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NBA streicht kompletten November-Spielplan

SID
Commissioner David Stern und sein Vize Adam Silver mussten die nächsten Streichungen verkünden
© Getty

Die NBA hat den kompletten November-Spielplan wegen des andauernden Lockouts ersatzlos gestrichen. Das bestätigte NBA-Commissioner David Stern nach erneut ergebnislos abgebrochenen Gesprächen zwischen der Liga und den Vertretern der Spielervereinigung NBPA am Freitag in New York.

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Damit fallen bereits insgesamt 221 Spiele dem Lockout zum Opfer. "Es gibt keine Chance mehr, eine komplette Saison durchzuführen", sagte Stern nach den einmal mehr gescheiterten Bemühungen, das Thema endlich vom Tisch zu kriegen.

Dabei hatte es am Freitagmorgen erste positive Signale von beiden Seiten gegeben, NBPA-Geschäftsführer Billy Hunter hatte sogar von einer "Einigung in greifbarer Nähe" gesprochen.

Wenige Stunden später sei es dann ausgerechnet Hunter gewesen, der die Gespräche abrupt abgebrochen habe, sagte Stern: "Billy hat seinen Block zugeklappt und den Raum verlassen. Das war's dann."

Sollte sich die aktuelle Situation nicht bis Mitte nächster Woche entspannen, wäre auch der Dezember-Spielbetrieb in Gefahr. "Wir brauchen rund vier Wochen von einer Einigung bis zum ersten Tip-off", erklärte Stern.

Nachdem Stern die ersten 100 Begegnungen der Saison, die eigentlich am kommenden Dienstag (1. November) mit der Partie zwischen Champion Dallas Mavericks und den Chicago Bulls beginnen sollte, bereits vor knapp drei Wochen gecancelt hatte, strich er nun weitere 121 zwischen dem 15. und 30. November angesetzten Spiele.

82 Spiele nicht mehr möglich

Damit ist klar, dass selbst im Fall einer kurzfristigen Einigung zwischen Liga und Spielervertretern keine Mannschaft mehr die kompletten 82 Partien der sogenannten Regular Season bestreiten kann.

Der Lockout war zum 1. Juli in Kraft getreten, weil sich die beiden Parteien nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen konnten.

Stern fordert nach wie vor eine Reduzierung der Gehälter um insgesamt 800 Millionen Dollar (560 Millionen Euro). Die Klubs sollen seit Inkrafttreten der letzten Tarif-Vereinbarung im Jahr 2005 mehr als eine Milliarde Dollar Verlust gemacht haben.

Zuletzt hatten die Spielervertreter ein Angebot der Liga abgelehnt, statt der im ausgelaufenen Tarifvertrag verankerten 57 Prozent der Klubeinnahmen nur noch 50 Prozent zu erhalten. Die Spieler sind laut Stern nicht bereit, "auch nur einen Penny unter die 52-Prozent-Marke zu gehen". Das aktuelle Angebot der NBPA steht bei 52,5 Prozent.

Verhandlungen liegen auf Eis

"Wir sind der anderen Seite sehr weit entgegengekommen, aber leider war das bislang nicht weit genug. Zum jetzigen Zeitpunkt sind wir auch nicht in der Lage, uns noch weiter auf sie zuzubewegen", sagte Hunter und fügte an: "Derek (Fisher, Präsident der NBPA) und ich haben deutlich gemacht, dass wir eine 50:50-Lösung unseren Mitgliedern nicht verkaufen können."

Stern äußerte sich nach der erneut gescheiterten Verhandlungsrunde unversöhnlich - was nicht auf eine schnelle Einigung schließen lässt. "Wir müssen jetzt mal ausrechnen, wie groß der Schaden ist. Das nächste Angebot wird den außergewöhnlichen Verlust, der entstanden ist, berücksichtigen", sagte Stern.

Nur einen Tag zuvor hatte sich der NBA-Chef noch zuversichtlich gezeigt, dass die beiden Parteien sich "in den nächsten Tagen" einigen würden. Nun aber liegen die Verhandlungen erstmal auf Eis. Wann die nächsten Gespräche anberaumt sind, konnte NBPA-Präsident Fisher nicht sagen. "Heute war einfach nicht der Tag, die Sache zu einem Ende zu bringen", sagte er.

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