NBA

Shaq und die Celtics: Das große Kleeblatt

Von Martin Gödderz
Shaquille O'Neal legte in der letzten Saison durchschnittlich 12 Punkte und 6,7 Rebounds auf
© Getty
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Die Kadersituation:

Die Kelten hatten die Chance, einen Neuanfang zu starten, der sie zwar kurzfristig vom Traum einer Meisterschaft abgebracht hätte, auf lange Sicht aber erfolgversprechend gewesen wäre.

Mit Ray Allen (35) und Paul Pierce (32) wurden zwei Stars im fortgeschrittenen Alter zu Free Agents und der altersschwache Rasheed Wallace gab sein Karriereende bekannt. Die Frage unmittelbar nach den verlorenen NBA-Finals lautete daher nur: Machen wir nun weiter mit den alternden Stars oder wagen wir es, um Rajon Rondo ein neues Team aufzubauen?

Vorerst kein Rebuild

Die Verantwortlichen entschieden sich für die erste Variante, banden Pierce und Allen weiter an den Verein. Dafür ließen sie aber Tony Allen, den vielleicht variabelsten und besten Flügelverteidiger im Team, als Free Agent nach Memphis ziehen.

Schon früh sicherte man sich die Dienste des fünfmaligen All-Stars Jermaine O'Neal, der als Ersatz für den verletzten Kendrick Perkins aus Miami kam. Anstelle von Tony Allen kam Von Wafer nach Beantown, der bei seinem viermonatigen Gastspiel für Olympiakos Piräus nicht überzeugen konnte.

Nate Robinson und Marquis Daniels, die ebenfalls als Free Agents in den Sommer gingen, wurden wieder verpflichtet. Gerade von Daniels, der in der abgelaufenen Saison häufig mit Verletzungen zu kämpfen hatte, wird eine deutliche Leistungssteigerung erwartet.

Junge Rollenspieler als Ergänzung

Mit dem 19. Pick des Drafts fanden die Celtics in Avery Bradley einen defensivstarken Shooting Guard, der Ray Allen einige Verschnaufpausen gönnen könnte.

Eine ähnliche Rolle wird Tony Gaffrey innehaben. Der Small Forward wurde bereits in der vorigen Saison verpflichtet.

Kaum Spielzeit wird dagegen der türkische Center Semih Erden bekommen, den die Celtics 2008 drafteten und nun verpflichteten. Die Konkurrenz im Frontcourt ist schier zu groß.

Starting Five mit Shaq?

Solange der verletzte Kendrick Perkins noch ausfällt, wird Shaq wahrscheinlich in der Starting Five auflaufen. Coach Doc Rivers machte allerdings auch von Beginn an klar, dass O'Neal keine 30 Minuten mehr pro Spiel auflaufen kann. Die Celtics können sich das erlauben, weil in Namensvetter Jermaine ein erstklassiger Ersatz bereitsteht, der auch auf die Power-Forward-Position ausweichen kann.

Die restlichen vier Spieler in der Startformation sind bekannt. Rondo, Allen, Pierce und Garnett sind absolut gesetzt. Vor einigen Jahren noch hätte eine solche Starting Five jedes Team niedergerollt, welches sich in den Weg gestellt hätte. Heutzutage müssen die alten Herren allerdings ihre Kräfte schonen. Einzig Rajon Rondo drückt den Altersdurchschnitt der Starting Five noch auf 32,5 Jahre.

Der Kern bleibt bestehen

Die Verpflichtung Shaquille O'Neals war höchstwahrscheinlich die letzte Transferaktivität der Celtics in diesem Sommer. Einzig ein weiterer Shooting Guard könnte noch verpflichtet werden.

Abgesehen von Tony Allen muss Boston keine namhaften Abgänge beklagen. Das Team, welches im letzten Jahr den Titel in der Eastern Conference gewann, wurde größtenteils zusammengehalten und punktuell verstärkt.

Der Shaqster soll zu eben jenen Verstärkungen zählen. Doch wird er den Ansprüchen gerecht?

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