NBA

Howard-Posse stürzt Orlando ins totale Chaos

Von SPOX
Dwight Howard soll den Rauswurf von Magic-Coach Stan van Gundy gefordert haben
© Getty

Bei den Orlando Magic ist das totale Chaos ausgebrochen. Dwight Howard soll den Rauswurf des Trainers gefordert haben. Auf eine selten gesehene Seifenoper folgte eine Klatsche gegen die Knicks. Celtics-Coach Doc Rivers ging verbal auf sein Team los.

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Orlando Magic (32-23) - New York Knicks (28-27) 80:96

Was war das denn? Orlando erlebte vor dem Spiel gegen die Knicks eine der vielleicht größten Seifenopern der NBA-Geschichte. Coach Stan van Gundy stellte sich am Morgen des Spieltags der Presse und erklärte, vom Magic-Management erfahren zu haben, dass Dwight Howard seinen Rauswurf gefordert hat.

"Mir ist von Leuten ganz oben im Management bestätigt worden, dass es stimmt", sagte van Gundy, nachdem Howard eine entsprechende Forderung per SMS dementiert hatte. "Ich habe niemandem irgendetwas gesagt", hieß es dort.

Kaum anzunehmen, dass van Gundy seinem Star und gleichzeitigem Widersacher geglaubt hat. Verbal ging er auf jeden Fall in die Offensive: "Ich bin im Moment der Coach und zwar so lange, bis sie mir etwas anderes sagen. Es ist jetzt 12.02 Uhr. Wenn sie mich um 12.05 Uhr feuern, werde ich nach Hause gehen und eine andere Beschäftigung finden. Ich werde einen guten Tag haben."

Klingt nicht, als sei die Verbindung Magic/van Gundy/Howard noch von langer Dauer, zumal das ganze Theater auch sportlich seine deutlichen Spuren hinterlässt. Die Magic haben die letzten fünf Spiele in Folge verloren und sind im Osten auf Rang sechs abgestürzt.

Bei der zweiten klaren Niederlage gegen die Knicks innerhalb von gut einer Woche war Howard mit nur 8 Punkten und 8 Rebounds für seine Verhältnisse ein Totalausfall. Auch an ihm gingen die Querelen offensichtlich nicht spurlos vorüber. Jason Richardson (16 Punkte) war der Topscorer der Magic.

"Ich sage zu der ganzen Sache gar nichts mehr", gab Howard nach seiner enttäuschenden Leistung auf weitere Fragen nach van Gundy zu Protokoll. Der Coach reagierte immer noch gereizt: "Die Sicherheit meines Job ist völlig egal. Auch was Dwight will, ist völlig egal. Es ist wichtig, dass wir ein besseres Basketball-Team werden."

Klar besser als Orlando war trotz des Fehlens von Amare Stoudemire und Jeremy Lin New York. Carmelo Anthony (19 Punkte, 8 Rebounds) und Tyson Chandler (12 Punkte, 12 Rebounds) hatten großen Anteil daran, dass die Knicks wieder über die .500-Marke kletterten und Platz acht im Osten vorerst gefestigt haben.

Chicago Bulls (43-13) - Boston Celtics (30-24) 93:86

Und weiter geht es mit der Aufregung um Trainer - oder in diesem Fall eher Aufregung von Trainern. Denn Celtics-Coach Doc Rivers faltete sein Team nach der Pleite bei den Bulls nach Strich und Faden zusammen.

Boston hatte eigentlich eine gute erste Halbzeit gespielt und lag 49:38 vorne - nur um dann das Geschehen im zweiten Abschnitt völlig aus der Hand zu geben. Das machte Rivers fuchsteufelswild.

"Es kotzt mich an, wie wir gespielt haben. Das war inakzeptabel", wütete Rivers los. "Ich sage so etwas nicht sehr oft, ich glaube sogar, ich habe so etwas noch nie gesagt. Aber das war ein Verbrechen. Wenn wir so spielen, gewinnen wir keinen Blumentopf."

Rivers haderte total mit der Einstellung seiner Jungs. "Ich musste zwei Timeouts verschwenden, um unsere Jungs daran zu erinnern, dass wir hier ein NBA-Spiel absolvieren und uns gefälligst auch so verhalten sollen", sagte Rivers. Sein Fazit: "Wir haben heute nach allen möglichen Entschuldigungen gesucht. Chicago war einfach zu hart für uns."

Und das erneut ohne Derrick Rose. Er fehlte zum zwölften Mal in Folge, hatte aber wie so oft exzellente Vertreter. Diesmal war Luol Deng mit 26 Punkten Topscorer für die Bulls. Auch Joakim Noah (17 Punkte, 9 Rebounds) und Calros Boozer (12 Punkte, 14 Rebounds) überzeugten.

Bei den Celtics war Paul Pierce mit 22 Punkten bester Werfer. Kevin Garnett kam auf 12 Punkte und 14 Rebounds, Rajon Rondo auf 10 Punkte und 12 Assists.

Sacramento Kings (19-36) - Los Angeles Clippers (33-22) 85:93

Auch im dritten Spiel der Nacht gab es Ärger, doch diesmal war kein Coach involviert sondern zwei Spieler. Die Big Men Blake Griffin und DeMarcus Cousins lieferten sich eine Privatfehde, die letztlich damit endete, dass Cousins nach sechs Fouls und einigen Beinahe-Handgreiflichkeiten das Spiel vorzeitig verlassen musste.

"Es ist für meinen Geschmack ein bisschen zu körperlich geworden", sagte Clippers-Coach Vinny Del Negro. "Aber Blake hat gut seine Fassung bewahrt."

Das blieb auch nach dem Spiel so. "Ich habe niemanden angegriffen, ich will da gar nichts aufkommen lassen. Cousins wird das hoffenltich auch hinter sich lassen. Wenn man frustriert ist, passiert so etwas eben", sprach Griffin dessen Foulprobleme an.

Das sah Cousins völlig anders, und er hatte überhaupt kein Interesse daran, den Streit mit Griffin beizulegen: "Blake redet so, weil er in L.A. ist. Dort, wo Schauspieler hingehören. Und er ist ein Schauspieler."

Die beiden Stars waren so sehr miteinander beschäftigt, dass sie die spielerischen Akzente anderen überließen. Griffin kam auf 14 Punkte und 9 Rebounds, Cousins aufgrund seiner frühen Foulprobleme sogar nur auf 8 Punkte.

Topscorer bei den siegreichen Clippers war Randy Foye mit 20 Punkten. Bei den Kings spielte Jason Thompson (15 Punkte, 16 Rebounds) stark auf.

Detroit Pistons (21-33) - Washington Wizards (12-43) 99:94

Topscorer: Monroe (18), Stuckey (15) - Wall (28), Seraphin (15)

Toprebounder: Maxiell (11), Wallace (8) - Seraphin (9), Singleton (7)

Topassistgeber: Prince, Wallace, Stuckey (alle 3) - Wall (10)

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