NBA

L.A. Clippers stoppen Heat

Von Martin Gödderz
Rookie Blake Griffin (M.) von den Los Angeles Clippers traf auf LeBron James und die Miami Heat
© Getty

Den Los Angeles Clippers gelingt ein sensationeller Sieg in einem packenden Match gegen die Miami Heat, deren Auswärtsserie gerissen ist. Auch die Serie der Orlando Magic ist vorbei. Utah und New York liefern sich ein Schützenfest und Kobe Bryant überragt beim Sieg der Los Angeles Lakers.

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Los Angeles Clippers (12-24) - Miami Heat (30-9) 111:105

Was für ein elektrisierendes Spiel! Vor den Augen der im Publikum anwesenden Jessica Alba duellierten sich zwei der momentan spektakulärsten Spieler der NBA: LeBron James und Blake Griffin. Die restlichen Clippers ließen das Duell aber ziemlich schnell vergessen und zeigten, warum sie eben keine Losertruppe sind.

Slam-Dunk reihte sich an Slam-Dunk und nicht immer stand der wieder einmal überragende Blake Griffin (24 Punkte, 14 Rebounds, 6 Assists) im Mittelpunkt. DeAndre Jordan, Eric Gordon und sogar Point Guard Baron Davis ließen es schon im ersten Viertel mächtig krachen. Eric Bledsoe sorgte mit einem Chasedown-Block gegen Mario Chalmers für weitere Stimmung in der Halle.

Kleiner Zwischenstand nach 12 Minuten? 44:26 für die L.A. Clippers. So viele Punkte gaben die Heat noch in keinem Viertel dieser Saison ab. 80 Prozent verwandelte Dreier, 77 Prozent verwandelte Freiwürfe. Hallo, was war denn da los? Entgegen aller Gewohnheiten hielten die Clippers die Führung aber bis tief ins letzte Viertel.

Da sorgte LeBron James (27 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists) dann für ein kurioses Highlight: Nach einem Korblegerversuch humpelte er in die Zuschauerränge und drehte eine Runde, während das Spiel weiter lief. Nach der Runde humpelte er wieder aufs Feld, stellte sich in eine Ecke und verwandelte eiskalt den Dreier. Als auch Dwyane Wade (31 Punkte, 7 Rebounds, 5 Assists) noch einmal aus der Distanz einnetzte, standen die Heat kurz davor, das Spiel zu drehen.

Doch auch davon ließen sich die Clippers nicht beeindrucken. Angeführt von einem überragenden (!) Baron Davis (20 Punkte, 9 Assists), der sich die guten Leistungen wohl nur für die besten Teams aufhebt, ließ L.A. die Heat nicht mehr richtig rankommen. Als die Clippers eine Minute vor dem Ende mit acht Punkten Vorsprung führten, erhob sich das ganze Publikum im Staples Center von den Sitzen. Miami versuchte durch taktische Fouls noch einmal heranzukommen, hatte aber keine Chance mehr, die Clippers waren am Ende einfach stärker und beendeten die 13 Spiele andauernde Heat-Siegesserie bei Auswärtsspielen. Diese jungen Clippers machen jedenfalls jede Menge Spaß!

Golden State Warriors (15-23) - Los Angeles Lakers (29-11) 110:115

Shooting-Guard-Showdown in Oakland. Kein Wunder, dass es Punkte regnet, wenn mit Kobe Bryant und Monta Ellis zwei der absoluten NBA-Scoring-Maschinen aufeinandertreffen. Die beiden Superstars enttäuschten nicht. Kobe Bryant war mit 39 Punkten (17 davon in den letzten sechs Minuten) am Ende überragender Top-Scorer der Begegnung. Knapp dahinter? Natürlich, Monta Ellis mit 38 Punkten.

Die Lakers sind absolut zurück in der Erfolgsspur. Sechs Spiele in Folge gewann der Champion nun und tritt mittlerweile auf dem Platz auch wieder ganz anders auf als noch vor ein paar Wochen. Das bekamen auch die Warriors zu spüren, wobei die zerstörerische Lakers-Defense noch gnädig war. 110 Punkte durften die Warriors machen. Das sind fast doppelt so viele Punkte wie die Lakers gegen die Cavs zuließen.

Zugegebenermaßen waren die Warriors auch ein ganz anderes Kaliber. Sie machten es den Lakers das ganze Spiel über sehr schwer, führten sogar die meiste Zeit. Doch ein starkes letztes Viertel brachte L.A. dann wieder auf die Siegerstraße. Insbesondere Pau Gasol (24 Punkte, 11 Rebounds) fand erst spät seinen Rhythmus wieder.

Utah Jazz (26-13) - New York Knicks (22-16) 131:125

Schützenfest in Utah. So sieht das also aus, wenn sich eines der besten Teams aus dem Osten mit einem Spitzenteam im Westen misst. Amare Stoudemire (22 Punkte, 5 Assists) hatte Utah dabei noch ganz gut im Griff, weil der mit Foulproblemen zu kämpfen hatte. Anscheinend haben die Jazz aber nicht so gut gescoutet. Wie ist es sonst zu erklären, dass Bill Walker (23 Punkte) und Shawne Williams (25 Punkte, 7/8 3PG) die Jazz fast im Alleingang besiegen?

Manisches Dreierwerfen wäre jedenfalls eine einleuchtende Erklärung. Die Jazz trafen schon sehr starke 10 von 22 Dreiern, die Knicks gar sensationelle 14 von 29. Der überragende Williams machte die Hälfte davon.

Mittendrin waren auch zwei der überragenden Point Guards dieser Saison. Das Duell zwischen Raymond Felton (23 Punkte, 11 Assists, 7 Rebounds) und Deron Williams (24 Punkte, 12 Assists, 7 Rebounds) war beeindruckend. Am Ende entschied es D-Will ganz knapp für sich.

New Orleans Hornets (23-16) - Orlando Magic (25-13) 92:89 OT

Die Orlando Magic kamen als das heißeste Team der Liga nach New Orleans. Neun Spiele gewannen die Magic zuletzt in Folge. Der zehnte Sieg hätte einen neuen Franchise-Rekord bedeutet. Doch es kam alles ganz anders.

Die Hornets zermürbten mit ihrer unglaublich intensiven Defense die Magic, die während ihrer Siegesserie durchschnittlich 107 Punkte machten. Nur 89 Punkte ließen dagegen die Hornets zu, ein fantastischer Wert gegen die neu formierten Magic. Lange Zeit sah New Orleans auch wie der sicherere Sieger aus, doch dann kam Jason Richardson (21 Punkte, 7 Rebounds). Der Magic-Neuzugang drehte in der letzten Minute groß auf und erzielte seine Dreier vier und fünf.

Sieben Sekunden vor Ablauf der Uhr schickte Hedo Türkoglu (8 Punkte, 2/10 FG) die beiden Teams mit einem offenen Dreier in die Verlängerung. Überragend in der Endphase des Spiels war Marcus Thornton (22 Punkte, 9 Rebounds), der den verletzten Marco Belinelli vertrat. Und auch wenn Dwight Howard (29 Punkte, 20 Rebounds, 3/7 FTM) gerade am Ende mal wieder Nerven von der Freiwurflinie zeigte, hatten die Magic am Ende den Sieg in der Hand. Wieder kam Türkoglu an der Dreierlinie zum Wurf, diesmal regnete es aber einen Airball. Serie vorbei.

Charlotte Bobcats (15-21) - Chicago Bulls (25-13) 96:91

Aus diesen Bulls wird man nicht schlau. Mal schlagen sie absolute Top-Teams wie die Boston Celtics oder Los Angeles Lakers quasi im Vorbeigehen, ein anderes Mal verlieren sie gegen ziemliche Graupentruppen wie die Nets oder 76ers. Gegen die Bobcats war es wieder einmal so weit. Wahrscheinlich aus ewigem Respekt vor Bobcats-Besitzer und Bulls-Legende Michael Jordan betrieb Chicago Aufbauhilfe für Charlotte.

Die Bobcats dagegen spielen seit der Entlassung von Larry Brown völlig befreit auf. Seitdem haben die Bobcats sechs der letzten acht Spiele gewonnen. Gerald Wallace (14 Punkte, 7 Rebounds, 2 Assists) erklärte den Jordan-Effekt: "Wenn du den besten Spieler aller Zeiten an der Seitenlinie sitzen hast, der dein Spiel kritisch beäugt und dir hilft, dich zu verbessern, dann kann das nicht falsch sein."

Dachte wohl auch D.J. Augustin, der das Point-Guard-Duell gegen Derrick Rose (17 Punkte, 7 Assists) überraschend für sich entschied. 22 Punkte und einen Karrierebestwert von 12 Assists legte Augustin gegen die Bulls auf. Bei Chicago überzeugten lediglich Carlos Boozer (23 Punkte, 14 Rebounds) und Luol Deng (22 Punkte).

Boston Celtics (29-9) - Sacramento Kings (8-28) 119:95

Topscorer: Paul Pierce (25), Nate Robinson (16) - Carl Landry (17), Beno Udrih (16)

Toprebounder: Semih Erden (9), Pierce (6) - Jason Thompson (9), DeMarcus Cousins, Samuel Dalembert (6)

Topassistgeber: Rajon Rondo (13) - Beno Udrih (5), Pooh Jeter (4)

Houston Rockets (17-22) - Oklahoma City Thunder (26-13) 112:118

Topscorer: Luis Scola (31), Courtney Lee (19) - Kevin Durant (30), Russell Westbrook (23)

Toprebounder: Scola (11), Jared Jeffries (7) - Thabo Sefolosha (13), Westbrook (8)

Topassistgeber: Shane Battier (6), Aaron Brooks (5), Westbrook (13), Sefolosha (3)

Milwaukee Bucks (14-22) - San Antonio Spurs (33-6) 84:91

Topscorer: John Salmons (17), Andrew Bogut (15) - Manu Ginobili (23), Matt Bonner (17)

Toprebounder: Bogut (14), Ersan Ilyasova (10) - Tim Duncan (8), Ginobili (7)

Topassistgeber: Keyon Dooling (6) - Tony Parker (9), Ginobili (4)

Toronto Raptors (13-25) - Atlanta Hawks (26-14) 101:104

Topscorer: Leandro Barbosa, Andrea Bargnani (je 26) - Jamal Crawford (36), Joe Johnson (26)

Toprebounder: Amir Johnson (7) - Al Horford (13)

Topassistgeber: Jose Calderon (9) - Mike Bibby, Josh Smith (je 4)

Detroit Pistons (12-26) - Memphis Grizzlies (18-21) 99:107

Topscorer: Ben Gordon (25), Tracy McGrady (16) - Zach Randolph (34), Rudy Gay (26)

Toprebounder: Greg Monroe (11), Rodney Stuckey (7) - Randolph (17), Marc Gasol (7)

Topassistgeber: Stuckey (6), Tayshaun Prince (5) - Mike Conley (9), Greivis Vasquez (4)

Phoenix Suns (16-21) - New Jersey Nets (10-28) 118:109 OT

Topscorer: Steve Nash, Vince Carter (je 23) - Sasha Vujacic (19), Brook Lopez, Chris Humphries (je 16)

Toprebounder: Nash, Channing Frye (je 7) - Travis Outlaw (11), Lopez (8)

Topassistgeber: Nash (16), Goran Dragic (4) - Devin Harris (15), Jordan Farmar (6)

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