Denver Nuggets: Viele Fragezeichen und eine offene Zukunft
Zwar hatten die Denver Nuggets keinen Einfluss auf die großen Transfers im Sommer und machten diesbezüglich nur mit der Verpflichtung von Al Harrington auf sich aufmerksam, ruhig verlief die Offseason in Denver deswegen aber noch lange nicht. Zahlreiche Nebenkriegsschauplätze sorgten für einen turbulenten Sommer.
Franchise-Player Carmelo Anthony beschäftigte sich in der spielfreien Zeit lieber damit, die Schönheiten New Yorks zu preisen, statt Treuebekundungen gen Denver zu schicken. Der Vertrag des Superstars läuft im nächsten Jahr aus und es ist offensichtlich, dass es Melo aus Denver wegzieht.
Ein Neuling als General Manager
Der von Denver angebotene neue Vertrag zu maximalen Bezügen liegt jedenfalls vor, Anthony will diesen aber nicht unterschreiben. Dementsprechend schwer ist die Aufgabe, den Superstar davon zu überzeugen, doch bei den Nuggets zu bleiben.
Die Mammut-Aufgabe übernehmen soll der neue General Manager Masai Ujiri, der in der NBA ein noch relativ unbeschriebenes Blatt ist. Der gebürtige Afrikaner arbeitete als Scout für die Orlando Magic und Toronto Raptors. Von 2003 bis 2007 war er schon als Scout für die Denver Nuggets aktiv.
Ujiri war aber nicht die erste Option auf den Posten als GM. Die Gespräche mit Ex-Suns-Direktor David Griffin scheiterten allerdings, weil die Nuggets nicht bereit waren, das von Griffin verlangte Gehalt zu zahlen. Bei seinem Antritt erklärte Ujiri die Vertragsverlängerung Anthonys zur obersten Priorität. "Ich weiß noch nicht, was ich ausrichten kann, bin aber gespannt auf die Treffen mit Melo. Das hier ist Melos Team und auch seine Stadt. Er hat hier sein Vermächtnis aufgebaut", so der gebürtige Nigerianer.
Smith sorgt für Aufsehen
Als wären die Wechselgerüchte um Anthony nicht schon genug, sorgte auch J.R. Smith wieder einmal für Schlagzeilen, weil er Stress mit der Polizei hatte.
In einem Pickup-Game soll es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Smith und einem anderen Basketballer, der nicht in der NBA spielt, gekommen sein. Wie fit Coach George Karl nach seiner kräftezehrenden Krebsbehandlung ist, bleibt ebenfalls fraglich.
Zusammengefasst gehen die Nuggets mit einem gänzlich unbekannten und unerfahrenen General Manager, einem angeschlagenen Trainer und einem abwanderungswilligen Franchise-Player in die neue Saison. Die Voraussetzungen könnten besser sein.
Die Denver Nuggets in der mySPOX-Analyse
Charlotte Bobcats: Gescheiterte Stars und ein Draft-Flop
Kaum geht Michael Jordan in seine erste Offseason als Teambesitzer der Charlotte Bobcats tätigen diese einige fragwürdige Transfers und stehen vor der neuen Saison unnötigerweise schlechter da, als zum Schluss der letzten Spielzeit.
Mit Raymond Felton wechselte der letztjährige Starting-Point-Guard zu den New York Knicks. Felton war zwar nicht der Star des Teams, wurde von Coach Larry Brown aber zu einem sehr guten Point Guard geformt.
Ein adäquater Ersatz wurde nicht verpflichtet. Lediglich der verletzungsanfällige Shaun Livingston, dessen Fitness noch immer fraglich bleibt, ist neu als Point Guard.
Dampier kommt aus Dallas
Im für die Bobcats größten Deal des Sommers gab man den in Charlotte unglücklichen Tyson Chandler gemeinsam mit Alexis Ajinca nach Dallas ab. Dafür holten sich die Raubkatzen neben Erick Dampier und Eduardo Najera auch den mit einem viel zu großen Vertrag ausgestatteten Matt Carroll zurück.
Dampier entließen die Bobcats noch vor der Saison, um die drohende Luxusstuer zu umgehen. Ohne Damp steht Charlotte auf der Center-Position ziemlich blank da. Die Rotation lehrt wohl keinem Gegner das Fürchten, besteht sie doch aus Nazr Mohammed, DeSagana Diop und Kwame Brown.
Jordan holt Kwame zurück
Im Kader steht also genau der Kwame Brown, den Michael Jordan im Draft 2001 mit dem ersten Pick nach Washington holte. Der Center, der im Laufe seiner NBA-Karriere in jedem Team maßlos enttäuschte.
Die Verpflichtung des vielleicht schlechtesten Nummer-1-Draftpicks der NBA-Geschichte setzt die Krone auf eine durch und durch schwache Offseason, in der die Vertragsverlängerung des talentierten Shotblocker Tyrus Thomas fast wie ein Hoffnungsschimmer wirkt. Bedenkt man aber, dass Thomas acht Millionen Dollar pro Jahr erhält, relativiert sich auch diese Aussage ziemlich schnell.
Denver Nuggets und Charlotte Bobcats