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Heat hauchdünn - Bobcats sensationell

Von SPOX
Heat-Superstar LeBron James war in Orlando einmal mehr als Leader und Scorer gefragt
© Getty

Der amtierende Champion Miami Heat muss gegen die dezimierte Gurkentruppe der Orlando Magic in die Overtime, die Oklahoma City Thunder und Houston Rockets gewinnen ganz locker. Auch die Indiana Pacers siegen, die Charlotte Bobcats beenden ihre Misere.

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Orlando Magic (12-19) - Miami Heat (21-8) 110:112 OT

Wer nach zwei Pleiten gegen Detroit und Milwaukee ein Feuerwerk der Heat erwartet hatte, wurde jäh enttäuscht. Nur mit Hängen und Würgen konnte sich der Champion gegen eine Truppe durchsetzen, die ohne zwei ihrer wichtigsten Spieler (Jameer Nelson und Glen Davis) spielen musste.

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"Wir wollten einfach nicht verlieren", redete sich Dwyane Wade (21 Punkte) den Sieg schön. "Orlando hatte ein paar Spieler auf dem Platz, deren Namen kaum jemand kennt. Aber diese Jungs haben großartig gespielt und uns alles abverlangt."

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Großartig war vor allem Nikola Vucevic, der inzwischen natürlich kein Unbekannter mehr ist: Der Center machte mit 20 Punkten und 29 Rebounds das Spiel seines Lebens - die Magic verloren trotzdem. "Wir hatten den Champion am Rande einer Niederlage. Wenn wir mit Herz spielen, können wir jeden schlagen", wollte sich Vucevic aber nicht entmutigen lassen.

Auch Arron Afflalo (28 Punkte) und J.J. Redick (23) spielten übrigens richtig stark, nicht so stark jedoch wie LeBron James. Der MVP kam letztlich auf 36 Punkte, 8 Rebounds und 11 Assists, in der Schlussphase war er es, der das Heft für Miami in die Hand nahm.

"In dieser Liga geht's nur ums Gewinnen", verwehrte sich James gegen jede Kritik. "Ich will Orlandos Leistung nicht schlecht reden. Aber im Endeffekt haben wir zwei Punkte mehr gemacht."

Und eben da, am Ende, machte sich Nelsons Fehlen eben doch bemerkbar: Mit einer Führung im Rücken waren die Magic im vierten Viertel auf einem guten Weg, doch als Miami defensiv einen Zahn zulegte, war niemand da, der kühlen Kopf bewahrte und den Ball kontrollierte.

Unnötige Ballverluste kosteten die Gastgeber unter anderem den möglichen Sieg. "Ich bin dennoch stolz auf meine Jungs", sagte Coach Jacque Vaughn.

Houston Rockets (17-14) - Atlanta Hawks (19-10) 123:104

"Man muss sich nur die Zahlen anschauen. Houston hatte einfach einen Lauf, bei dem kein Wurf daneben zu gehen schien." So fasste Atlantas Josh Smith (17 Punkte) die Partie zusammen.

Und der wiedergenesene Forward hatte nicht ganz Unrecht: Mit einer Quote von 54 Prozent aus dem Feld und 16 getroffenen Dreiern hatten die Rockets ihr Heil offensichtlich in der Offensive gesucht, ihrer großen Stärke.

"Wir haben den Ball gut bewegt, saubere Würfe gehabt", so Coach Kevin McHale. "Mit entscheidend war sicher, dass wir unsere Ballverluste runter geschraubt haben." Houston hatte nur 9 Turnover gegen die Hawks, nachdem man bei zwei Pleiten zuvor jeweils über 20 hatte.

"Wir hatten zuletzt zwei böse Niederlagen, von denen wir uns gut erholt zeigen wollten", so Topscorer James Harden. "Heute haben wir wieder Rockets-Basketball gezeigt."

Sechs Spieler punkteten dabei zweistellig, neben Harden waren vor allem Carlos Delfino (22) und Ömer Asik (11 Punkte, 17 Rebounds) auffällig. Jeremy Lin zeigte mit 16 Punkten, 8 Assists und 4 Steals eine mehr als ordentliche Partie.

"Wir tun uns gegen diese Mannschaft einfach schwer", erkannte Hawks-Coach Larry Drew, der seine besten Leute in Al Horford (18 Punkte, 13 Rebounds) und Lou Williams (21) hatte.

Chicago Bulls (16-13) - Charlotte Bobcats (8-23) 81:91

Irgendwen musste es erwischen. Irgendwer musste irgendwann gegen Charlotte verlieren. Die Bulls-Fans hätten aber wohl nicht gedacht, dass es ihr Team - noch dazu bei einem Heimspiel - treffen würde.

Entsprechend irritiert und sauer reagierten sie, als sich in der zweiten Halbzeit abzeichnete, die Bobcats ihre Negativserie von 18 Pleiten in Folge im United Center beenden würden.

"Ich habe mein Taktikbuch aus dem Fenster geworfen und die Jungs einfach machen lassen", erklärte Charlotte Coach Mike Dunlap das ungewöhnliche Erfolgsgeheimnis.

Kemba Walker (18), Gerald Henderson (16), Ramon Sessions (15) und Ben Gordon (15) gefiel diese Taktik offenbar, Anfang des vierten Viertels setzte sich der Gast entscheidend ab. Auch, weil Chicago keinen Möbelwagen traf.

"Damit kann ich leben", erklärte Bulls-Coach Tom Thibodeau. "Es gibt eben Abende, an denen es nicht läuft. Aber der Einsatz in der Defense und beim Rebounding war nicht so, wie er sein sollte."

Die Hausherren verloren den Kampf an den Brettern (49:52), obwohl Luol Deng (20 Punkte, 12 Rebounds) und Carlos Boozer (19 Punkte, 14 Rebounds) Double-Doubles schnürten.

Indiana Pacers (18-13) - Memphis Grizzlies (19-9) 88:83

DIe Pacers machen es weiterhin im Kollektiv. Wenn es sein muss, dann hilft sogar ein Reserve-Point-Guard, der oftmals als Fehleinkauf betitelt wird. D.J. Augustin nutzte das Fehlen von George Hill, um zu starten und mal so richtig auf sich aufmerksam zu machen.

"Wir wussten, es würde ohne George nicht leicht", so Topscorer Paul George (21 Punkte). "Aber D.J. hat sich reingehängt und uns allen das Leben leichter gemacht."

Augustin kam letztlich auf 17 Zähler und machte vor allem in der Schlussphase wichtige Punkte. Bei den Grizzlies überragte Zach Randolph (21 Punkte, 15 Rebounds), Rudy Gay (3 von 17 aus dem Feld) hatte einen gebrauchten Tag erwischt.

Oklahoma City Thunder (24-6) - Phoenix Suns (11-21) 114:96

Nicht einmal ein Cut über dem Auge konnte Russell Westbrook stoppen. Der Point Guard der Thunder musste genäht werden, kam letztlich aber doch auf 24 Punkte, 7 Rebounds und 9 Assists.

"Ich habe nur das Blut gesehen und wusste nicht recht, was los ist", so Teamkollege Kevin Durant (30 Punkte). "Zum Glück ist er zurückgekommen. Und er hatte richtig Wut im Bauch und hat uns zum Sieg geführt."

Für OKC ist der Silvesterabend ein gutes Omen, bereits zum fünften Mal in Serie konnte das Team zum Jahreswechsel einen Sieg einstreichen. Diesmal zum Leidwesen der Suns, die dank Luis Scola (24 Punkte) lange Zeit gut im Spiel waren.

Erst im letzten Viertel kam der entscheidende Run der Gastgeber. "Ich fand, dass wir bis auf die letzten fünf oder sechs Minuten gut gespielt haben", so Phoenix' Coach Alvin Gentry. Center Marcin Gortat ergänzte: "Wir haben ein Problem damit, Spiele sauber zu Ende zu bringen. Da fehlt uns oftmals der Plan."

Diese Probleme hat Oklahoma City offenbar nicht. Nicht mit Westbrook und Durant auf dem Parkett. Der Sieg über die Suns war schon wieder der dritte in Folge, und der 15. in den letzten 17 Partien.

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