NBA

Das teuerste Basketball-Team der Welt

Von Florian Regelmann
Die beiden größten Stars der Golden State Warriors: Monta Ellis und Stephen Curry
© Getty
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Der aktuelle Kader

Wer sich den Kader der Warriors genau anschaut, der erkennt zwar sofort, dass noch Geduld gefragt sein wird, bis ein Team entstehen kann, das um die Meisterschaft mitspielt. Aber man erkennt auch, dass es nicht völlig aussichtslos ist.

Obwohl Golden State in der letzten Saison nur 26 Spiele gewann, gibt es einige Eckpfeiler, um die die Mannschaft der Zukunft aufgebaut werden kann. Allen voran Stephen Curry. Das neue Gesicht der Franchise.

Der Point Guard übertraf in seiner Rookie-Saison die ohnehin schon hohen Erwartungen und erzielte im Schnitt 17,5 Punkte, 5,9 Assists und 4,5 Rebounds. Im Rookie-of-the-Year-Rennen musste er sich nur Sacramento-Kings-Star Tyreke Evans geschlagen geben. Curry gehört ohne Zweifel zu den Top 5 der NBA, wenn es um die besten puren Schützen geht. Currys Wurf allein ist in Golden State das Eintrittsgeld wert.

Die Warriors sind Currys Team

Currys Backcourt-Partner bleibt - vorerst - Monta Ellis. Der Super-Scorer (25,5 Punkte im Schnitt) machte Curry das Leben nicht leicht, als er Anfang der letzten Saison erklärte, dass die beiden nicht zusammenpassen würden. Und es ist in der Tat mehr als fraglich, ob Curry und Ellis koexistieren können.

Die beste Lösung: Die Warriors sollten alles dafür tun, um ein anderes Team von den Qualitäten des Ego-Zockers Ellis zu überzeugen. Denn auf Sicht gesehen wird ein Curry-Ellis-Backcourt nicht funktionieren. Die Warriors sind Currys Team, der Ball muss in seinen Händen sein - absolut unvorstellbar, dass Ellis das akzeptiert.

Mit der Verpflichtung von David Lee (6 Jahre, 80 Millionen Dollar) ist den Warriors im Sommer ein echter Coup gelungen. Es gibt nicht wenige Knicks-Fans, die es lieber gesehen hätten, wenn Lee in New York gehalten worden und dafür Amare Stoudemire nicht geholt worden wäre.

Lee wird mit Curry ein überragendes Pick-and-Roll-Duo bilden - das kann man jetzt schon vorhersagen. Negativ am Lee-Deal: Mit Anthony Randolph, Ronny Turiaf und Kelenna Azubuike haben die Warriors auf einen Schlag gleich drei wertvolle Rollenspieler abgegeben. Randolph und Turiaf waren die einzigen Frontcourt-Spieler der Warriors, die das Wort "Defense" fehlerfrei buchstabieren können.

Da Lee bei all seiner Klasse in der Offense in der Defense Nowitzki-esque verteidigt, also ziemlich schlecht, ist es aktuell ein Rätsel, wie die Warriors irgendjemanden aus der Zone heraushalten wollen. Auch deshalb wäre es sinnvoll, Ellis wenn möglich gegen einen richtig starken Center einzutauschen.

Ein diskutierter Deal: Ellis nach Memphis für Guard O.J. Mayo und Center Hasheem Thabeet. Für die Warriors wäre es ein nahezu perfekter Trade. Mayo wäre eine viel bessere Ergänzung zu Curry als Ellis - und 2,21m-Mann-Thabeet ist trotz schwacher Rookie-Saison immer noch ein No.2-Pick mit immenser Upside.

Verletzungsfluch muss zu Ende gehen

Mit Anthony Morrow (New Jersey) und Corey Maggette (Milwaukee) haben zwei weitere wichtige Spieler die Warriors verlassen, neu sind dafür Dorell Wright, Charlie Bell, Dan Gadzuric und Rookie-Guard Jeremy Lin, der in der Summer League für die Dallas Mavericks sein Potenzial andeutete.

Große Hoffnungen setzen die Warriors in Forward Brandan Wright, der die komplette letzte Saison wegen einer Schulterverletzung verpasste, aber nun wieder zurückerwartet wird. Ganz bitter: Der hoch veranlagte Rookie-Forward Ekpe Udoh (Block-Monster), den die Warriors im Draft an sechster Stelle auswählten, verletzte sich innerhalb einer Woche nach seiner Vertragsunterschrift am Handgelenk und fällt sechs Monate aus.

Damit setzte sich der Warriors-Fluch fort, nachdem das Team in der letzten Saison schon riesiges Verletzungspech hatte. Zusammengerechnet 501 Spiele mussten Warriors-Spieler zuschauen. Sobald Udoh aber wieder fit ist, wird er im neuen Golden-State-Team ein wichtiges Puzzleteil sein. Offen ist aktuell noch, ob Forward Anthony Tolliver das Angebot der Warriors annimmt und in Golden State bleibt.

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