NBA

George Karl erneut an Krebs erkrankt

Von Philipp Dornhegge
George Karl (r.) fiel es bei der Pressekonferenz schwer, die Fassung zu bewahren
© Getty

Die Denver Nuggets hatten spielfrei, wurden aber von einer schockierenden Nachricht heimgesucht. Einen sportlichen Schock erlebte Charlotte gegen die Nets. L.A. gewinnt weiter ohne Kobe Bryant.

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Wenige Jahre ist es her, da schockte die Nachricht, dass bei George Karl Prostata-Krebs diagnostiziert wurde, die Liga. Der Coach der Denver Nuggets kämpfte und besiegte die Erkrankung. Kurz darauf erwischte es auch seinen Sohn Coby. Auch der inzwischen 26-Jährige überstand diese schwere Zeit.

Nun hat das Schicksal ein drittes Mal zugeschlagen. Wie Karl senior am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz bekannt gab, ist er erneut an Krebs erkrankt - diesmal am Kehlkopf. "Krebs ist ein teuflischer Gegner", sagte der sichtlich angeschlagene 58-Jährige. "Selbst bei den gut behandelbaren Formen bekommt man niemals eine Garantie, dass das Leben weitergeht."

Karls Krebs ist zum Glück einer dieser gut behandelbaren, sodass er einigermaßen optimistisch nach vorne schauen kann. Trotzdem: 35 Behandlungssitzungen in den kommenden zwei Monaten werden ohne Frage ihre Spuren hinterlassen. In den letzten Wochen wird Karls Rachenbereich dermaßen aufgeraut sein, dass er direkt über den Bauch ernährt werden muss.

Rechtzeitig fit für die Playoffs?

"Ich glaube nicht, dass die Diagnose schon richtig bei mir angekommen ist", gestand Karl, der gerade erst das Westteam beim All-Star-Game betreute. "Meine Freunde und Familie beten für mich, das hilft schon. Aber ich bin auch nicht Superman."

Ohne Frage wird er seinen Nuggets während der Behandlung in einigen Spielen fehlen, sodass Co-Trainer Adrian Dantley einspringen muss. Aber für Chauncey Billups, der wie der Rest des Teams bei der Pressekonferenz anwesend war, spielt Basketball in solchen Momenten ohnehin nur eine Nebenrolle: "Das ist das wahre Leben. Keiner von uns darf jetzt so egoistisch sein und sich darüber ärgern, dass unser Coach fehlen wird. Hier geht es um so viel mehr als Basketball."

Karl selbst plant allerdings, zu den Playoffs wieder vollkommen hergestellt zu sein: "Ich glaube, dass dieses Team um die Meisterschaft spielen kann. Diese Chance will ich nicht ungenutzt verstreichen lassen."

L.A. Lakers (42-13) - Golden State Warriors (14-38) 104:94

Viertes Spiel, vierter Sieg ohne Kobe Bryant. Wieder einmal wurde der Superstar - so komisch das klingen mag - kaum vermisst. Die Mannschaft funktioniert einfach wunderbar ohne ihn. Alle Starter punkteten zweistellig, allen voran Shannon Brown (27 Punkte, 10 Rebounds) und Andrew Bynum (21).

Aber: Golden State spielte lange Zeit richtig gut mit und brach erst in den letzten zwei Minuten ein. Stephen Curry, der in Abwesenheit des verletzten Monta Ellis das Spiel der Warriors leitet, traf zwar nur 5 seiner 20 Versuche, verpasste dafür aber einen Triple-Double nur um 2 Assists (11 Punkte, 10 Rebounds, 8 Assists).

Houston Rockets (27-25) - Utah Jazz (33-19) 95:104

Da ist es wieder, das alte Problem der Rockets: 46 Minuten halten die Texaner mit jedem Gegner mit, aber dann kommt der Einbruch. Houston hat einfach keinen Go-to-Guy, der enge Spiele endgültig eintüten kann. Trevor Ariza (15), Aaron Brooks (18), Luis Scola (14): Alles gute Leute, aber eben keine, denen man als Trainer bedenkenlos den letzten Wurf geben würde.

Tracy McGrady wäre schon eher so ein Typ, aber der soll jetzt gehen. Entweder zu den Knicks (für Jared Jeffries und Jordan Hill) oder den Bulls (für Brad Miller und Tyrus Thomas). Die Jazz konservierten derweil ihre starke Form von vor dem All-Star-Break. Besonders gut drauf: Deron Williams mit 17 Punkten und 15 Assists.

Charlotte Bobcats (26-26) - New Jersey Nets (5-48) 94:103

New Jersey feiert den fünften Saisonsieg der Nets! Die Gurkentruppe aus dem Sumpf ist auf dem Weg, den Negativrekord der Sixers aus dem 1973 zu brechen, aber mit solchen Erfolgen kann das Schneckenrennen nochmal spannend werden.

Übrigens: Gegen die Bobcats war es schon der zweite Sieg in diesem Jahr, im vorletzten Saisonspiel treffen Devin Harris (17 Punkte, 6 Rebounds, 9 Assists), Courtney Lee (21) und Co. erneut auf Charlotte. Plötzlich erscheinen die Aussichten, die ultimative Peinlichkeit zu vermeiden, gar nicht mehr so schlecht zu sein.

Portland Trail Blazers (32-24) - L.A. Clippers (21-32) 109:87

Pikant, pikant: Gerade haben die Clippers und die Blazers den Tausch von Marcus Camby gegen Travis Outlaw und Steve Blake perfekt gemacht, da treffen sie auch schon aufeinander. Keiner der drei lief deshalb auf, und dass Portland bestens mit Ausfällen klar kommt, hat das Team schon etliche Male in diesem Jahr bewiesen.

Die Clippers scheiterten an ihrer Unbeherrschtheit: Mit etlichen Fouls schickten sie die Blazers 32 Mal an die Freiwurflinie - deutlich zu viel und der einzige Unterschied in einem ansonsten ausgeglichenen Spiel. Martell Webster (28 Punkte) und LaMarcus Aldridge (22) waren die besten Spieler.

Sacramento Kings (18-35) - Boston Celtics (33-18) 92:95

Topscorer: Omri Casspi (19), Tyreke Evans (17) - Paul Pierce, Rasheed Wallace (beide 17)

Toprebounder: Tyreke Evans, Jason Thompson (beide 11) - Kevin Garnett (9), Glen Davis (8)

Chicago Bulls (26-26) - New York Knicks (19-33) 118:85

Topscorer: Derrick Rose (29), Luol Deng (18) - David Lee (24), Al Harrington (15)

Toprebounder: Taj Gibson (10), Kirk Hinrich, Tyrus Thomas (8)

Memphis Grizzlies (26-26) - Phoenix Suns (32-22) 95:109

Topscorer: Rudy Gay (21), Zach Randolph (18) - Jason Richardson (27), Amare Stoudemire (21)

Toprebounder: Zach Randolph (15), Marc Gasol (12) - Amare Stoudemire, Robin Lopez (beide 10)

Philadelphia 76ers (20-33) - Miami Heat (27-27) 78:105

Topscorer: Thaddeus Young (16), Andre Iguodala (11) - Dwyane Wade (24), Jermaine O'Neal (20)

Toprebounder: Samuel Dalembert (10), Elton Brand, Jrue Holiday, Lou Williams (alle 5) - Quentin Richardson (10), Udonis Haslem (9)

Detroit Pistons (19-33) - Minnesota Timberwolves (13-41) 108:85

Topscorer: Jonas Jerebko (21), Richard Hamilton (12) - Kevin Love (22), Al Jefferson

Toprebounder: Jason Maxiell (10), Ben Wallace (8)

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