NBA

Hornets im freien Fall

Von SPOX
Wir machen den Weg frei: Die Hornets lassen Spurs-Topscorer Tony Parker (19) zum Korb ziehen
© Getty

Die New Orleans Hornets gehen nach dem tollen Saisonstart immer mehr vor die Hunde und werden nun auch noch verramscht, die Boston Celtics brauchen keinen Rondo, um in New Jersey zu gewinnen. Endlich wieder jubeln durften die Fans der Portland Trail Blazers.

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San Antonio Spurs (17-3) - New Orleans Hornets (13-7) 109:84

Nichts geht mehr bei den Hornets. Nach ihrem 11-1-Start in die Spielzeit haben die Männer aus dem Süden jetzt 6 der letzten 8 Partien verloren. Von einem Topteam des Westens kann längst keine Rede mehr sein. Die Spurs - ihrerseits absolut ein Topteam - deckten mühelos die Schwächen des Gegners auf und konnten es sich leisten, keinem Starter mehr als 29 Minuten Spielzeit zu geben.

Sieben Spieler punkteten zweistellig, außer Antonio McDyess (0) kam jeder Akteur zu mindestens 3 Punkten. Bei den Hornets machten auch fünf Spieler 10 oder mehr Zähler, aber wenn alle Starter im Plusminus-Rating eine -20 oder schlechter stehen haben, dann wird's schwer. Und diese Pleite war nicht einmal die schlimmste Nachricht dieser Tage: Noch dramatischer war die Nachricht, dass George Shinn die Franchise verkauft hat. Der bisherige Besitzer musste das Team abstoßen, weil er an chronischem Geldmangel leidet.

Klingt erstmal ganz gut - ist es aber nicht. Denn Abnehmer ist die NBA selbst. Und die sagt zwar, dass sie die Hornets gerne in New Orleans halten möchte. Wirtschaftlich ist das aber totaler Irrsinn. Denn die Region gehört zu den unattraktivsten überhaupt, weil dort kaum Geld gemacht wird, und weil die "Fans" kein Interesse an ihrem Team haben. Die Hornets-Spiele gehören ligaweit zu den am schlechtesten besuchten Spielen.

Einziger Grund für den Plan, in New Orleans zu bleiben ist David Sterns Sentimentalität, der den Menschen in Louisiana nach dem Hurrikan Katrina eine NBA-Franchise versprochen hatte. Irgendwann wird aber auch der zur Besinnung kommen und die Hornets an denjenigen weiterverkaufen, der das meiste Geld bietet. Und der kann dann im Prinzip machen, was er möchte. Aktuell gelten Anaheim, Kansas City oder ein Comeback Seattles als NBA-Standort als attraktivste Optionen.

New Jersey Nets (6-15) - Boston Celtics (16-4) 75:100

Nicht einmal die Abwesenheit von Rajon Rondo (Fuß und Adduktorenverletzungen) konnte die Celtics davon abhalten, die Nets in deren eigener Halle mächtig rund zu spielen. Springt eben Nate Robinson in die Bresche. Dass der scoren kann, ist gut bekannt.

Dass er mit 6 Rebounds und 6 Assists aber ein rundum gelungenes Spiel zeigte, war für die Gäste sehr erfreulich. So konnten sich die alten Herren der Starting Five schon früh auf die Regeneration konzentrieren. Für Kevin Garnett reichte es trotzdem für 13 Punkte und 14 Rebounds, Glen David markierte von der Bank kommend 16 Punkte. Und die Nets? Tja, die machten es genauso und probierten einige Reservisten aus.

So reichten begeistern konnte aber keiner. "Wir wurden das ganze Spiel über das Feld geprügelt", musste Coach Avery Johnson einsehen. "Sie haben gespielt wie ein Champion. Sie hatten keine Lust rumzualbern und haben uns einfach fertig gemacht. Wir hatten keine Chance."

Oklahoma City Thunder (14-7) - Golden State Warriors (8-12) 114:109

Zum zweiten Mal in dieser Saison hatte Kevin Durant zwei Spiel hintereinander verpasst, zum zweiten Mal feierte er eine triumphale Rückkehr. Der Topscorer der Liga strich wie beim ersten 28 Punkte ein, verbuchte dazu 7 Rebounds und 2 Blocks und war der entscheidende Faktor, warum Oklahoma City nach der blamablen Pleite in Toronto die Wiedergutmachung gelang.

Auch wenn die um ein Haar doch noch schief gegangen wäre. "Wir sind schlampig ins letzte Viertel gestartet", gab Durant zu, nachdem sein Team fast einen 21-Punkte-Vorsprung verspielt hatte. "Wir dürfen diese Spiele nicht so lässig zu Ende spielen." Stephen Curry markierte mit 39 Punkten ein Season-High für die Warriors, aber auch der Point Guard konnte die nächste Pleite nicht verhindern.

Nach gutem Saisonstart war es die achte Niederlage in den letzten neun Spielen. Vielleicht kann ein Rookie ja bald für neue Hoffnuing sorgen: Nummer-6-Pick Ekpe Udoh befindet sich im Training. Der Mann von der Baylor University hat noch kein Spiel bestreiten können, könnte mit seinen Qualitäten Shot-Blocking und Defense aber durchaus weiterhelfen.

Denver Nuggets (13-6) - Memphis Grizzlies (8-13) 108:107

Völlig unnötig, dass die Nuggets die Partie noch dermaßen spannend machten. Denver führte bereits deutlich, brach im dritten Spielabschnitt aber komplett ein und verlor das Viertel mit 14:30. Plötzlich lagen die Gäste vorn und niemand wusste so recht warum.

Vielleicht, weil Mephis Starting Five durch die Bank einen ordentlichen Auftritt hinlegte, allen voran Rudy Gay (24 Punkte, 5 Blocks) und Zach Randolph (18 Punkte, 12 Rebounds). Vielleicht auch, weil bei Spielern wie J.R. Smith (1 von 8 aus dem Feld, 5 Punkte) oder Carmelo Anthony (4 von 20, 13 Punkte) wenig klappte.

Am Ende holten Center Nene (27) und Most-Improved-Player-Kandidat Arron Afflalo (25) die Kohlen aus dem Feuer und stellten sicher, dass Denver weiter heimlich, still und leise in den oberen Tabellenregionen seine Kreise zieht.

Portland Trail Blazers (9-11) - L.A. Clippers (4-17) 100:91

Es geht also doch noch. Nach sechs Pleiten in Folge gewinnen die Blazers endlich mal wieder ein Spiel. Und welcher Gegner wäre dafür besser geeignet als die Clippers, die dank Blake Griffin (21 Punkte, 15 Rebounds) und Eric Gordon (24) eigentlich immer beste Unterhaltung garantieren, am Ende des Tages aber dann doch schlecht genug sind, um dem anderen Team den Sieg nicht streitig zu machen.

Immerhin: In Portland wollten es die Gäste wissen. Und als das Spiel immer enger wurden brannten, einigen Akteuren die Sicherungen durch: Marcus Camby stieß Griffin zu Boden, Brian Cook wurde mit einem Flagrant-2 belangt, als er Joel Przybilla schubste und gleich vier Spieler holten sich nach einer Rangelei technische Fouls ab.

"Das hat sich angefühlt wie ein Playoff-Spiel", sagte Camby anschließend. Zu schade, dass nach heutigem Stand beide Teams in den echten Playoffs nicht dabei sein werden. Topscorer der Blazers war übrigens Wesley Matthews (26).

Toronto Raptors (8-12) - New York Knicks (12-9) 99:116

Topscorer: Jerryd Bayless (23), Amir Johnson (22) - Amare Stoudemire (31), Wilson Chandler (21)

Toprebounder: Amir Johnson (16), Ed Davis (8) - Amare Stoudemire (16), Landry Fields (10)

Topassistgeber: Jose Calderon, Jerryd Bayless (je 6) - Raymond Felton (8), Danilo Gallinari (5)

Phoenix Suns (11-9) - Washington Wizards (6-13) 125:108

Topscorer: Hakim Warrick (26), Jason Richardson (21) - Andray Blatche (24), Nick Young (20)

Toprebounder: Earl Barron (8), Hakim Warrick (6) - Yi Jianlian (9), JaVale McGee (6)

Topassistgeber: Steve Nash (17), Goran Dragic (4) - John Wall (12), Gilbert Arenas (6)

Detroit Pistons (7-14) - Cleveland Cavaliers (7-13) 102:92

Topscorer: Richard Hamilton (27), Rodney Stuckey (24) - Antawn Jamison (22), Mo Williams (14)

Toprebounder: Ben Wallace (9), Greg Monroe (7) - Anderson Varejao (14), Antawn Jamison (6)

Topassistgeber: Rodney Stuckey (11), Ben Wallace (5) - Mo Williams (10), J.J. Hickson, Ramon Sessions (3)

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