine Absicht, jemals wieder zu coachen", sagte Jackson, der auch als neuer Nets-Trainer gehandelt wird.

Nash hat wenig Hoffnung

Um die Playoffs noch zu erreichen, müssten die Lakers die restliche Saison in etwa mit einer Bilanz von 33-16 abschließen. In dem jetzigen Zustand nahezu utopisch. Auch innerhalb des Teams mehren sich die Zweifel an einer Playoff-Teilnahme.

"Ich glaube vor drei oder vier Wochen hätten die Leute noch gesagt: 'Ah, es wird besser werden'", sagte Nash und ergänzte dann wenig hoffnungsfroh: "Jetzt glaube ich definitiv nicht, dass es eine Garantie gibt, dass es besser wird. Wir müssen weiter hart arbeiten und uns selbst die Chance geben, es besser zu machen."

Er rechnet sogar damit, dass es länger als eine Saison dauern wird. "Mit genug Zeit, und damit meine ich vielleicht über den Sommer hinaus, können wir besser werden. Aber in dieser Saison wird es auf jeden Fall eine Herausforderung, das Ruder herumzureißen."

Wieder Trade-Gerüchte um Gasol

Doch die Lakers brauchen kurzfristigen Erfolg. Ein Verpassen der Playoffs wäre sicher eine der größten Überraschungen in der NBA-Geschichte. Also halten sich die Trade-Gerüchte um Gasol weiter hartnäckig. Der Spanier ist sicher nicht das Hauptproblem der Lakers-Krise, aber er stellt einen gewissen Gegenwert da.

Der 32-Jährige ist sicher kein Mann für das angestrebte Run-and-Gun-System des Trainers und da D'Antoni sicher nicht zu den Coaches gehört, denen große Flexibilität nachgesagt wird, könnte Gasol das Opfer beziehungsweise die Chance sein.

Eine Kaderverjüngung ist eklatant wichtig. Die Lakers brauchen zudem einen starken Verteidiger und Gefahr von der Dreierlinie. Knackpunkt könnte der dicke Vertrag des Spaniers sein. Gasol verdient in dieser und in der nächsten Saison jeweils 19 Millionen Dollar.

Kommen Anderson und Gordon?

Es gibt dennoch potenzielle Abnehmer für den Power Forward. Neuesten Gerüchten zufolge ist New Orleans wieder im Rennen. Die Hornets bieten demnach Guard Eric Gordon und Ryan Anderson im Tausch. Zudem soll Bankdrücker Antawn Jamison Richtung "Big Easy" wechseln.

Anderson harmonierte schon in Orlando gut mit Howard und bringt zudem Gefahr von außen. Gordon wäre zudem die dringend benötigte Alternative im Backcourt.

In der Vergangenheit haben die Lakers alle Angebote für Gasol abgelehnt. Das könnte sich nun ändern.

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