NBA

Howard? Williams? Es spricht viel für Brooklyn

Von SPOX
Dwight Howard sieht seine Zukunft nicht bei den Orlando Magic
© Getty

Dwight Howard fordert erneut einen Trade zu den Brooklyn Nets. Der Superstar-Center erhebt Erpressungsvorwürfe gegen die Orlando Magic. Deron Williams wird sich am Montag mit den Nets und den Dallas Mavericks treffen. Bei den Mavs im Gespräch: Brandon Roy und Ray Allen.

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Howard fordert Trade: Dwight Howard hat sich am Freitag mit Rob Hennigan, dem neuen General Manager der Orlando Magic, getroffen und ihm Quellen zufolge von seinem Wunsch unterrichtet, zu den Brooklyn Nets getradet werden zu wollen. Inzwischen bestätigte Howard gegenüber "Yahoo! Sports", dass es "nur ein Team" auf seiner Liste gibt.

Wenn er nicht dorthin getradet wird, dann bleibt er in Orlando und wird nach der nächsten Saison Free Agent. Dass es sich bei diesem Team um die Nets handelt, bestätigte Howard zwar nicht, es ist aber sonnenklar. Howard und Hennigan trafen sich in Los Angeles zu ihrem ersten Face-to-Face-Meeting, seit Hennigan vor knapp zwei Wochen neuer Magic-GM wurde.

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Hennigan erklärte gegenüber Howard angeblich nicht, ob er ihn traden wird oder nicht. Hennigan wollte einfach nur die Gedanken des Superstar-Centers erfahren. Die ganze Magic-Howard-Sache droht derweil richtig hässlich zu werden. Howard, der im März seine Spieleroption für das letzte Jahr seines Vertrags gezogen hatte, ist seitdem sehr verärgert über das Verhalten der Magic.

Er soll seinem Umfeld sogar berichtet haben, dass er das Gefühl hat, von Orlando dazu "erpresst" worden zu sein, die "Opt-In"-Klausel zu unterschreiben. Geht es nach Howard, dann haben die Magic ihre Versprechen, die ihm gemacht wurden, um ihn zu halten, nicht eingelöst.

Erpressung der Magic?

Quellen zufolge hat Howard seinen Erpressungsvorwurf in der letzten Woche auch der Spielervereinigung mitgeteilt. Howard und sein Camp überlegen sich demnach rechtliche Schritte. Das Ziel wäre in diesem Fall die Streichung der "Opt-In"-Klausel, damit würde Howard in diesem Sommer Free Agent werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass Howard einen Trade fordert. Letzten Dezember verlangte er bereits einen Trade zu den Nets - und nach seiner Rücken-Operation im April bat Howard Gerüchten zufolge den damaligen GM Otis Smith ein weiteres Mal um einen Trade zu den Nets. Smith sagte ihm, dass er einen Trade zustande bringen wolle, wurde dann aber gefeuert.

Nach Informationen von "Yahoo! Sports" hat Orlando inzwischen ernsthaft damit begonnen, Trade-Angebote entgegenzunehmen. Am Samstag sollen die Magic Teams darüber informiert haben, dass sie bereit sind, über einen Howard-Trade zu verhandeln. Die Houston Rockets gelten weiterhin als Team, das alles dafür tut, um Howard zu ergattern.

Neben den Rockets und Nets haben laut "Yahoo! Sports" auch die L.A. Lakers die Gespräche mit den Magic aufgenommen. Ein konkretes Angebot soll noch nicht vorliegen, aber Andrew Bynum müsste ein Bestandteil des Trades sein, sonst haben die Lakers keine Chance.

Joe Johnson zu den Nets?

Die Zeit für einen Howard-Trade zu den Nets könnte dagegen auch bald ablaufen. Nets-GM Billy King hat sich bereits nach Alternativen umgeschaut. So sollen die Nets interessiert sein, Spieler wie Joe Johnson (Atlanta), Luis Scola (Houston) und O.J. Mayo (Memphis) per Trade zu verpflichten.

Johnson könnte mit Deron Williams einen All-Star-Backcourt bilden, sollte sich D-Will für Brooklyn und gegen Dallas entscheiden. King würde einen Johnson-Trade aber wohl nur dann machen, wenn Williams ihn quasi vorher abgesegnet hat. Johnsons Monster-Vertrag, der teuerste der NBA, läuft noch vier Jahre und ist mit mehr als 90 Millionen Dollar dotiert.

Wenn es ihm garantiert, dass Williams bleibt, wäre Owner Mikhail Prokhorov aber angeblich bereit, Johnsons Vertrag auf sich zu nehmen.

Teletovic bei den Nets im Gespräch

Nach dem letzten Angebot würden die Nets die auslaufenden Verträge von Jordan Farmar, Johan Petro, Anthony Morrow und Jordan Williams für Johnson nach Atlanta schicken. Die Hawks bestehen allerdings darauf, dass Guard-Talent MarShon Brooks Teil des Pakets ist.

Die Nets wollen Brooks nicht abgeben und befürchten außerdem, zu viel an finanzieller Flexibilität zu verlieren. Brooklyn würde ein Sign-and-Trade-Szenario bevorzugen, in dem Gerald Green oder eventuell Kris Humphries nach Atlanta ginge. So könnten die Nets ihre Mid-Level-Exception behalten und sich weiter verstärken. Brooklyn soll großes Interesse am bosnischen Free-Agent-Forward Mirza Teletovic haben (21,7 Punkte für Caja Laboral in der Euroleague).

Einen Deal haben die Nets wohl schon unter Dach und Fach. So steht die Einigung mit Swingman Gerald Wallace über einen neuen Vierjahresvertrag über 40 Millionen Dollar kurz bevor. Die Nets hatten Wallace während der letzten Saison aus Portland geholt.

D-Will-Entscheidung naht: Deron Williams erklärte gegenüber "ESPN", dass er sich am Montag mit Vertretern der Nets und Mavericks treffen werde, bevor es eine Entscheidung geben wird. Zuerst wird er sich am Nachmittag mit den Mavs treffen.

Da Nowitzki im Ausland weilt (Wimbledon) und Mark Cuban bei seiner TV-Show "Shark Tank" in L.A. ist, werden sich Head Coach Rick Carlisle, GM Donnie Nelson und Ex-Mav Michael Finley als inoffizieller Botschafter mit Williams treffen. Am Abend folgt dann das Meeting mit den Nets.

Der Superstar-Point-Guard sagte auch, dass er zu einem der beiden Teams tendiert. Zu welchem er tendiert, ließ er natürlich offen.

Laut "ESPN" wird Jason Kidd in jedem Fall sich dem Team anschließen, für das sich Williams entscheidet. Williams wollte von einem "Package Deal" zwar nichts wissen, es spricht aber einiges für die Nets. Aus Kidds Umfeld wurde bekannt, dass sich der Veteran vor Kurzem ein Haus in East Hampton gekauft hat.

Auch eine Quelle mit Business Connections zu Kidd und Williams erklärte, dass sich beide für die Nets entschieden hätten. Mehrere andere Quellen berichten aber, dass Williams nach wie vor zerrissen ist und keine Entscheidung getroffen hat. Kurzum: Die Nets scheinen der Favorit, aber im Endeffekt weiß es einfach niemand.

Williams hat mehrfach erklärt, dass er seine Entscheidung auf jeden Fall vor dem 7. Juli bekannt geben will, dann startet das US-Trainingscamp für die Olympischen Spiele.

"Er hat eine große Entscheidung zu treffen. Natürlich weiß er nicht seit gestern, dass er Free Agent ist. Ich bin sicher, er hat sich seine Gedanken gemacht. Aber außer ihm weiß es wahrscheinlich niemand", sagte Dirk Nowitzki, der zuletzt mit Williams per SMS kommunizierte.

Neues von den Mavs: Im Schatten der D-Will-Madness müssen sich die Mavs natürlich auch um andere Personalien kümmern. So zogen die Mavs ihre Option, um Vince Carter für 3,1 Millionen Dollar zu halten. Carter hatte letzten Dezember einen Dreijahresvertrag unterschrieben, die letzten beiden Jahre waren aber nur teilweise garantiert. Carter könnte auch weiterhin noch in einen Trade integriert werden, um Platz unter dem Salary Cap zu schaffen.

Der interessanteste Name, der im Zusammenhang mit Dallas aufgetaucht ist: Brandon Roy. Es soll gegenseitiges Interesse bestehen. Roy, der seine Karriere wegen seiner Knieprobleme schon beendet hatte und jetzt ein Comeback starten will, soll fünf Teams auf seiner Liste stehen haben: Neben Dallas auch Golden State, Indiana, Chicago und Minnesota.

Auch an den beiden Ex-T-Wolves-Forwards Michael Beasley und Anthony Randolph sollen die Mavs interessiert sein. Ian Mahinmi wird Dallas derweil wohl verlassen. Sieben Teams kontaktierten den Backup-Center in den ersten 90 Minuten der Free Agency, die Mavs gehörten nicht dazu.

Update Neue Namen, die mit den Mavs in Verbindung gebracht werden. 1. Josh Howard. Dallas scheint zumindest ein gewisses Interesse an einer Rückholaktion des Forwards, der in der letzten Saison für Utah spielte, zu haben. Aber auch die Lakers, Nets, Spurs, Celtics, Hawks und Grizzlies sollen Josh Howard auf der Liste haben. 2. Ray Allen. Nicht nur Miami will Allen, auch Dallas gehört zu den interessierten Teams. Genauso wie die Celtics, Grizzlies, Clippers und Hawks. Allen könnte ein Ersatz für Jason Terry sein, am Jet sind wiederum die Celtics dran. 3. C.J. Miles. Der Jazz-Swingman traf sich mit Carlisle zum Abendessen. Wie für D-Will wäre für Miles ein Wechsel nach Dallas eine Rückkehr nach Hause.

Weitere News:

  • Die Portland Trail Blazers haben Restricted Free Agent Roy Hibbert einen Vierjahresvertrag über 58 Millionen Dollar angeboten. Mehr geht nicht. Sollte der All-Star-Center das Offer Sheet unterschreiben, haben die Indiana Pacers aber noch die Möglichkeit, das Angebot zu matchen und Hibbert zu halten.
  • Die Toronto Raptors haben Steve Nash nach "ESPN"-Informationen einen Dreijahresvertrag über 36 Millionen Dollar angeboten. Die Knicks sind der andere Top-Kandidat für den Free-Agent-Point-Guard. Dallas wäre wohl Option Nummer drei, sollte es mit Williams nichts werden.
  • Point Guard Andre Miller bleibt bei den Denver Nuggets - neuer Dreijahresvertrag.
  • Die Oklahoma City Thunder und Head Coach Scott Brooks haben sich auf einen neuen Vierjahresvertrag geeinigt. Brooks soll laut "ESPN" mehr als 4 Millionen Dollar pro Jahr verdienen.
  • Kevin Garnett, der über seinen Rücktritt nachgedacht hatte, macht weiter und bleibt bei den Boston Celtics. Der 36-Jährige bekommt einen neuen Dreijahresvertrag über 34 Millionen Dollar.
  • Die Miami Heat wolllen unbedingt Ray Allen holen. Der NBA-Champion kann dem Scharfschützen seine Mini-Mid-Level-Exception über 3 Millionen Dollar anbieten.
  • Blake Griffin hat den Clippers mitgeteilt, dass er im Juli die Vertragsverlängerung über fünf Jahre unterschreiben werde. Vor dem 11. Juli können allerdings keine neuen Verträge abgeschlossen werden. Chris Paul lehnte derweil eine vorzeitige Verlängerung über drei Jahre und 60 Millionen Dollar ab, das war aber nur eine Formalität. Nach der nächsten Saison kann CP3 für 48 Millionen mehr einen Max-Contract (5 Jahre, 108 Millionen) unterschreiben.
  • Restricted Free Agent Ömer Asik hat ein Offer Sheet der Houston Rockets (Dreijahresdeal über 25,1 Millionen Dollar). Der Center ist sich mit Houston einig, die Bulls werden nach dem 11. Juli drei Tage Zeit haben, um das Angebot zu egalisieren und Asik zu halten.

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