NBA

Peinlich, peinlicher, Celtics!

Von SPOX
Kevin Garnett wurde bei Bostons Pleite von Wizards-Forward Andray Blatche nass gemacht
© Getty

Boston blamiert sich gegen Washington bis auf die Knochen. Die Thunder stoppen die beste Offense der Liga - und das Schneckenrennen zwischen Toronto und Chicago geht weiter.

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Oklahoma City Thunder (49-30) - Phoenix Suns (51-28) 96:91

Eine Halbzeit lang lief alles normal. Es war ein enges Highscoring-Game, die Thunder führten mit 58:57. Was dann aber in der zweiten Hälfte passierte, ist den Suns in dieser Saison überhaupt noch nie passiert. Die beste Offense der NBA brachte gegen die starke Thunder-Defense nur noch 34 Punkte (12 im dritten Viertel) zustande.

Russell Westbrook machte den Sieg für Oklahoma City 22 Sekunden vor Schluss mit einem Block gegen Steve Nash endgültig klar. Amare Stoudemire war mit 24 Punkten und 15 Rebounds der beste Mann bei den Suns, die sich viel zu viele Ballverluste (19) leisteten und durch die erst zweite Pleite in den letzten 13 Spielen im Westen auf Rang fünf abrutschten.

Für die Thunder waren mit Thabo Sefolosha und Serge Ibaka (beide 15 Punkte) zwei Rollenspieler ganz wichtige Faktoren zum Sieg, Topscorer war natürlich wie eigentlich immer ein überragender Kevin Durant (35 Zähler).

Durant verwandelte 14 von 16 Freiwürfen, damit hat er in der Saison jetzt 730 Freiwürfe getroffen. Seit Michael Jordan (833 FT in der Saison 1986/87) hat kein Spieler mehr so von der Wohltätigkeitslinie zugeschlagen.

New Orleans Hornets (35-45) - Utah Jazz (52-28) 103:114

San Antonio Spurs (48-31) - Memphis Grizzlies (40-39) 99:107

Sowohl für Utah als auch für San Antonio galt es, im engen Rennen in der Western Conference Pflichtsiege einzufahren - aber nur den Jazz gelang dies auch. Auch ohne die verletzten Mehmet Okur und Andrei Kirilenko zeigte Utah bei den Hornets (Darren Collison: 28 Punkte, 7 Assists) typischen Jazz-Team-Basketball.

Hohe Trefferquote aus dem Feld (55 Prozent), gutes Ball-Movement (32 Assists) und ein glänzender Deron Williams (27 Punkte, 16 Assists, 4 Steals) brachten Utah den Sieg.

Die Spurs verloren gegen Memphis dagegen nach gutem Beginn (29:20) völlig den Faden und kassierten letztlich eine extrem bittere Heim-Pleite, die dafür sorgen könnte, dass San Antonio in der ersten Playoff-Runde auf die Lakers treffen wird.

Obwohl Manu Ginobili (26 Punkte, 8 Rebounds, 5 Assists) gewohnt gut spielte, Matt Bonner sechs Dreier traf und auch Tony Parker (13 Punkte, 8 Assists in 26 Minuten) immer besser in Schwung kommt, reichte es gegen die Grizzlies nicht zum Sieg. Zach Randolph dominierte mit 28 Punkten und 15 Rebounds die Bretter - den entscheidenden Killer-Jumper traf aber Darrell Arthur (13 Zähler).

Leistungsträger Ginobili wird den Spurs drei weitere Jahre erhalten bleiben. Nach langem Hick-Hack unterschrieb der Argentinier den Vertrag, der ihm insgesamt 39 Mio. Dollar bescheren wird (Zu weiteren Informationen geht es hier entlang).

Boston Celtics (49-30) - Washington Wizards (25-54) 96:106

Peinlich, peinlicher, Celtics! Schlimmer als Boston kann man sich kurz vor Playoffstart nicht präsentieren. Gegen die Wizards zu Hause zu verlieren, ist schlimm genug. Aber die Art und Weise ist an Unfassbarkeit kaum zu überbieten. Fünf Minuten vor der Pause lagen die Celtics mit 28 Punkten in Rückstand. 19:47! Zu Hause! Gegen die Wizards!

Boston machte es in der Folge dank Nate Robinson (13 Punkte) zwar nochmal einigermaßen spannend, aber über die katastrophale Vorstellung kann das nicht hinweg täuschen. Die Celtics kassierten die vierte Niederlage in den letzten fünf Heimspielen und wurden zum wiederholten Male von den eigenen Fans gnadenlos ausgebuht.

Der einzige Starter, der annähernd Normalform erreichte, war Rajon Rondo (17 Punkte, 12 Assists). Das Wizards-Duo, das Boston killte, bestand aus Andray Blatche (31 Punkte, 11 Rebounds) und Shaun Livingston (25 Punkte, 7 Assists).

Miami Heat (44-35) - Detroit Pistons (26-53) 99:106

39 Punkte, 7 Dreier, in der Crunchtime nicht zu stoppen. Genau für diesen Ben Gordon gaben die Pistons im letzten Sommer viel Geld aus. Aus ihrer Sicht schade, dass dieser Gordon in dieser Saison nie zu sehen war. Bis zum Spiel in Miami.

In Abwesenheit der verletzten Rip Hamilton und Rodney Stuckey genoss Gordon alle Freiheiten der Welt und zockte gemeinsam mit Tayshaun Prince (28 Punkte, 6 Rebounds, 7 Assists) groß auf. Detroit hat nach einer Albtraum-Saison plötzlich drei Spiele in Folge gewonnen.

Die Heat mussten nach neun Siegen in Serie eine bittere Niederlage einstecken, die sie ziemlich sicher eine Chance auf Rang fünf im Osten gekostet haben wird. Milwaukee hat nun ein Spiel Vorsprung und hält außerdem den Tiebreaker.

Sehr ungewöhnlich: Dwyane Wade nahm im ganzen Spiel nur acht Würfe und lieferte mit 19 Punkten und 9 Assists eine für seine Verhältnisse eher mittelmäßige Vorstellung ab. Das Problem der Heat lag aber vor allem in der nicht vorhandenen Defense.

Atlanta Hawks (50-29) - Toronto Raptors (38-41) 107:101

New Jersey Nets (12-67) - Chicago Bulls (38-41) 127:116 (2OT)

Was für ein Schneckenrennen um den letzten Playoff-Platz im Osten! Die Raptors hielten ohne den verletzten Chris Bosh in Atlanta eigentlich recht beachtlich mit, vor allem Sonny Weems und Amir Johnson (beide 18 Punkte) spielten sehr ordentlich. Dennoch wurde aus einer 25:14-Führung nach dem ersten Viertel zur Pause ein 47:59-Rückstand.

Atlanta drehte angeführt von Jamal Crawford (25 Punkte) im zweiten Viertel unglaublich auf und erreichte durch den Sieg zum ersten Mal seit zwölf Jahren die 50-Siege-Marke.

Die Raptors verloren also das vierte Spiel in Folge, aber die Bulls konnten das trotzdem nicht ausnutzen - selbst in New Jersey nicht. Chicago kämpfte sich nach einem 12-Punkte-Rückstand im letzten Viertel zurück ins Spiel, nur um dann unzählige Chancen auf den Sieg zu vergeben.

Die Schwäche von Derrick Rose (25 Punkte) an der Freiwurflinie ermöglichte Brook Lopez (26 Punkte, 14 Rebounds), das Spiel mit einem Putback-Dunk 0,1 Sekunden vor Schluss in die Overtime zu schicken. Dort führten die Bulls scheinbar sicher mit 112:105, nur um den Vorsprung in den letzten 67 Sekunden wieder herzuschenken.

In der zweiten Overtime spielten dann nur noch die Nets, die in Rookie Terrence Williams (27 Punkte, 13 Rebounds, 10 Assists) den besten Mann auf dem Feld hatten. Bulls oder Raptors? Am Sonntag kommt es in Toronto zum Showdown um Rang acht. Da der Tiebreaker für die Raptors spricht, müssen die Bulls das Spiel praktisch gewinnen.

Die weiteren Spiele der Nacht:

Philadelphia 76ers (26-53) - Milwaukee Bucks (45-34) 90:95

Topscorer: Andre Iguodala (21), Louis Williams (15) - Carlos Delfino (23), Luke Ridnour (18)

Toprebounder: Samuel Dalembert (15), Elton Brand (5) - Ersan Ilyasova, Luc Richard Mbah a Moute (beide 9)

Orlando Magic (56-23) - New York Knicks (28-51) 118:103

Topscorer: Dwight Howard, Vince Carter (beide 25) - Danilo Gallinari (28), Chris Duhon, Sergio Rodriguez (beide 13)

Toprebounder: Dwight Howard (13), Mickael Pietrus (7) - Earl Barron (12), David Lee (7)

Cleveland Cavaliers (61-19) - Indiana Pacers (31-48) 113:116

Topscorer: J.J. Hickson, Sebastian Telfair (beide 21) - Danny Granger (36), Brandon Rush, Earl Watson (beide 16)

Toprebounder: J.J. Hickson (10), Anderson Varejao (8) - Troy Murphy (11), Mike Dunleavy (7)

Houston Rockets (41-38) - Charlotte Bobcats (42-37) 97:90

Topscorer: Aaron Brooks (23), Trevor Ariza (17) - Gerald Wallace, Boris Diaw (beide 18)

Toprebounder: Luis Scola, Trevor Ariza (beide 9) - Tyson Chandler (12), Gerald Wallace (9)

Minnesota Timberwolves (15-64) - Los Angeles Lakers (56-23) 88:97

Topscorer: Jonny Flynn (19), Ramon Sessions (16) - Pau Gasol (29), Jordan Farmar, Lamar Odom (beide 13)

Toprebounder: Kevin Love (18), Darko Milicic (9) - Pau Gasol (15), Lamar Odom (12)

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