NBA

Vor den Finals: Diskussion um Chris Bosh

Von Julius Kowalski
Chris Bosh (mit Ball) war einer der Garanten für Miamis Erfolg gegen die Boston Celtics
© Getty

Nach seinem Comeback war Chris Bosh mitverantwortlich für den Einzug der Miami Heat in die Finals gegen die Oklahoma City Thunder - in ungewohnter Rolle als Sixth Man. Wird er die Antwort auf James Harden?

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"Es war ein weiter, ein langer Weg."

LeBron James bezog seine Aussage eigentlich auf die gesamte Saison der Miami Heat. Ebenso gut könnte sie aber auch für Chris Bosh gelten: Drei Wochen lang fehlte der Big Man aufgrund einer hartnäckigen Bauchmuskel-Verletzung, die ihn zum Zuschauen zwang.

Ob er nach seiner Rückkehr in Spiel 5 der Conference Finals jetzt als Starter gegen die Oklahoma City Thunder in Frage kommt, bleibt aber fraglich.

X-Faktor in Spiel 7

Im entscheidenden Spiel 7 der Serie gegen die Boston Celtics wurde Bosh zum Schlüssel des Erfolgs und sicherte den Heat gemeinsam mit LeBron James und Dwyane Wade den zweiten NBA-Finals-Einzug in Folge.

Starke 19 Punkte und 8 Rebounds verzeichnete Bosh von der Bank kommend. Er unterstrich, dass er in Miami zu Recht in einem Atemzug mit den beiden anderen Superstars der Heat genannt wird und ein wichtiger Teil der Big Three ist.

"Coolness und Feuerkraft" fehlten

Entsprechend groß war das Lob seiner Teamkollegen "Ein Riesen-Spieler!", sagte Wade.

James ausführlicher: "Chris ist ein ganz Großer. Er hat uns gefehlt und wir sind froh, dass wir ihn jetzt rechtzeitig wieder dabei haben. Wir hatten einfach nicht diese Coolness und die Feuerkraft von der Bank, die er jetzt eingebracht hat."

Doch genau an dem Punkt entbrennt eine Diskussion: Ist Bosh als Sixth Man wertvoller für Miami? Oder doch als Teil der Starting Five?

Sixth Man gegen die Thunder?

"Natürlich entscheidet der Coach, aber ich bezweifle, dass er wieder auf der Bank sitzen wird. Chris gehört einfach in die Starting-Lineup", so Teamkollege James Jones. Erik Spoelstra überlegt aber noch.

Denn: Die Energie, die Bosh einbringt, sobald er das Parkett betritt, könnte einen ähnlichen Effekt haben wie bei James Harden, dem gefeierten Sixth Man der Thunder.

Bereits letztes Jahr war es eines der Erfolgsrezepte der Mavericks, als sie den Titel, ausgerechnet gegen die Heat, nach Dallas holten: Jason Terry erzielte im entscheidenden sechsten Spiel von der Bank kommend 27 Punkte in 33 Minuten.

Bosh stellt keine Ansprüche

Ob Miami es sich aber gerade gegen die offensiv starken Thunder um Kevin Durant und Russell Westbrook leisten kann, Bosh erst einmal draußen zu lassen, scheint fraglich.

Man will sicherlich ungern von Beginn an einem möglichen Rückstand hinterher laufen, nur weil am Korb ein verlässlicher Scorer und Rebounder fehlt.

Bosh selbst stellt in Bezug auf eine Aufstellung in der Starting Five keine Ansprüche: "Ich werde meine Minuten bekommen. Ob ich von Beginn an auflaufe oder nicht, wird mein Spiel nicht verändern."

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