NBA

Wie lange macht's Spoelstra noch?

Von SPOX
LeBron James war mit 30 Punkten Topscorer beim Sieg der Heat gegen die Wizards
© Getty

Die Miami Heat schlagen die Washington Wizards, aber es gibt Gerüchte um eine Art Spieleraufstand gegen Headcoach Erik Spoelstra. Mittendrin: LeBron James. Die Utah Jazz besiegen die Milwaukee Bucks und feiern den sechsten Sieg in Serie - Oklahoma City setzt sich dank Russell Westbrook gegen New Orleans durch.

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Miami Heat (10-8) - Washington Wizards (5-11) 105:94

Was für ein unfassbarer Zirkus, der da in diesen Tagen in Miami veranstaltet wird. Nach der Niederlage in Dallas folgte das bekannte Players-Meeting - in 40 Minuten wurde sich schön die Meinung gesagt. Vor dem Wizards-Spiel gab es dann die nächsten Medienberichte, die für Aufruhr sorgten.

Quellen zufolge sollen die Heat-Spieler von Coach Erik Spoelstra zunehmend frustriert sein. Die Vorwürfe: Spoelstra lässt die Spieler nicht so sein, wie sie sind. Seine Offensiv-Strategien (stupides Pick'n'Roll) sind zu einfach gestrickt - und außerdem soll er aus Angst um seinen Job in Panik geraten sein.

Vor allem das Verhältnis zwischen Spoelstra und LeBron James gilt als angespannt. So gab es beim Spiel in Dallas eine Szene, als beide in einer Auszeit mit den Schultern kollidierten. Zufall? Und für alle, die glauben, dass sich Spoelstra nicht trauen würde, seine Superstars zu kritisieren. Das ist anscheinend auch nicht der Fall. Im Gegenteil.

So soll Spoelstra James kürzlich bei einem Shootaround vor versammelter Mannschaft zu mehr Ernsthaftigkeit aufgefordert haben. Der traut sich was, der Erik. Auf jeden Fall gab es jetzt vor dem Spiel gegen Washington ein Meeting zwischen Spoelstra und James, das offenbar Früchte getragen hat.

Gegen die Wizards lief es bei den Heat viel besser als zuletzt. James leistete sich zwar wieder mal 7 Turnover, war aber mit 30 Punkten auch Topscorer der Partie. Dwyane Wade lieferte 26 Punkte, 8 Rebounds und 6 Assists für die Heat, die das Spiel jederzeit im Griff hatten und zum ersten Mal seit sieben Spielen wieder die 100-Punkte-Marke knackten.

Für die Wizards, die erneut auf Star-Rookie John Wall (Knie) verzichten mussten, trafen Andray Blatche (26) und Gilbert Arenas (23) am besten. Es war sicher ein Schritt in die richtige Richtung für die Heat, aber auf der anderen Seite waren es eben auch nur die Wizards.

Wenn man Tracy McGrady fragt, ist das Dream-Team-Projekt so oder so zum Scheitern verurteilt. "LeBron und D-Wade passen einfach nicht zusammen. Wenn sie gemeinsam auf dem Feld stehen, sind sie fürchterlich. In gewisser Weise sind sie der gleiche Typ Spieler. Beide brauchen den Ball, und keiner von beiden schießt so wie Ray Allen. Sie kommen nie in ihren Rhythmus, weil immer einer der beiden den Ball dominiert. Derjenige läuft vielleicht heiß, aber der andere nicht." Dem ist nicht viel hinzuzufügen. Hat er schon nicht so unrecht, der T-Mac. Wir werden sehen, wie es sich entwickelt. Es bleibt weiter spannend in Miami.

Oklahoma City Thunder (12-6) - New Orleans Hornets (12-5) 95:89

Die Thunder spielen, es läuft die Crunchtime - und der Go-to-Guy heißt nicht Kevin Durant. Klingt komisch, ist aber aktuell so. Da Durant (7/22 FG, 26 Punkte, 11 Rebounds), wie auch Jeff Green (4/14 FG, 13 Punkte), gerade so seine Probleme mit seinem Wurf hat, übernimmt eben Russell Westbrook das Kommando.

Der Point Guard erzielte 12 seiner 25 Punkte (dazu 11 Assists, 5 Steals) in einem entscheidenden 14:0-Run, mit dem die Thunder das Spiel zu ihren Gunsten drehten. Chris Paul verbuchte 17 Punkte, 14 Assists und 5 Steals, verlor aber trotz solcher Zahlen im Endeffekt das grandiose Spielmacher-Duell gegen Westbrook.

Für die Hornets war es nach ihrem 11-1-Start die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen.

Utah Jazz (14-5) - Milwaukee Bucks (6-11) 109:88

Die Jazz gewinnen. So ganz ohne Comeback. Wie langweilig. Aber vielleicht besser für die Nerven von Coach Jerry Sloan. Gegen Milwaukee feierte Utah einen letztlich souveränen Pflichtsieg. Es war der sechste Sieg in Folge für die Jazz, die damit genauso heiß sind wie die Mavericks.

Deron Williams (22 Punkte, 10 Assists) und Al Jefferson (22 Punkte, 11 Rebounds, 4 Blocks) ragten heraus, insgesamt bestach Utah aber wieder mit überragendem Team-Basketball (28 Assists) im Jazz-Style. Das Zusammenspiel zwischen Williams und Jefferson klappt auch immer besser. Carlos Boozer wird nicht wirklich vermisst, Williams sieht sogar Vorteile. "Boozer hat nicht viele Würfe geblockt, er hatte viele Steals, aber er war kein Shot-Blocker", lobte Williams seinen neuen Sidekick Jefferson.

Brandon Jennings war mit 27 Punkten Topscorer der Bucks. Ohne Andrew Bogut, Corey Maggette und Drew Gooden war Milwaukee unter den Körben hoffnungslos unterlegen.

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