NBA

Heat-Sieg in Spiel 3! Die Rückkehr des Flash

Von Haruka Gruber
Dwyane Wade war neben LeBron James der Garant für Miamis Sieg
© Getty

Er stand unter Beschuss - doch Dwyane Wade explodierte und half LeBron James und den Miami Heat, mit einem 91:85 im 3. Final-Spiel gegen die Oklahoma City Thunder in Führung zu gehen. In der Best-of-seven-Serie steht es nun 2-1 für Miami.

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OKC wurde Opfer der eigenen Fehler und einer seltsamen Dynamik. Denn: Neben der schwachen Freiwurfquote sowie unnötigen Ballverlusten gab es schlichtweg kein echtes Skript, an dass man sich hätte halten können.

Vielmehr wurde die Partie von den Runs der beiden Teams gekennzeichnet - bis zum Ende, als mit Miami mit dem letzten Lauf die Partie auch für sich entschied.

Beste Männer bei den Heat: LeBron James (29 Punkte, 14 Rebounds) und Dwyane Wade (25 Punkte, 7 Rebounds, 7 Assists).

Für OKC der eifrigste war mal wieder Kevin Durant (11/19 für 25 Punkte, 6 Rebounds, 2 Blocks).

Nachdem das dritte Spiel ebenfalls knapp ausging, wird mit Spannung das vierte Aufeinandertreffen erwartet, das in der Nacht auf Mittwoch stattfindet (3 Uhr im LIVE-TICKER).

Reaktionen:

Chris Bosh (Miami): "Wir tragen den Schmerz in uns. Wir denken jeden Tag daran, wie wir letztes Jahr gegen Dallas den Titel hergaben. Das hilft uns, in dieser Saison den wichtigen Schritt zu gehen."

Dwyane Wade (Miami): "Ich weiß nicht, ob wir letztes Jahr erfahren genug waren, um als Einheit mit allen Widrigkeiten umzugehen. Ich finde nur, dass wir heute die Ausgangslage besser verstehen und besser damit umgehen können."

LeBron James (Miami): "Letztes Jahr konnte ich nicht genügend Plays laufen, die entscheidend waren. Das hat meinen Stolz angestachelt. Ich versuche alles, damit mein Team gewinnt: In den Schlüsselmomenten nach vorne treten und für die Teamkollegen da sein."

Kevin Durant (Oklahoma City): "Es war frustrierend. Wir hatten einen guten Vorsprung, aber dann kamen die Heat zurück und trafen die Würfe. Wir haben zweimal einen Schützen beim Dreierwurf gefoult. Es war schwer, das kann ich Euch sagen. Und ich habe es gehasst, wegen des 4. Fouls auf der Bank zu sitzen. Kendrick Perkins hat mir aber sehr gut gefallen. Er war tough und holte 12 Rebounds. Genau das brauchen wir für den Rest der Serie."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tipoff: Miami tritt mit der erwarteten Startformation auf.

Bei OKC wurde nach den zwei schlecht gestarteten Final-Spielen zuvor über eine Veränderung in der ersten Fünf nachgedacht. Aber Coach Brooks verändert nichts. Der zuletzt enttäuschende Center Perkins darf weiter beginnen, Harden kommt wie üblich von der Bank.

5.: Westbrook beginnt gleich mal mit 0/3 aus dem Feld. Ob das die Kritiker verstummen lässt? Bosh mit einem schönen Move zum Korb und einem Dunk, das den 8:0-Run von Miami mit verantwortet. 10:4 Heat.

9.: Wade versucht sich als verkappter Point Guard - mit großem Erfolg. Überragender Pass zu dem ans Brett geschlichenen James. Schon Wades 4. Assist! 16:12 Heat.

18.: Durant unterläuft ein Fehlpass. Über Chalmers und James landet der Ball bei Wade - lockerer Korbleger. Der erste getroffene Feldwurf für Miami seit 4:31 Minuten. 33:31 Heat.

24.: Im ersten Viertel hielt er sich noch zurück, aber jetzt legt Battier los: 2/2 Dreier! Im Gegenzug versenkt aber auch Westbrook von Downtown. 47:46 Heat zur Halbzeit.

29.: Beste Phase der Thunder! Westbrook mit dem einfachen Korbleger - Miami schläft! Dann legen Durant und Ibaka nach. 12:2-Lauf von OKC! 58:51 Thunder.

32.: Big Shot! Harden passt auf Fisher, der den Dreier loslässt - und trotz Fouls versenkt. 4-Punkt-Spiel! 64:54 Thunder.

36.: Jetzt ist in Miami die Hölle los: Wade legt raus zu James, der den Dreier reinschweißt. Harden will übernehmen, schießt aber nur Fahrkarten (0/3). 13:2-Lauf der Gastgeber. Es geht immer noch verrückt zu. 69:67 Heat.

38.: Der Run der Heat geht weiter. James Jones for threeeee! 74:69 Heat.

45.: Miami geht gerade ab: Defensiv lassen sie die Thunder verzweifeln (seit 3:57 Minuten punktlos) und vorne ziehen sie mit Erfolg aggressiv zum Korb. Nach Wade trifft LeBron 2+1. 8:0-Run von Miami. In der gleichen Zeit schafft OKC nur 0/4 aus dem Feld und leistet sich 4 Turnover. 84:77 Heat.

47.: Wer hat gedacht, dass OKC tot ist? Perkins 2/2 von der Freiwurflinie, dann Sefolosha mit dem Steal und dem folgenden Layup sowie Westbrook: 6:0-Lauf in 36 Sekunden. Nur noch 86:85 Heat. Unglaublich: Miami mit 9 Ballverlusten im vierten Viertel.

48.: Der schmerzte: Sefolosha mit dem fiesen Turnover beim Einwurf, schnelles Foul gegen Wade, der beide Freiwürfe trifft, das war's! Miami erzielt die letzten 5 Zähler und gewinnt 91:85!

Das Spiel zum Nachlesen im LIVE-TICKER

Der Star des Spiels: Dwyane Wade. Vielleicht ist er nicht mehr in der Lage, in jedem Spiel die Leistung eines Superstars zu erbringen, doch in Spiel 3 der Finals war es wieder so weit. Festzumachen weniger an den guten bis ordentlichen Statistiken (25 Punkte, 8/22 Würfe, 7 Rebounds, 7 Assists, 2 Steals) als vielmehr an der Art und Weise seines Auftretens. Statt unbeteiligt LeBron James machen zu lassen, zeigte er von Beginn an die gewünschte Präsenz. Anfangs als überall wirkender Spielmacher (4 Assists nach 9 Minuten), später als Offensivoption, die mit beiden verwandelten Freiwürfen den Erfolg sicherte. Rätselhaft bleibt lediglich seine Diskrepanz zwischen den Halbzeiten. Vor der Pause lautete seine Quote: 5/15.

Der Flop des Spiels: James Harden. Nach Spiel 1 erlebte er den nächsten Rückschlag. Während bei Miami die Big Three aus James, Wade und Chris Bosh die letzten 15 Heat-Punkte erzielten, verloren sich die beiden OKC-Superstars Durant und Westbrook in sinnlosen Einzelaktionen, weil ihnen offensiv die Entlastung abging. Harden, die angedachte dritte Option, traf nur 2 der 10 Würfe für 9 Zähler. Das einzig Positive: Dass er bei aller Fehlerhaftigkeit engagiert weiterarbeitete (6 Rebounds, 6 Assists).

Die Analyse: Die dritte Final-Partie - der dritte Krimi: Rechnet man die Spiele zusammen, heben sich beide Mannschaften fast auf (+5 für die Thunder), derart ebenbürtig sind sie. Spiel 3 diente als Extrakt dessen. Es wirkte fast schon abgesprochen, wie Miami erst einen Run hinlegte, nur damit OKC nachziehen konnte.

Entsprechend spannend ging es bis zum Ende zu. Drei Faktoren brachten letztlich die Entscheidung. Erstens: Die Nervenstärke der Heat, die 31 der 35 Freiwürfe verwandelten (88,6 Prozent), während die Quote der Thunder abfiel (nur 15/24, 62,5 Prozent).

Zweitens: Die Verunsicherung des wegen seiner vermeintlich egoistischen Spielweise heftig kritisierten OKC-Spielmachers Westbrook, der sich auffällig zurücknahm und nur 18 Würfe (bei 8 Treffern) nahm, obwohl er besser aufgelegt war als Durant und wesentlich seltener den Ball verlor (nur 2 statt 5 Turnover).

Drittens: Wie schon in den beiden Spielen zuvor gewann das Team mit den meisten Punkten in the paint. Miami kam auf 46, OKC auf 42 Zähler. Bemerkenswert, stellte Thunder-Center Kendrick Perkins (3/5 für 10 Punkte, 12 Rebounds) doch erstmals in den Finals Gegenspieler Bosh (3/12 für 10 Punkte, 11 Rebounds) in den Schatten.

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