NBA

OKC-Duo ringt die Jazz nieder

Von SPOX
Russell Westbrook machte gegen die Jazz 23 Punkte
© Getty

Die Thunder können sich gegen Utah auf Kevin Durant und Russell Westbrook verlassen. Die Knicks, Nets und Grizzlies marschieren währenddessen weiter und in Atlanta gibt's einen Hail-Mary-Pass zu bestaunen.

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Oklahoma City Thunder (13-4) - Utah Jazz (9-8) 106:94

Nach zwei Spaziergängen mussten die Thunder diesmal in der heimischen Chesapeake Energy Arena deutlich mehr kämpfen. Dass am Ende trotzdem der 13. Saisonsieg stand, hatte OKC vor allem ihrem Superstar-Duo zu verdanken. Während Kevin Durant der Topscorer der Partie war (25 Punkte), schrammte Russell Westbrook am dritten Triple-Double seiner Karriere vorbei (23 Punkte, 13 Rebounds, 8 Assists).

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"Jetzt können wir ganz beruhigt unseren Road Trip beginnen. Wir strotzen vor Selbstbewusstsein und spielen derzeit richtig guten Basketball. So geht es hoffentlich auch auswärts weiter", so Westbrook, der zudem auf 7 Steals kam, sich dabei allerdings auch 8 Turnover leistete und fast ein ganz verrücktes Quintuple-Double schaffte.

Dass es im letzten Abschnitt noch mal eng wurde, lag vor allem an Enes Kanter. Der Türke erzielte 14 seiner 18 Punkte in den letzten zwölf Minuten und brachte die Jazz bis auf fünf Punkte heran. Doch Westbrook brachte die Thunder mit einem wichtigen Steal wieder auf die Siegerstraße.

"Er hat für einige Big Plays gesorgt. Es zählen nicht immer nur Punkte oder Assists. Das hat er heute wieder bewiesen", lobte Durant seinen kongenialen Partner.

Toronto Raptors (4-13) - Phoenix Suns (7-10) 101:97

Jede Serie geht mal zu Ende. Das mussten auch die Suns erfahren. Nachdem Phoenix seit Januar 2004 nicht mehr in Toronto verloren hatte, verließen sie das Air Canada Centre diesmal als Verlierer. "Wir hätten den Sieg gut gebrauchen können. Aber uns ist es nicht gelungen, den Sack zuzumachen", so Luis Scola, der nur auf acht Punkte kam (4/13 FG).

Auf Seiten der Gastgeber überzeugte DeMar DeRozan mit 23 Zählern und 8 Rebounds. Die Raptors konnten es sogar verschmerzen, dass Andrea Bargnani erneut auf der Suche nach seinem Wurf war (4 Punkte, 1/4 FG), diesmal aber nicht überdrehte.

Außerdem verwandelte der Italiener drei Sekunden vor dem Ende zwei entscheidende Freiwürfe. Toronto beendete damit seinerseits eine Serie und behielt nach sechs Niederlagen in Folge mal wieder die Oberhand.

Charlotte Bobcats (7-8) - Philadelphia 76ers (10-6) 98:104

Zu Saisonbeginn hatten die Sixers noch keinen Blumentopf getroffen. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein. Gegen die Bobcats erzielte Philly bereits zum fünften Mal in den letzten sechs Partien mehr als 100 Punkte. Angeführt wurden die Gäste von Evan Turner (25 Punkte, 10/15 FG, 10 Rebounds). Zudem lief Jason Richardson von Downtown heiß und traf 4 seiner 8 Versuche. Insgesamt kam der Swingman auf 22 Punkte, 14 davon im letzten Viertel.

"Ich war sehr überrascht, wie frei sie mich stehen haben lassen. Ich konnte es eigentlich gar nicht fassen", schmunzelte Richardson nach der Partie. Insgesamt schossen die Sixers starke 51 Prozent aus dem Feld. Jrue Holiday (6/15 FG) tanzte dabei zwar ein wenig aus der Reihe, verteilte aber dafür 15 Assists (Karrierebestleistung).

Der Höhenflug der Bobcats, die in Ben Gordon (19 Punkte) ihren Topscorer hatten, ist dagegen erst mal vorbei. Charlotte kassierte die dritte Pleite in Folge.

Orlando Magic (5-10) - Brooklyn Nets (11-4) 86:98

Keep on rollin'! Die Nets sind weiter heiß wie Frittenfett und haben in Orlando bereits den fünften Erfolg in Serie eingefahren. Selbst der Ausfall von Brook Lopez, der wegen eines verstauchten Fußes passen musste, konnte Brooklyn nicht stoppen.

Die Gäste verteilten die Scoring-Last Lopez' auf mehreren Schultern. Jeder Starter erzielte 10 oder mehr Punkte. Nets-Topscorer wurde Joe Johnson mit 22 Zählern. Unterstützung bekam der Guard vor allem von Gerald Wallace, der von der Dreierlinie die Lichter ausschoss (5/6) und auf 20 Punkte kam.

"Wir kamen sehr konzentriert aus der Pause und haben in der entscheidenden Phase wenige Fehler gemacht", so Nets-Coach Avery Johnson. Für Brooklyn geht es zum Abschluss seines Road Trips am Samstag nach Miami. Die Magic, bei denen sich Glen Davis (16 Punkte) am treffsichersten zeigte, verzweifelten dagegen von der Dreierlinie (1/11).

Boston Celtics (9-7) - Portland Trail Blazers (6-10) 96:78

"We miss Rondo!" Das Plakat von zwei jungen Fans im TD Garden sprach wohl den meisten Celtics-Fans aus dem Herzen. Der Guard wurde nach seinem Ausraster gegen Brooklyn für zwei Spiele gesperrt.

Doch auch ohne ihn bezwang Boston die Trail Blazers. "Er ist unser Leader. Wenn er fehlt, muss jeder ein paar Prozente mehr aus sich herausholen", so Jeff Green. Gesagt, getan!

Neben Green (19 Punkte) und Jason Terry (17) nutzte vor allem Courtney Lee seine Chance. Der Guard war für Rondo in die Starting Five gerutscht und brillierte mit 10 Punkten, 7 Rebounds, 5 Assists und 3 Steals. Bei den Gästen scorten dagegen nur drei Spieler zweistellig, unter anderem LaMarcus Aldridge mit 23 Punkten. Für Portland war es die vierte Pleite in Folge.

New York Knicks (11-4) - Washington Wizards (1-13) 108:87

Ganz lockerer Sieg für die Knicks! Davon zeugt nicht nur das Endergebnis, sondern auch ein Blick auf die Einsatzzeiten: Kein Starter knackte die 30-Minuten-Marke.

Trotzdem war Carmelo Anthony mit 20 Punkten Topscorer der Partie. Die Truppe aus dem Big Apple beendete damit den besten NBA-Monat seit März 2000. "Der November war großartig. Unser Ziel war es, mindestens zehn Siege in diesem Monat zu holen. Das ist uns mehr als gelungen", so Anthony.

Die Knicks konnten selbst den Ausfall von Jason Kidd verschmerzen. Der Guard hat weiterhin mit Rückenproblemen zu kämpfen. Von solchen Sorgen können die Wizards derzeit wohl nur träumen.

Nach dem ersten und einzigen Saisonsieg gegen Portland ist Washington wieder auf den Boden der Tatsachen angekommen. Gegen New York trieben vor allem insgesamt 17 Turnover einige Sorgenfalten auf die Stirn von Wizards-Coach Randy Wittman.

Atlanta Hawks (9-5) - Cleveland Cavaliers (4-12) 111:113

21 Punkte. 7 Assists. Und ein Hail-Mary-Pass. Klingt komisch, ist aber so! Dion Waiters' Dreier kurz vor dem Buzzer fiel zwar nicht, war im Stile eines NFL-Quarterbacks aber eine perfekte Vorlage für Alonzo Gee. Der Forward schnappte sich den Rebound und entschied die Partie.

"Ich dachte eigentlich, dass er reingeht. Er hatte davor einiges getroffen. Aber auf einmal fällt mir der Ball in die Hände", so der Matchwinner nach der Partie. Doch Gee war nicht der einzige Held in der Philips Arena. Jeremy Pargo, der erneut Kyrie Irving ersetzte, machte 22 Punkte (9/13 FG). Und dann wäre ja noch das Monster unter den Brettern.

Anderson Varejao verbuchte sein nächstes Double-Double (20 Punkte, 18 Rebounds) und war maßgeblich daran beteiligt, dass die Hawks an den Brettern kein Land sahen (28:49 Rebounds). Selbst Josh Smiths 25 Punkte konnten Atlantas erste Niederlage nach sechs Siegen nicht verhindern.

Memphis Grizzlies (12-2) - Detroit Pistons (5-12) 90:78

Was kann man über diese Grizzlies noch großartig sagen? Memphis marschiert gnadenlos durch die Liga, begeistert mit Team-Basketball und ist weiterhin das beste Team der NBA.

Gegen die Pistons war vor allem die Defense der Schlüssel zum Sieg. Zwar verlor man das Duell an den Brettern (39:46), dafür erzwangen die Grizzlies 22 Turnover. In der Offense übernahmen die bekannten Gesichter das Kommando. Rudy Gay und Marc Gasol erzielten 18 bzw. 17 Punkte, leisteten sich aber auch einige Backsteine (zusammen 12/34 FG).

Detroit konnte daraus allerdings kein Kapital schlagen. Brandon Knight, der nur knapp ein Double-Double verpasste (17 Punkte, 9 Rebounds), haderte danach vor allem mit den zahlreichen Ballverlusten: "Sie sind in der Defense natürlich sehr stark. Aber wir haben es ihnen mit unseren Turnover auch zu einfach gemacht."

Minnesota Timberwolves (7-8) - Milwaukee Bucks (7-7) 95:85

Es werden noch Wetten angenommen: Werden die T-Wolves jemals in dieser Saison mit ihrer besten Formation antreten können? Derzeit fehlen weiterhin Ricky Rubio, Chase Budinger und Brandon Roy. Auch der Einsatz von Kevin Love war fraglich. Der Forward kämpfte mit einem Magen-Darm-Infekt.

Aber nicht verzagen, Rick Adelmann fragen. Minnesotas Coach schenkte in der Crunchtime Alexey Shved das Vertrauen. Und der Russe dankte es Adelman mit 10 seiner 16 Punkte im vierten Viertel.

"Der Typ hat keine Nerven. Er macht sich keine Gedanken, sondern spielt einfach drauf los. Normalerweise ist er sehr schüchtern. Aber auf dem Parkett ist er ein komplett anderer Mensch", so Love, der am Ende trotz Krankheit 15 Punkte und 14 Rebounds auf dem Konto hatte.

Zusammen mit Nikola Pekovic (14 Punkte, 16 Rebounds) und Derrick Williams (10 Rebounds) ließ der den Bucks keine Chance an den Brettern. Milwaukee hatte außerdem arge Probleme mit der Quote aus dem Feld (36,6 Prozent). Gerade Monta Ellis (18 Punkte, 8/22 FG) und Brandon Jennings (18 Punkte, 6/19 FG) fanden nie ihren Touch.

Einzig Larry Sanders konnte mit einem Triple-Double überzeugen (10 Punkte, 12 Rebounds, 10 Blocks) und stellte sogar den Franchise-Rekord von Kareem Abdul-Jabbar in Sachen Blocks ein.

Sacramento Kings (4-11) - Indiana Pacers (8-8) 92:97

David West ist weiter on fire! In Sacramento war der Forward mit 31 Punkten (13/20 FG) und 11 Rebounds mal wieder nicht zu stoppen. In den letzten fünf Partien erzielte er nun durchschnittlich 23 Punkte.

"Ich versuche, mich auf jedes Spiel perfekt vorzubereiten. Wenn ich mich auf dem Court wohl fühle, kann ich mich auf das Wesentliche konzentrieren und dem Team helfen", erklärte West seine derzeitigen Leistungen.

Gerade ohne Danny Granger, der noch bis Mitte Februar fehlen wird, braucht Indiana den 32-Jährigen für die Rolle des Go-to-Guy. Gegen die Kings war Indiana allerdings bei weitem keine One-Man-Show. George Hill stellte seine Allround-Qualitäten mit 25 Punkten, 8 Assists und 6 Rebounds unter Beweis: "Ich fühle mich als Point Guard immer wohler, aber es liegt noch einige Arbeit vor mir."

Bei den Kings enttäuschte vor allem DeMarcus Cousins. Der Big Man beendete die Partie zwar mit 19 Zählern, warf dabei allerdings einige Backsteine (5/17 FG).

Rückkehr der Charlotte Hornets? Es ist eines der Lieblingsthemen der Fans in Charlotte. Die Anhänger würden es gerne sehen, wenn aus den Bobcats wieder die Hornets werden würden. Nun schenkte Besitzer Michael Jordan den Fans neue Hoffnung. "Das wäre durchaus vorstellbar. Wir wären interessiert. Aber momentan gibt es nun mal die New Orleans Hornets", so MJ über eine mögliche Namensänderung.

Stoudemire peilt Weihnachen an: Laut "ESPN"-Informationen könnte Amar'e Stoudemire rund um Weihnachten sein Comeback feiern. Der Forward wartet nach Knieproblemen immer noch auf seinen ersten Einsatz in dieser Saison. "Wir müssen geduldig sein. Wenn er bereit ist, freuen wir uns auf ihn. Aber ich kann kein genaues Datum nennen", so Knicks-Coach Mike Woodson.

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