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"Jordan verwandelt die NBA in eine Freakshow"

SID
Michael Jordan ist wohl der beste Basketballer aller Zeiten
© Getty
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These: Ein Trade Bynum/Anthony würde die Lakers schwächen.

Dre Voigt: Die Lakers stehen vor einer Grundsatzentscheidung. Was sie derzeit so einzigartig macht, ist die Verbindung Bynum/Gasol/Odom im Frontcourt. Sie sind so groß, dass sie gegen jeden Gegner das Brett beherrschen. Wenn die Lakers also Melo holen, würden sie sich der eigenen Stärke berauben und einen neuen Stil einleiten mit einem größeren Fokus auf das Scoring - was irgendwo Sinn macht, weil Kobe nicht jünger wird. Dennoch bin ich gegen einen Trade. Bynum ist andauernd verletzt und ist unbeständig, andererseits sind 23 Jahre kein Alter für einen Big Man. Wenn er geht, ist der Froncourt der Lakers nur einer von vielen und die große Last würde auf Gasol liegen, der aber kein Vollzeit-Center ist. Entsprechend schwer wird es in einer Finalsserie gegen die Celtics. Von daher würde ich abwarten: Wie entwickelt sich Bynum? Macht er den nächsten Schritt? Wenn nicht, bleibt die Option, um Dwight Howard mitzupokern, wenn er 2012 Free Agent wird.

Haruka Gruber: Sehe ich genauso. Rein nach dem statistischen Output ist Melo natürlich Bynum überlegen. Bynum wird wohl niemals 82 Spiele in der Regular Season und eine Postseason durchstehen und jeden Abend 35 Minuten zum Einsatz kommen, dafür war er bereits in seinen ersten Jahren zu anfällig. Dennoch ist Bynum wertvoller als Melo. Entwicklungsfähige Center, die jetzt schon in 25 bis 30 Minuten 15 Punkte und 8 Rebounds  liefern, sind eine absolute Seltenheit. Wohingegen es sehr viel mehr Flügelspieler gibt, die sich wie Melo über das Scoring definieren. Die meisten sind vielleicht nicht so gut wie Melo, aber es gibt eine Vielzahl deren, die nur wenig schlechter sind und wesentlich günstiger zu bekommen sind. Von daher: Ein Trade wäre fahrlässig.

Florian Regelmann: Für diese Saison könnte ein Bynum-Weggang sicher eine Schwächung für die Lakers sein, weil in einer möglichen Serie gegen die Celtics die Größe fehlt. Aus langfristiger Sicht jedoch muss L.A. dem Deal zustimmen, da gibt es keine zwei Meinungen. Man wartet seit Jahren auf Bynums Durchbruch, Melo hingegen gehört schon jetzt zu den Superstars der Liga. Das Trio Kobe/Melo/Gasol wäre für mich sogar noch besser als die Kasper in Miami. Mit Melo gehören die Lakers über Jahre hinweg zu den Titelkandidaten, selbst wenn Phil Jackson aufhört. Ein brauchbarer Big Man findet sich dann schon. Das darf kein Hinderungsgrund sein, wenn man die Chance hat, Melo zu bekommen. Das Einzige, was gegen den Trade spricht: Wenn Melo tatsächlich kommt, wird L.A. 2012 keine Chance auf Dwight Howard haben.

Philipp Dornhegge: Ich bin absolut gegen den Trade: Die von Jackson bevorzugte Taktik (Triangle Offense) wäre ohne Bynum begraben. Kobe macht in der Triangle Offense ohnehin immer nur das, was er will. Wie soll es funktionieren, wenn Melo dazukommt, der 20 Würfe nimmt? Außerdem habe ich generell große Zweifel daran, dass Melo überhaupt in der Lage ist, eine Mannschaft zu einer Meisterschaft zu führen. In den Playoffs ist ein guter Big Man wie Bynum viel wichtiger. In den letztjährigen Finals gegen die Celtics hat jeder gesehen, was Bynum selbst auf einem Bein stehend in der Zone bewirken kann. Ob Melo gegen die Celtics ähnlich gut aussieht, wage ich zu bezweifeln.

These 1: Rip Hamilton wäre die ideale Verstärkung für Dallas.

These 2: Ein Comeback von Michael Jordan würde der NBA gut tun.

These 4: Dirk Nowitzki ist der MVP der bisherigen Saison.

These 5: Utah steht nach dem Sloan-Rücktritt vor dem Zerfall.

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