NBA

Rose spielt den King schwindlig

Von Philipp Dornhegge
Auch LeBron James konnte Chicagos Point Guard Derick Rose in Spiel drei nicht stoppen
© Getty

Die Suns tun's schon wieder: Auch in Portland setzt es eine Klatsche für die Blazers. Derweil müssen die Topfavoriten L.A. Lakers und Cleveland Cavaliers Niederlagen hinnehmen.

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Chicago Bulls (8) - Cleveland Cavaliers (1) 108:106

Auch ein LeBron James ist nicht unfehlbar. Zwar erzielte der King 39 Punkte, 10 Rebounds und 8 Assists, verursachte aber gegen Ende des Spiels auch einige teure Ballverluste, die den Cavs weh taten.

Der Grund für die erste Niederlage der diesjährigen Playoffs war das aber nicht. Auch nicht, dass Derrick Rose 31 Zähler verbuchte, obwohl er in der Crunch Time von James höchstpersönlich verteidigt wurde.

Ganz wichtig für die Bulls war, dass Rose nicht mehr auf sich allein gestellt war. Joakim Noah war erneut gut (10 Punkte, 15 Rebounds), aber Luol Dengs 20 Punkte und Kirk Hinrichs Topleistung (27 Punkte, 5 Rebounds, 5 Assists) waren entscheidend. "Dieser Siegt tut uns richtig gut", atmete Noah anschließend auf und Antawn Jamison (19) gab zu: "Sie haben uns das Leben schwer gemacht. Das darf uns nicht wieder passieren."

Rose war dermaßen stark, dass ihn die Fans im United Center mit "MVP"-Sprechchören bedachten. "Ich wäre fast ohnmächtig geworden", freute sich der All-Star-Point-Guard über die Zuneigung. Vielleicht wird es eines Tages dazu kommen, dass ich die Trophäe gewinne. Aber für den Moment geht es mir nur darum, Spiele zu gewinnen.

Oklahoma City Thunder (8) - L.A. Lakers (1) 101:96

Oklahoma City hat seinen ersten Playoff-Sieg seit dem Umzug aus Seattle verbucht. Und wenn Kevin Durant weiter so auftritt wie in Spiel drei, wird es noch in diesem Jahr weitere Erfolge geben. Ja, die Lakers sind nicht unschlagbar. Aber wenn man gegen den Champion gewinnen will, muss man schon einen guten Tag erwischen. Den hatte der Topscorer der Liga, der nicht nur 29 Punkte verbuchte, sondern auch noch satte 19 Rebounds beisteuerte.

"Punkte zu erzielen macht einen großen Teil meines Spiels aus", sagte der 21-Jährige. "Da rücken die anderen Sachen, die ich mache, manchmal in den Schatten." Wie zum Beispiel seine Verteidigung gegen Kobe Bryant, für die er trotz seiner Offensivaufgaben noch genug Kraft hatte.

Zwar gelangen Bryant 24 Punkte, wodurch er an Jerry West vorbeizog und nun der erfolgreichste Korbjäger der Lakers-Playoff-Geschichte ist. Aber in der entscheidenden Phase versemmelte er 8 seiner 10 Würfe. "Das hat mich ein wenig überrascht", gab Bryant zu, dass er mit Durant als Gegenspieler nicht gerechnet hatte. "Er hat seine Sache richtig gut gemacht."

Das kann man auch über Russell Westbrook sagen, der mit 27 Punkten erneut der wichtige zweite Scorer Oklahoma Citys war. Rookie James Harden (18) hielt sein Team mit 15 Punkten in der ersten Hälfte im Spiel, als es bei Durant noch nicht so lief. Für die Lakers verbuchte Pau Gasol starke 17 Punkte, 15 Rebounds und 6 Assists.

Portland Trail Blazers (6) - Phoenix Suns (3) 89:108

Bitter: Da klaust du dir im ersten Spiel als Nummer sechs gleich mal den Heimvorteil von der Nummer drei, gehst selbstbewusst in die nächsten Spiele - und wirst dann zweimal übel vom Feld geprügelt. Nach der Klatsche in Spiel zwei gingen die Blazers jetzt auch im dritten komplett unter und man fragt sich, ob das Team nun doch am Ende ist.

Zumal mit Nicholas Batum offenbar der nächste wichtige Spieler ausfallen wird. Schon in der letzten Partie verletzte sich der Franzose an der zu Saisonbeginn operierten Schulter. Zwar konnte er starten, aber nach einem Foul musste er das Feld verlassen und ist nun mehr als fragwürdig für Spiel vier.

Batum ist der beste Verteidiger der Blazers auf den Flügelpositionen, und ohne ihn fand das Team kein Mittel gegen Jason Richardson. "Das war das beste Spiel meiner Karriere", freute sich der Shooting Guard über 42 Punkte - ein neues Playoff-Career-High.

Portland hatte sich in der Verteidigung auf Amare Stoudemire (20) eingeschossen, Richardson nutzte jede noch so kleine Lücke, die sich dadurch bot. Im Prinzip war die Partie schon nach dem ersten Viertel gelaufen: Da hatte Phoenix 34 Punkte auf dem Konto, und Portland 16.

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