NBA

Erster Hawks-Sieg in Utah nach 17 Jahren

Von Philipp Dornhegge
Auch von Paul Millsap nicht zu stoppen: Josh Smith erzielte 18 Punkte beim Erfolg der Hawks
© Getty

Während die Hawks einen kaum mehr für möglich gehaltenen Sieg in Utah feiern, entkommen die Clippers hauchdünn den Bobcats. Allen Iverson nimmt sich eine längere Auszeit.

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Utah Jazz (36-20) - Atlanta Hawks (35-20) 100:105

Satte 17 Jahre ist es her, dass die Hawks in Salt Lake City jubeln durften. Damals war der "Human Highlight Film" Dominique Wilkins auf dem Gipfel seines Schaffens und führte sein Team mit 43 Punkten zum Sieg. Danach gab es nur noch Pleiten.

Die knappste im Jahr 2000, als Atlanta 94:96 verlor. Topscorer in diesem Spiel: Isaiah Rider (22) - das sagt eigentlich alles über die Qualität des Kaders in diesen Jahren. Warum aber klappte es diesmal? Na, zum einen sind die Hawks in diesem Jahr zum Spitzenteam gereift. Zum anderen fehlte Utah mit Deron Williams der Spielmacher und mit Andrei Kirilenko der Alleskönner auf dem Flügel.

"Wir haben unmittelbar vor dem Spiel von der Serie erfahren", sagte Joe Johnson (28 Punkte) anschließend. "Wir wollten dehalb gleich zeigen, dass es so nicht weitergehen konnte. Ein enges Spiel wurde es trotzdem. In der Schlussphase hatten die Hawks dann dank Johnson die besseren Antworten parat.

Für die Jazz machte Carlos Boozer erneut ein gutes Spiel. Einen Tag nach seinem 22-Punkte-und-23-Rebounds-Fest verpasste der Power Forward diesmal nur hauchdünn ein Triple-Double (12, 10 und 8 Assists). Für Utah war es übrigens erst die dritte Niederlage in den letzten 20 Spielen.

L.A. Clippers (23-33) - Charlotte Bobcats (27-28) 98:94

Da gewinnen die Bobcats gegen die Cavs, nur um dann innerhalb weniger Tage gegen Milwaukee und nun gegen die Clippers zu verlieren. Ärgerlich. Dabei passte es statistisch doch weitgehend: Gerald Wallace machte 32 Punkte, Boris Diaw verpasste nur knapp ein Triple-Double (20 Punkte, 9 Rebounds, 9 Assists) und Raymond Felton verteilte 9 Assists.

Wäre da nur nicht Stephen Jackson gewesen. Der Shooting Guard erlebte einen rabenschwarzen Tag, traf nichts (1 von 16), verbuchte zudem 5 Turnover und kassierte kurz vor Schluss auch noch sein sechstes Foul.

Wenn dann der Gegner ordentlich dagegen hält und die Punkte ausgeglichen auf mehrere Schultern verteilt, wird's natürlich schwierig. Rasual Butler (20) und Chris Kaman (18 und 13 Rebounds) waren die stärksten Spieler des Gastgebers.

Washington Wizards (20-34) - Chicago Bulls (29-27) 101:95

Die Mavs werden sich freuen, dass sich jetzt die Wizards mit Josh Howards gebrechlichem Körper herumplagen müssen. Vor einer Woche erst nach Washington gewechselt, fällt der Small Forward jetzt schon wieder aus.

Nach nur acht Minuten verdrehte sich Howard das linke Knie und musste das Spielfeld verlassen. Umso faszinierender, dass Washington das Spiel in der zweiten Hälfte trotzdem komplett dominierte.

Der oft und ausgiebig für seine Einstellung kritisierte Andray Blatche entwickelt sich immer mehr zum Go-to-Guy der Wizards. "Ich fühle mich wie der Anführer dieses Teams", sagte der Big Man, nachdem er gegen den überforderten Bulls-Frontcourt 25 Punkte und elf Rebounds erzielt hatte.

New York Knicks (19-36) - Milwaukee Bucks (27-28) 67:83

67 Punkte, und das vor heimischem Publikum! Das muss man erstmal schaffen. Nachdem die Knicks in Tracy McGradys erstem Spiel noch so stark gespielt hatten, zeigten sie diesmal die schwächste Offensivleistung der letzten zwei Jahre.

"Gegen Oklahoma City haben wir von unserem Adrenalin gelebt. Aber ganz offensichtlich haben wir noch keinen Plan, wie wir miteinander spielen müssen", gestand Coach Mike D'Antoni. T-Mac (15, 5 von 14 aus dem Feld) war nur einer von vielen, die gegen die Bucks nicht besonders treffsicher waren.

Milwaukees Center Andrew Bogut hatte derweil seine helle Freude mit den zu kleinen Spielern des Gegners. Mit 23 Punkten und 20 Rebounds bot der Australier eine tadellose Vorstellung.

Iverson bis auf Weiteres raus

So richtig super läuft Allen Iversons Engagement in Philadelphia bislang ja nicht. Eine ordentliche Vorstellung hier, eine mäßige da - das ist doch insgesamt sehr durchwachsen. Zur sportlichen Misere kommt jetzt auch noch eine persönliche hinzu.

Iversons vierjährige Tochter Messiah ist schon seit einiger Zeit krank, weshalb "The Answer" bereits einige Spiele verpasste. Und obwohl der ehemalige Topscorer der Liga nicht darüber spricht, was genau los ist, hat er sich jetzt bis auf Weiteres vom Team verabschiedet.

Sixers-Präsident Ed Stefanski weiß offenbar Bescheid, denn er sprach von einer "sehr ernsten Angelegenheit" und wollte Iverson alle Zeit der Welt geben.

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