NBA

Hawks: Völlig umsonst gestreckt

Von SPOX
Rashard Lewis und Josh Smith werden versuchen, sich gegenseitig ihren Spielstil aufzuzwingen
© Getty
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L.A. Lakers (1) vs. Utah Jazz (5)

Saisonbilanz: 3-1 (101:77, 94:102, 96:81, 106:92)

Ausgangslage: Spielt so ein Titelverteidiger und Topfavorit auf den Titel 2010? Ein klarer Sieg und fünf enge Schlachten gegen ein Thunder-Team, das exakt einen Spieler aufbot, dass mit Oklahomas Vorgänger Seattle schon mal in den Playoffs stand? Bei den Lakers ist ordentlich Sand im Getriebe, da besteht überhaupt kein Zweifel.

Aber sie haben sich dennoch zusammen gerissen und immerhin sehr ordentlich verteidigt. Und jetzt kommt mit Utah einer der Lieblingsgegner zu Besuch. In dieser Saison hatten die Jazz gegen das Team von Kobe Bryant nichts zu melden, speziell im Staples Center hatte L.A. zweimal leichtes Spiel. Trotzdem werden sich die Fans wünschen, dass jetzt, in der zweiten Playoff-Runde, auch Ron Artest mal etwas zum Erfolg seines Teams beiträgt. Auch wenn er sich offenbar mit einer Schulterverletzung herumschlägt.

Utah auf der anderen Seite hat gegen die Denver Nuggets eindrucksvoll bewiesen, dass es im System von Jerry Sloan kaum einen Spieler gibt, der nicht zu ersetzen ist. Mehmet Okurs Achillessehnenriss? Egal. Andrei Kirilenkos Verletzung? Wurscht. Das Fehlen der beiden fiel in der ersten Runde kaum auf, Utah zelebrierte phasenweise Teambasketball vom Allerfeinsten.

Deron Williams und Carlos Boozer, die ohne Frage zu den besten Spielern der bisherigen Playoffs zählen, sind natürlich die Schlüsselspieler. Die beiden sind tatsächlich nicht zu ersetzen, aber wenn sie so spielen wie bisher, dann ist für die Jazz alles möglich.

Schlüsselduell: Kobe Bryant vs. Deron Williams. Phil Jackson war auch nach fünf Spielen noch nicht klar, dass seine Lakers von Oklahomas Russell Westbrook gekillt werden. Derek Fisher hatte keine Chance gegen ihn. Erst als Bryant den Point Guard verteidigte, lief es besser.

Man darf annehmen, dass der Champion diesmal nicht so lange warten wird, bis Fisher von Williams abgezogen wird. Aber: Kann Kobe auch mit dem derzeit besten Spielmacher der Welt mithalten? Für Rookie-Shooting-Guard Wes Matthews könnte Fishers Defensivschwäche jedenfalls die Chance sein, weiter auf sich aufmerksam zu machen.

Prognose: So wie Utah derzeit spielt, ist der Upset durchaus möglich. Auch im ersten Spiel der Serie hatte Utah alle Chancen, scheiterte letzltich aber an Kobe Bryant. Dass das Team gerade in L.A. so stark auftritt, war nicht zu erwarten. Aber: Die Lakers haben auch nicht am Limit gespielt. Geht man davon aus, dass sich der Favorit weiter steigert, könnte es eng werden für die Jazz. Lakers in 7.

Lakers vs. Jazz in der mySPOX-Analyse

Phoenix Suns (3) vs. San Antonio Spurs (7)

Saisonbilanz: 2-1 (116:104, 110:113, 112:101)

Ausgangslage: Die Mavs-Fans trauern: Schon wieder gegen den Rivalen verloren, schon wieder in der ersten Runde raus. Die Spurs dürfen gegen die Suns ran, und jetzt fragt man sich: Wem soll man die Daumen drücken? San Antonio, weil man dann immerhin gegen einen Conference-Finalisten verloren hätte?

Oder Phoenix, wo mit Steve Nash immerhin ein Ex-Maverick und guter Freund von Dirk Nowitzki um seinen ersten Titel spielt? Interessant ist dieses Duell vor allem deshalb, weil auch die Spurs und die Suns sich nicht ausstehen können. Auch Phoenix scheiterte, wie Dallas, schon mehrfach am viermaligen Champion. Die besten Jahre der Franchise wurden Mitte des Jahrzehnts von San Antonio zunichte gemacht. Jetzt soll es anders kommen.

Phoenix ist immer noch schnell und athletisch, dazu aber defensiv verbessert. San Antonios alte Recken setzen immer noch auf Erfahrung, auf ihre großen Drei Tim Duncan, Tony Parker und Manu Ginobili sowie auf ihre Playoff-Härte, die selbst junge Kerle wie George Hill und DeJuan Blair schon verinnerlicht haben. Damit kam schon in Runde eins Dallas überhaupt nicht klar.

Phoenix hatte gegen Portland fast schon leichtes Spiel. Klar, die Trail Blazers haben sich gewehrt, aber bei einem Team, das so viele Verletzungen kompensieren musste wie Portland, ist es nicht verwunderlich, dass irgendwann die Grenze des Ertragbaren erreicht ist. Das Triumvirat aus Nash, Amare Stoudemire und Jason Richardson erwies sich letztlich als zu stark.

Schlüsselduell: Steve Nash vs. Tony Parker/George Hill. Es war so, ist so, und wird auch immer so bleiben: Nash kann defensiv nicht einmal Hobbybasketballer stoppen. Andre Millers Monster-Performance in Spiel eins der ersten Runde zeigte das deutlich, und mit Parker bekommt der Kanadier jetzt einen echten Brocken vorgesetzt.

Der Franzose ist nach seinem Handbruch noch nicht bei 100 Prozent, aber für 20-25 Punkte gegen Nash wird es allemal reichen. In der Offense wird es der Suns-Spielmacher nicht viel einfacher haben, denn dort wird er wohl überwiegend mit Hill konfrontiert werden. Mit seinen langen Armen und flinken Beinen wird er Nash in den Wahnsinn treiben.

Prognose: Nash und Stoudemire sind die Schlüsselspieler der Suns, Richardson der X-Faktor. Nash liebt das Pick'n'Roll mit Stoudemire, aber die Spurs haben gegen die Mavs bewiesen, dass sie genau das besser verteidigen als jedes andere Team der Liga. In vier von sechs Spielen machten sie zudem das Dallas-Fastbreakspiel zunichte. Die Frage ist, ob Phoenix da einen besseren Job machen wird als Nowitzkis Team. Wenn nicht, haben die Suns keine Chance. Spurs in 6.

Suns vs. Spurs in der mySPOX-Analyse

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