NBA

Orlando siegt mit Hack-A-Howard

Von Philipp Dornhegge
Glen Davis und die Orlando Magic gewinnen überraschend bei den L.A. Lakers
© Getty

Beim ersten Aufeinandertreffen mit ihrem ehemaligen Superstar Dwight Howard haben die Orlando Magic einen hoch emotionalen Sieg eingefahren. Gegen die L.A. Lakers gewannen die Nobodys aus Florida klar mit 113:103.

Cookie-Einstellungen

Und das auch noch auf des Gegners Platz. Im Staples Center in L.A. wurden die Lakers in der Schlussphase mit einer ganz einfachen und doch so effektiven Strategie bezwungen: dem Hack-A-Howard.

Früher wurde der schwache Freiwurfschütze Shaquille O'Neal in vielen Spielen bei jedem Angriff gefoult, um ihn an die Linie zu schicken und größeren Schaden aus dem Spiel heraus zu verhindern, heutzutage ist Howard (21 Punkte, 15 Rebounds) oftmals das Opfer.

So konnte der Center in der Schlussphase nicht unter den Körben dominieren, zudem kam Kobe Bryant nicht wie erhofft zum Abschluss. Stattdessen stand der im Unfrieden von Orlando nach L.A. getradete Howard 21 Mal an der Linie und traf nur 9 Versuche - ein katastrophaler Wert.

Und natürlich der Grund, warum Magic-Coach Jacque Vaughn anschließend wie ein Genie aussah. Dass Bryant in dieser Partie nur 12 seiner 27 Würfe traf (34 Punkte) und Pau Gasol (11) im letzten Viertel nur auf der Bank saß, spielte Orlando zusätzlich in die Karten.

Lakers-Defense kassiert 40 Punkte im Schlussviertel

Nicht weniger eklatant als die Freiwurfschwäche Howards ist die derzeitige Teamleistung in der Defense. Die Magic, die mitten im Rebuild sind und keinen echten Star in ihren Reihen haben, ließen den Ball gegen die Lakers wunderbar laufen und spielten sich vor allem im Schlussabschnitt in einen wahren Rausch.

Satte 40 Punkte brachten die Gäste im vierten Viertel auf das Scoreboard und drehten damit einen Vier-Punkte-Rückstand in einen souveränen Sieg. Am Ende standen 34 Assists bei 43 Field Goals zu Buche.

Arron Afflalo gewann das Shooting-Guard-Duell gegen Bryant (30 Punkte, 11 von 18 aus dem Feld), Glen Davis steuerte 23 Punkte und 12 Rebounds bei, Nikola Vucevic (17 Punkte, 12 Rebounds) und Jameer Nelson (19 Punkte, 13 Assists) ebenfalls Double-Doubles. J.J. Redick kam von der Bank und markierte 14 Punkte und 7 Assists.

Fans verlassen in Scharen vorzeitig das Staples Center

Der Gastgeber wirkte in der Defense hüftsteif und ließ Orlando fast ohne Gegenwehr gewähren. Wenn Steve Nash zurückkommt, sollte er die Offense der Lakers verbessern. Eine Steigerung in der Defense ist auch mit ihm nicht ohne weiteres zu erwarten.

Und so muss Coach Mike D'Antoni schon jetzt genau in den Bereichen tätig werden, die ihm so gar nicht lieb sind. Der Ex-Coach der Phoenix Suns und New York Knicks gilt als großartiger Offensivcoach, der jedoch wenig Wert auf die Verteidigung legt.

Will er in Los Angeles Erfolg haben, bleibt ihm jedoch nichts anderes übrig. Die Fans waren gewaltig angefressen und strömten schon vor dem Ende des Spiels in Scharen aus dem Staples Center, das Team wird derzeit äußerst kritisch beäugt.

Kein Wunder, wenn man vier All-Stars (Bryant, Howard, Gasol, Nash) in seinen Reihen hat - und dennoch nach 17 Spielen eine negative Bilanz zu Buche steht.

NBA: Der komplette Spielplan

Artikel und Videos zum Thema