NBA

Ring frei für Chicago vs. Boston

Von SPOX
Das Duell der Superstars: Der Michael Jordan aus 1996 fordert die 1986er Celtics mit Larry Bird
© Getty
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2. Boston Celtics 1986 - Chicago Bulls 1996

Starting Five Boston: Dennis Johnson - Danny Ainge - Larry Bird - Kevin McHale - Robert Parish

Viertelfinale Boston: Sieg mit 81,8 Prozent gegen die San Antonio Spurs 2007

Es war einmal: Dass die Celtics 1986 zu den besten Teams der Geschichte gehören, beweist der Halbfinal-Einzug im SPOX-Votig. Dass die Celtics jedoch nach dem Titelgewinn kurz davor standen, von einem Weltklasse-Team zu einem beängstigend guten Team zu werden, geht in der Rückblende häufig unter.

Denn: Dank eines klugen Trades von Celtics-Präsident Red Auerbach hatte Boston im Sommer 1986 den zweiten Pick - und das als amtierender Champ.

Die Celtics entschieden sich für Len Bias, ein 2,03 Meter großer Forward, der ähnliche Anlagen mitbrache wie der damalige Michael Jordan: schnell, athletisch, explosiv, spektakulär. "Am College stach Bias wie Jordan heraus. Bias brachte sogar dazu noch Anlagen eines Spielmachers mit", sagte Dukes Trainerlegende Mike Krzyzewski.

Zur Erinnerung, Bostons Mannschaft war bereits eine Ansammlung von Hochkarätern und Legenden: Larry Bird, Robert Parish, Bill Walton, Kevin McHale, Danny Ainge und Dennis Johnson. Und Bias war der perfekte Neuzugang, weil er dem überalterten Team Jugend und Dynamik brachte. Die Celtics 1986 waren überragend - aber wie gut sollen die Celtics 1987 werden?

Die Frage konnte jedoch nie beantwortet werden. Bias wurde am 19. Juni 1986, nur zwei Tage nach dem Draft, mit einer Kokain-Überdosis tot aufgefunden. In seinem Zimmer am Campus der University of Maryland musste er, so die Untersuchungen, so viel Kokain zu sich genommen haben, dass sein Herz stehen blieb. Um 8.55 Uhr wurde er offiziell für tot erklärt.

Trotz des Schocks erreichte Boston in der Saison 1986/87 noch die Finals, danach jedoch ging es mit der in die Tage gekommenen Mannschaft stetig bergab. Was fehlte, war ein neuer Superstar. Was fehlte, war Len Bias.

Starting Five Chicago: Ron Harper - Michael Jordan - Scottie Pippen - Dennis Rodman - Luc Longley

Viertelfinale Chicago: Sieg mit 73,5 Prozent gegen die Dallas Mavericks 2011

Es war einmal: Es war die kürzeste Pressemittleilung, die es wohl jemals im Sport gegeben hat. "I'm back", verkündete Michael Jordan im März 1995. Seine Baseball-Karriere war beendet, seine zweite als Basketball-Superstar sollte beginnen. Zunächst mit der Nummer 45, die ihm aber wenig Glück brachte. Die Bulls verloren in den Conference-Halbfinals gegen Orlando. Erst danach kehrte er zu seiner geliebten Nummer 23 zurück.

Jordans Baseball-Episode hatte 1993 begonnen. Unter dem Eindruck der Trauer um seinen ermordeten Vater kehrte er dem Basketball den Rücken und widmete sich der neuen Herausforderung Baseball. Er unterschrieb einen Vertrag bei den Chicago White Sox, kam aber nur beim Minor-League-Team der Birmingham Barons zum Einsatz.

Auch dort tat er sich unglaublich schwer. 353 Mal sahen ihn die untypisch zahlreichen Fans in einem Minor-League-Stadion - klar, bei einem derart berühmten Spieler - als Batter mehr oder weniger versagen, bevor er am 30. Juli 1994 endlich den ersten Homerun schlug. Am Ende seiner einzigen und nicht gerade erfolgreichen Baseball-Saison waren es drei.

Er kehrte mit besagter Pressemitteilung zu dem zurück, was er deutlich bersser konnte: Basketball spielen.

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