NBA

Kobe und der italienische Playboy

Von SPOX
Kobe Bryant und sein Game-Winner im Spiel gegen die Toronto Raptors
© Getty

Die Lakers beenden ihre Niederlagenserie mit einem Zittersieg gegen Toronto, die Bucks sind weiter das Überraschungsteam der Saison und in Orlando ist Dwight Howard als Magic Johnson unterwegs.

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Milwaukee Bucks (34-29) - Boston Celtics (40-22) 86:84

Es war ein typischer Eastern-Conference-Fight, fast schon Playoff-würdig! Die Bucks bewiesen einmal mehr, dass sie das Überraschungsteam der Saison sind. Nach dem Sieg gegen Cleveland, auch wenn LeBron James gefehlt hat, besiegte Milwaukee den nächsten Großen.

Der Sieg hatte vor allem zwei Gründe: 1. Andrew Bogut. Der Center ist der Hauptgrund, warum die Bucks in dieser Saison in die Playoffs kommen werden. Bogut spielt eine ganz starke Saison, die Celtics killte er mit 25 Punkten, 17 Rebounds und 4 Blocks.

2. Brandon Jennings. 13 Punkte und 4 Assists klingen nur solide, aber es war Jennings' Toughness, die gegen die Celtics beeindruckte. Im letzten Viertel wurde er bei einem Fastbreak-Layup von Glen Davis hart gefoult, und obwohl Davis viel größer und etwa 60 Kilogramm schwerer ist, ließ sich Jennings nichts gefallen und konfrontierte Davis, so dass beide Spieler getrennt werden mussten.

Nach dem "Fast-Brawl" folgte ein 18:9-Lauf der Bucks. Rajon Rondo erzielte 20 Zähler für Boston, Michael Finley spielte bei seinem Debüt 8 Minuten und machte 5 Punkte.

Los Angeles Lakers (47-18) - Toronto Raptors (32-30) 109:107

Nach drei Pleiten in Serie sind die Lakers also in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Aber es war knapp - und nicht total überzeugend. Die Raptors waren angeführt von Chris Bosh (22 Punkte) und Andrea Bargnani (21 Punkte) über weite Strecken die bessere Mannschaft, wurden am Ende aber wieder mal "Opfer" von Kobe Bryants Closer-Fähigkeiten.

Bosh hatte das Spiel mit einem Dreier 9 Sekunden vor Schluss ausgeglichen, ehe Bryant 1,9 Sekunden vor der Sirene mit einem Jumper im Rückwärtsfallen den Lakers-Sieg sicherstellte. Insgesamt verbuchte der Superstar 32 Punkte, 6 Rebounds und 6 Assists.

Eine Hand im Spiel hatte beim Lakers-Sieg auch Lapo Elkann. Nein, kein talentierter Spieler aus der Development-League, sondern seines Zeichens italienischer Playboy und Fiat-Erbe. Und Zuschauer im Staples Center.

Es waren noch 1:48 Minuten zu spielen, als Raptors-Point-Guard Jose Calderon zur Seitenlinie raste, um noch einen Ball zu retten, doch bevor er das tun konnte, hatte Elkann den Ball mit der Hand weggetippt. Die Arena kochte, als Elkann danach auf dem Video-Würfel gezeigt wurde. So etwas gibt es nur in L.A.

Ach ja, noch eine Randnotiz: Ron Artests Tage als Dennis Rodman sind schon wieder gezählt. Zum Spiel gegen die Raptors erschien er mit Glatze...

Charlotte Bobcats (31-31) - Miami Heat (32-32) 83:78

Allein die Präsenz von Michael Jordan scheint Charlotte gut zu tun. Der designierte Besitzer saß beim dritten Sieg der Bobcats in Folge erneut am Spielfeldrand. Was er in der ersten Halbzeit sah, konnte ihn aber noch nicht erfreuen.

Miami dominierte angeführt von einem bärenstarken Dwyane Wade die Partie und lag zwischenzeitlich mit 15 Punkten vorne. Dann kam die Aufholjagd der Bobcats. Die Heat machten in der zweiten Hälfte nur noch 30 Punkte, nur 12 im letzten Viertel, und haben jetzt alle drei Begegnungen mit Charlotte verloren.

Im engen Playoff-Rennen in der Eastern Conference halten die Bobcats also schon mal den Tiebreaker gegen Miami, ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Wade, der insgesamt 27 Punkte erzielte, aber in der zweiten Hälfte gegen die Bobcats-Defense praktisch nichts mehr zustande brachte, war nach dem Spiel sichtlich frustriert.

"Der Ball ist einfach nicht mehr in den Korb gegangen. Charlotte hatte damit nichts zu tun", wollte Wade dem Gegner kein Lob für dessen Defense austellen. Stephen Jackson war mit 17 Punkten Topscorer bei den Bobcats, die auch deshalb gewannen, weil sie 14 Mal mehr an der Freiwurflinie standen als die Heat (30:16).

Orlando Magic (45-20) - Los Angeles Clippers (25-39) 113:87

Die Clippers sind aktuell mal wieder die Clippers. Heißt: Es herrscht totales Chaos. Zuletzt war Mike Dunleavy von seinem Job als Headcoach zurückgetreten, um sich auf seine Aufgaben als General Manager zu konzentrieren. Jetzt ist er auch schon kein General Manager mehr.

Mitten im Spiel gaben die Clippers bekannt, dass sich der Klub und Dunleavy endgültig trennen. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt schon längst wieder verloren. Die Magic zockten bei ihrem sechsten Sieg in Serie in der Offense groß auf und führten zur Pause bereits mit 67:41.

Dwight Howard spielte die ersten 24 Minuten, im Endeffekt sogar die ersten 32 Minuten, komplett durch und kam auf 22 Punkte und 15 Rebounds. Und er sorgte für das Highlight des Spiels, als er im zweiten Viertel seine Ballhandling-Skills offenbarte, einen Fastbreak lief und dann perfekt auf Brandon Bass ablegte, der per Dunking vollendete. "Für einen kurzen Moment dachte ich, ich bin Magic (Johnson)", scherzte Howard.

Ein kranker Baron Davis kam nur von der Bank, war aber trotz Magenschmerzen mit 16 Punkten und 9 Assists noch der beste Mann bei den Clippers. Chris Kaman lieferte 12 Punkte und 6 Rebounds.

Chicago Bulls (31-32) - Utah Jazz (41-22) 108:132

Hallo, Bulls! Wie wäre es mal mit ein bisschen Defense? Gegen Dallas ließ Chicago 122 Punkte zu, gegen Utah waren es jetzt sogar 132. So wird es natürlich schwer mit den Playoffs. Dabei war das Spiel bis weit ins dritte Viertel hinein sogar total offen, doch dann zogen die Jazz mit einem 13:1-Run auf 90:78 weg.

Highlight des Runs war ein sensationeller einhändiger Dunk vom überragenden Deron Williams (28 Punkte, 17 Assists) über Derrick Rose (25 Punkte, 13 Assists) hinweg.

In der Folge brachte Utah das Spiel auch dank der Dreierkünste von C. J. Miles (6/7, 26 Punkte) locker nach Hause und feierte den 22. Sieg in den letzten 27 Spielen.

Die Jazz begannen ihren Roadtrip, wie es hätte nicht besser sein können, und bleiben im Westen weiter an Dallas und Denver dran.

Die weiteren Spiele der Nacht:

Indiana Pacers (21-43) - Philadelphia 76ers (23-40) 107:96

Topscorer: Dahntay Jones (25), Brandon Rush (24) - Jrue Holiday (21), Samuel Dalembert (16)

Toprebounder: Roy Hibbert (11), Brandon Rush (9) - Samuel Dalembert (11), Thaddeus Young (7)

Washington Wizards (21-40) - Houston Rockets (32-31) 88:96

Topscorer: Andray Blatche (17), Nick Young (17) - Luis Scola (23), Kevin Martin (21)

Toprebounder: Al Thornton (9), Andray Blatche (8) - Luis Scola (10), Jordan Hill (8)

Portland Trailblazers (38-28) - Sacramento Kings (21-43) 88:81

Topscorer: Brandon Roy (19), Andre Miller (14), Nicolas Batum (14) - Tyreke Evans (18), Carl Landry (17)

Toprebounder: Bandon Roy (8), Marcus Camby (8), Juwan Howard (8) - Spencer Hawes (9), Carl Landry (8)

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