NBA

Zeit für die Reset-Taste

Von SPOX
Das etwas andere Ritual: Dwyane Wade beim Aufwärmen vor dem Spiel
© Getty

Nach dem Playoff-K.o. stehen Miami und Chicago vor dem Neubeginn. Dwyane Wade denkt über einen Weggang nach, Vinny Del Negro wird womöglich gefeuert. Die Los Angeles Lakers bestrafen die aufmüpfigen Oklahoma City Thunder.

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Boston Celtics (4) - Miami Heat (5) 96:86

Selten geriet der Ausgang einer Playoff-Partie wohl so schnell in den Hintergrund wie hier. Dass Miami mit 1-4 ausscheidet, wurde erwartet - dementsprechend kreiste nach dem Spiel alles nur um die Frage, wie es mit Heat-Superstar Dwyane Wade weitergeht. Hat er das letzte Spiel für Miami bestritten?

"Ich kann nicht in die Zukunft sehen. Es wird ein sehr wichtiger und anstrengender Sommer. Ich muss das Ausscheiden erst einmal verarbeiten. Ich bin ein fairer Sportsmann, aber mit Niederlagen komme ich nicht gut klar", sagte Wade, hinter LeBron James der umworbenste Free Agent in diesem Jahr.

Auch im fünften Spiel machte Wade das Bestmögliche, um Boston Paroli zu bieten. Nur: Ein Wade und dessen 31 Punkte, 10 Assists sowie 8 Rebounds reichen eben nicht, um ein Team wie Boston (Topscorer: Ray Allen, 24) zu besiegen.

Das ist auch Wade klar, der sich einen Verbleib in Miami nur vorstellen kann, wenn die Mannschaft massiv verstärkt wird. Gegen Boston gelangen keinem anderen Starter mehr als 8 Punkte. "Das wird für mich das letzte Erstrunden-Aus für eine lange Zeit sein. Das Front Office hat eine Menge zu tun. Wenn das erledigt ist, können wir sprechen", so Wades Forderung.

Boston hingegen hat sich trotz durchwachsener Regular Season überraschend souverän für die nächste Runde qualifiziert. Der kommende Gegner ist jedoch ein anderes Kaliber: der Ost-Rivale Cleveland. "Das ist ein großartiges Matchup. Ein Klassiker! Es wird hart", so Paul Pierce (21 Punkte).

Cleveland Cavaliers (1) - Chicago Bulls (8) 96:94

Womöglich verlässt Wade freiwillig Miami. Vinny Del Negro hingegen muss womöglich Chicago verlassen.

Die Zukunft des in der Chefetage schlecht gelittenen Bulls-Coaches ist nach dem 1-4-K.o. ungewisser denn je. Eine kleine Hoffnung für Del Negro: Das Team (oder zumindest ein Teil davon) steht hinter ihm und zeigte eine entsprechend engagierte Leistung.

Immer wieder kämpfte sich Chicago in Cleveland heran - nur dass etliche wichtige Würfe in der Schlussphase in den Korb schauten, um dann doch wieder rauszuspringen. "Wenn Del Negro gehen muss, wäre das verheerend", plädierte Topscorer Derrick Rose (31 Punkte) für einen Verbleib des Trainers.

Ausgerechnet der zuletzt so starke Rose war es jedoch gewesen, der mit einem schwach ausgeführten Dribbling inklusive missglücktem Korbleger 9 Sekunden vor Schluss die letzte Chance auf einen Überraschungssieg zunichte machte.

Doch auch bei den Cavs gab es trotz des Erfolgs besorgte Gesichter. Wegen LeBron James, dem aus dem Nichts in der zweiten Hälfte der rechte Ellbogen taub wurde und der daher zum Schluss einen Freiwurf sogar mit der linken Hand ausführen musste.

"Es beschäftigt mich, weil ich nicht weiß, woran es liegt. Es gibt aber keinen Grund, Panik zu schieben. Ich glaube nicht, dass es etwas Ernsthaftes ist", sagte James, der trotz des Handicaps fast ein Triple-Double erzielte (19 Zähler, 10 Rebounds, 9 Assists) und bei den Punkten teamintern nur von Antawn Jamison (25) übertroffen wurde.

Los Angeles Lakers (1) - Oklahoma City Thunder (8) 111:87

Ist der Favorit in Problemen? Nachdem die Lakers beide Partien bei Underdog Oklahoma City verloren hatten, lautete die Antwort: ja. Nachdem die Lakers das fünfte Spiel zuhause jedoch mit 11:87 für sich entschieden, lautet die Antwort: nein.

Mit einer konzentrierten Leistung ließ L.A. den aufmüpfigen Thunder nie den Hauch einer Chance, so dass Kobe Bryant auch ausgiebig geschont werden konnte (13 Punkte und 7 Assists in 29 Minuten). Gegen das Big-Men-Duo aus Pau Gasol (25 Punkte, 11 Rebounds) und Andrew Bynum (21/11) fand Oklahoma City kein Rezept. Thunder-Superstar Kevin Durant erzielte immerhin 17 Punkte, traf jedoch nur ein Drittel seiner Würfe (5 von 14).

Durant: "Ich wünschte, ich könnte sagen, woran es lag. Aber Sie haben uns von Anfang an den Hintern versohlt."

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