NBA

Lakers zittern sich in Runde zwei

Von SPOX
Kobe Bryant scorte 32 Punkte für Titelverteidiger Los Angeles
© Getty

Pau Gasol und Kobe Bryant retten die Lakers in buchstäblich letzter Sekunde, Utah kegelt Denver raus und die Hawks erzwingen ein siebtes Spiel - und haben nun Heimvorteil.

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Oklahoma City Thunder (8) - Los Angeles Lakers (1) 94:95

Der Titelverteidiger ist mit 4-2-Siegen in Runde zwei und ganz Los Angeles atmet erleichtert auf. Allerdings erst nach dem Spiel, denn die Partie gestaltete sich enorm nervenaufreibend für beide Teams - doch mit dem Happy End für die Lakers.

Underdog Oklahoma, der sich in der ganzen Serie von seiner besten Seite präsentierte, bot dem Meister vor heimischem Publikum lange Zeit erfolgreich Paroli.

Nach zehn Punkten in Folge lagen die Gastgeber bereits mit 94:91 vorne, doch dann versenkten Kobe Bryant (32 Punkte) und Pau Gasol (9 Punkte, 18 Rebounds) in letzter Sekunde ihre Würfe und sorgten für das knappe Endergebnis.

Knapp vor allem deshalb, weil Gasol einen von Bryant verunglückten Wurf im Nachsetzen doch noch im Ziel unterbrachte - eine halbe Sekunde vor Schluss. Russell Westbrook (21 Punkte, 9 Assists) versuchte in einem Verzweiflungsakt mit der Sirene noch einen Dreier unterzubringen, verfehlte aber den Korb. Center Nenad Krstic steuerte für die Thunder immerhin ein Double-Double (11 Punkte, 11 Rebounds) bei.

Kevin Durant, trotz unglaublich miserabler Quote aus dem Feld (5/23) mit 26 Punkten bester Werfer der Thunder, sagte anschließend: "Ich bin ein Wettkämpfer. Ich möchte jedes meiner Spiele gewinnen. Ich möchte ein Champion sein und Niederlagen wie diese tun weh. Ich arbeite so hart, wir alle arbeiten als Gruppe enorm hart. Deshalb denke ich, jedes Mal, wenn wir aufs Feld gehen, sollten wir auch gewinnen."

In diesem Jahr hat es für die Thunder (noch) nicht gereicht, aber für die Zukunft sind sie exzellent aufgestellt. Die Lakers, die ihre Freiwurfunterlegenheit durch eine starke Quote von Downtown (12/24) ausglichen, treffen in der zweiten Runde auf die Utah Jazz. Bryant: "Wir werden bereit sein."

Utah Jazz (5) - Denver Nuggets (4) 112:104

Utah kegelte mit dem vierten Sieg im sechsten Spiel Denver aus den Playoffs und trifft in der zweiten Runde nun auf Titelverteidiger Los Angeles.

Die Nuggets versuchten, ein siebtes Spiel zu Hause zu erzwingen, scheiterten aber an den Punktelieferanten auf Seiten der Jazz: Wesley Matthews (23), Carlos Boozer (22 Punkte, 20 Rebounds) und Paul Millsap (21 Punkte, 11 Rebounds).

In einem Spiel, das mit Fouls gespickt war, holte der sehr starke Rookie Matthews 13 seiner 23 Punkte von der Freiwurf-Linie. Insgesamt bekam Utah 51 Freiwürfe zugesprochen. Denver kassierte 39 persönliche und 4 technische Fouls.

Bester Werfer auf Seiten der Nuggets war Chauncey Billups mit 30 Punkten. Der gab nach dem Spiel zu: "Manchmal, wenn wir gegen sehr disziplinierte Teams spielen, neigen wir dazu, zusammenzubrechen. Wir sollten sie eigentlich überrennen, aber die vielen Fouls haben uns ziemlich gestoppt."

Carmelo Anthony (6/22, 20 Punkte) hatte aus dem Feld einen Albtraum-Abend, dazu fehlte den Nuggets mit dem verletzten Nene ein wichtiger Spieler.

Matthews hingegen schwebt auf Wolke sieben: "Ich wollte diese Chance. Man lebt für Momente wie diese. Als Kind will man gegen die Besten antreten".

Deron Williams verletzte sich ganz am Schluss, als er auf seinen linken Ellbogen fiel. Er verließ mit schmerzverzerrtem Gesicht das Feld, während sich seine Teamkollegen über den Sieg jubelnd in den Armen lagen. Utah vermeldete, er hätte sich den Arm geprellt, gab aber noch keine näheren Informationen, ob sein Einsatz am Sonntag gefährdet ist.

Milwaukee Bucks (6) - Atlanta Hawks (3) 69:83

Spannend bleibt es zwischen den Bucks und den Hawks. Atlanta zwingt mit dem 83:69-Sieg Milwaukee in das entscheidende siebte Spiel - und hat nun wieder Heimvorteil.

Das Spiel entschied sich im dritten Viertel: Die Hawks scorten 29 Punkte und verschafften sich eine 15-Punkte-Führung. Milwaukee versuchte, in den letzten sechs Minuten noch einmal Schlussspurt hinzulegen und kamen auf sieben Punkte heran, ehe Joe Johnson (22 Punkte) und Jamal Crawford die passende Antwort für die Hawks gaben.

Vor allem Crawford war froh, wieder zurück in die Spur gefunden zu haben. "Ich hatte das Gefühl, alle in den letzten Spielen im Stich gelassen zu haben. Besonders in der letzten Partie. In den vergangenen Tagen habe ich sehr schlecht geschlafen. In solchen Situationen kann das nächste Spiel gar nicht schnell genug kommen."

In der fünften Begegnung hatte Crawford lediglich vier von 18 Würfen getroffen - eine miserable Quote. Dieses Mal aber drehte er auf und erzielte für Atlanta 24 Punkte.

Den schwarzen Peter hatten diesmal andere: Die beiden Bucks-Stars Brandon Jennings und John Salmons. Jennings verwarf die ersten sechs Würfe, versenkte nur einen von neun Dreier-Versuchen und erzielte insgesamt lediglich zwölf Punkte. Salmons (2/13, 8 Punkte) war sogar noch schlechter.

"Es gibt nun das siebte Spiel. Wir haben so hart dafür gearbeitet. Wir müssen reingehen und wissen, dass wir es gewinnen können", machte sich Jennings Mut.

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