NBA

Böse Klatsche für die Lakers

Von SPOX
Kevin Durant (l.) wurde 2007 als 2nd Pick von den Seattle Supersonics gedraftet
© Getty

Die Thunder gleichen die Serie gegen L.A. mit einer beeindruckenden Vorstellung aus. Für Orlando heißt es: Kein Howard, kein Problem. Außerdem: Brandon Roy is back!

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Oklahoma City Thunder (8) - Los Angeles Lakers (1) 110:89

Jeder, der eine extrem enge Serie erwartet hatte, sieht sich bestätigt. Die Thunder spielten die Lakers in Spiel 4 rund - es war eine Vernichtung der ersten Kategorie, anders kann man es nicht sagen.

Ein überragender Russell Westbrook (18 Punkte, 8 Rebounds, 6 Assists), der mit den Lakers in der Serie macht, was er will, führte die Thunder im ersten Viertel auf einen 12:0-Run, der sie früh auf die Siegerstraße brachte (29:17).

Es dauerte unglaubliche 15 Minuten, bis Kobe Bryant seinen ersten Wurf nahm. Zuvor hatte er vergeblich versucht, seine Mitspieler einzusetzen. Die Folge war ein großer Rückstand, der zwischenzeitlich mal 29 Punkte betrug. Das letzte Viertel konnte sich Bryant (12 Punkte) gemeinsam mit den anderen Lakers-Stars von der Bank aus anschauen, das Spiel war längst entschieden.

Kevin Durant erzielte 22 Punkte für die Thunder, die L.A. an den Brettern dominierten und 20 Mal häufiger an die Freiwurflinie gingen (OKC: 42/48 von der Linie).

Erst drei an Nummer acht gesetzte Mannschaften haben es jemals geschafft, die Nummer eins herauszukegeln. Und Phil Jackson hat eine 44-0-Bilanz, wenn seine Teams das erste Spiel einer Serie gewonnen haben.

Dazu kommt, dass die Lakers daheim wieder ganz anders auftreten werden. Dennoch: Diese Thunder haben hier den ganz großen Schocker in sich... Das wird noch eine heiße Kiste.

Portland Trail Blazers (6 ) - Phoenix Suns (3 ) 96:87

Brandon Roy is back! Was unfassbar klingt, ist auch unfassbar, aber es ist vor allem Realität. Nur acht Tage nach seiner Knie-Operation feierte Roy ein überraschendes Comeback und gab dem Team alleine durch seine Anwesenheit so viel Energie, das Phoenix am Ende keine Chance hatte.

Als Roy, der Blazers-Coach Nate McMillan per SMS angefleht hatte, spielen zu dürfen, vier Minuten vor Ende des ersten Viertels ins Spiel kam, stand der Rose Garden Kopf.

Am Ende spielte Roy 27 Minuten - mit einigen wichtigen Würfen im Schlussviertel (22:15 Blazers) hatte er entscheidenden Anteil daran, dass Portland die Serie ausgleichen konnte.

Am meisten über Roys Rückkehr freute sich LaMarcus Aldridge, der zuvor immer mit Double-Teams zu kämpfen hatte, jetzt aber mehr Freiraum bekam und mit 31 Punkten und 11 Rebounds ein Klasse-Spiel machte. Da konnte auch Amare Stoudemire (26 und 8) auf Seiten der Suns nicht ganz mithalten.

Milwaukee Bucks (6 ) - Atlanta Hawks (3 ) 107:89

Drei lange Tage mussten die Bucks nach ihrer Niederlage in Spiel 2 warten, ehe sie endlich zeigen durften, dass sie Atlanta auch ohne den verletzten Andrew Bogut sehr wohl Paroli bieten können.

Die Bucks nahmen die Hawks schon im ersten Viertel auseinander (36:19) und gerieten danach nie mehr wirklich in Gefahr. John Salmons war mitt 22 Punkten (9/11) und 7 Assists der beste Mann einer geschlossen stark auftretenden Bucks-Truppe.

Brandon Jennings lieferte 13 Punkte, ließ sich dabei auch von einem schmerzhaften Sturz nicht beirren und sorgte mit einem genialen Behind-the-back-Bodenpass, den Jerry Stackhouse aufnahm und per Dunk abschloss, für das Play des Abends.

Zu diesem Zeitpunkt lagen die Hawks, die die Intensität der Bucks nie auch nur annähernd erreichten, bereits mit 21 Punkten in Rückstand (57:78). Nur Joe Johnson (25 Punkte) erreichte so was wie Normalform. Es ist richtig Feuer in der Serie.

Charlotte Bobcats (7 ) - Orlando Magic (2)  86:90

Kein Dwight Howard, kein Problem für die Magic. Zumindest gegen die Bobcats kann es Orlando verkraften, dass Howard praktisch ständig in Foulproblemen steckt und unglaublich lange Strecken auf der Bank sitzen muss. Wie schon in den ersten beiden Spielen bekam Howard viele Pfiffe gegen sich, am Ende kam er nur auf 26 Minuten Spielzeit.

Bis er dreieinhalb Minuten vor Schluss ausfoulte, hatte Howard zwar immerhin 13 Punkte, 8 Rebounds und mal wieder sagenhafte 7 Blocks geliefert, aber in der Crunchtime musste es dann ohne ihn gehen. Und es ging ohne ihn. Weil sein Backup Marcin Gortat wichtige Freiwürfe traf und am Brett ackerte (5 Offensiv-Rebounds) - und weil die Bobcats in der Serie einfach überhaupt keine Antwort auf Jameer Nelson haben.

Der Point Guard, der schon in Spiel 1 32 Punkte erzielt hatte, legte in Charlotte noch einmal 32 Punkte (12/21, 5/9 Dreier) nach und spielte seinem Gegenüber Raymond Felton Knoten in die Beine. Alleine im ersten Viertel erzielte Nelson 19 Punkte (7/7), Highlight war dabei ein Vierpunktespiel.

Weil abgesehen von Nelson bei den Magic nicht viel ging und sie nicht nur Probleme mit Howard-Fouls, sondern auch mit haufenweise Ballverlusten (21) hatten, blieben die Bobcats immer im Spiel und hätten es auch gewinnen können, wenn sie nicht so eiskalt gewesen wären.

Stephen Jackson war trotz schwacher Quote (6/18) mit 19 Punkten Topscorer, bezeichnenderweise verpasste er in der entscheidenden Phase von Downtown die mögliche Führung. Insgesamt traf Charlotte nur 5/23 Dreiern. So reichte es dann einfach nicht. Orlando führt mit 3-0 - die Serie ist gelaufen.

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