NBA

Lockout: Ultimatum bis 10. Oktober

SID
NBA-Commissioner David Stern fordert eine Reduzierung der Spielergehälter
© Getty

Die NBA-Saison droht zu kippen, ein letztes Ultimatum soll die Spielzeit jetzt retten. Für den Fall, dass bis zum 10. Oktober keine Einigung über einen neuen Tarifvertrag erzielt wird, hat die Liga bereits angekündigt, die ersten beiden Spieltage zu streichen.

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Seit Monaten wird diskutiert und verhandelt, doch allen Bemühungen zum Trotz droht der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA um Champion Dallas Mavericks und den deutschen Superstar Dirk Nowitzki mehr denn je der Lockout.

In den zähen und bisher ergebnislosen Verhandlungen haben sich Liga und Spieler eine letzte Frist bis zum 10. Oktober gesetzt, um einen neuen Tarifvertrag auszuhandeln.

Ersten beiden Saisonwochen absagen

"Wir haben dann keine andere Möglichkeit, als zunächst die ersten beiden Saisonwochen abzusagen", sagte NBA-Commissioner David Stern. Schon jetzt hat die NBA alle 114 Vorbereitungsspiele bis zum geplanten Ligastart am 1. November gecancelt und allein damit 200 Millionen US-Dollar (ca. 151 Millionen Euro) Verlust eingefahren.

Wie es weitergeht, ist absolut ungewiss. Nach Auskunft des Spielervertreters Billy Hunter seien derzeit keine neuen Gesprächsrunden angesetzt: "Man kann sagen, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt die Diskussion ergebnislos abgebrochen haben."

Zwar klammern sich einige Spieler wie Amar'e Stoudemire, Spielmacher der New York Knicks, an den letzten Strohhalm ("Beide Seiten sind zuversichtlich, dass bald etwas passiert"), doch momentan scheinen die Fronten zwischen beiden Parteien zu verhärtet.

Stern fordert nach wie vor Reduzierung der Gehälter

NBA-Commissioner Stern fordert nach wie vor eine Reduzierung der Gehälter um insgesamt 800 Millionen Dollar (560 Millionen Euro), da die Klubs seit Inkrafttreten der letzten Tarif-Vereinbarung im Jahr 2005 mehr als eine Milliarde Dollar Verlust gemacht haben sollen.

In der vergangenen Saison hätten nur acht der 30 Teams einen Gewinn erwirtschaftet. Die Spieler, denen im abgelaufenen Tarifvertrag 57 Prozent der Klubeinnahmen zustanden, sollen sich im neuen Kontrakt nach dem jüngsten Angebot Sterns mit 50 Prozent zufrieden geben. Doch das lehnten die Profis auch am Dienstag ab. "An diesem Punkt machten weitere Verhandlungen keinen Sinn", sagte Stern.

Selbst die Superstars Kobe Bryant (Los Angeles Lakers), Kevin Garnett und Paul Pierce (beide Boston Celtics) bewirkten in Manhattan während der vierstündigen Vertragsgespräche keine Einigung.

"Heute war nicht der Tag für uns, um eine Entscheidung zu treffen", sagte Derek Fisher, Vorsitzender der Spielervereinigung NBPA. Angesichts des engen Zeitplans bis zum geplanten Saisonstart ist eine Verkürzung der Spielzeit mittlerweile sehr wahrscheinlich.

Verkürzung der Saison zuletzt 1998/99

In der Saison 1998/1999 hatte es das zuletzt gegeben. Statt der geplanten 82 Spiele bestritt jedes Team in der regulären Saison nur 50 Partien.

Und während Deutschlands Star Dirk Nowitzki vor zwei Wochen angekündigt hatte, seinen Urlaub im Falle eines längeren Streiks verlängern zu wollen, haben einige seiner Kollegen bereits Alternativen zur NBA gesucht und gefunden.

Der dreimalige Meister und All-Star Tony Parker gab am Mittwoch seinen Wechsel von den San Antonio Spurs zum Erstligisten ASVEL Lyon-Villeurbanne in seiner Heimat Frankreich bekannt.

Schon am Dienstag hatte Russlands Andrej Kirilenko vermeldet, dass er den Utah Jazz den Rücken kehren und sich ZSKA Moskau anschließen wird. Zudem steht Superstar Kobe Bryant kurz vor einer Unterschrift beim italienischen Erstligisten Virtus Bologna. Gut möglich, dass ab Montag weitere Hochkaräter folgen werden.

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