NBA

Bruce Willis gewinnt, Boston gewinnt

Von SPOX
Paul Pierce in dieser Saison: 17,6 Punkte, 4,5 Rebounds, 3,8 Assists
© Imago

Ein Hauch von "Unbreakable": Die Underdogs aus Minnesota müssen sich in Boston mit der Rolle des Samuel L. Jackson anfreunden. Außerdem: L.A. gewinnt auch ohne Schlaf und Denver spielt Dallas in die Karten.

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Boston Celtics (21-5) - Minnesota Timberwolves (5-23) 122:104

Der Hollywood-Film "Unbreakable" handelt davon, dass für jeden Menschen auf der Welt ein exaktes Gegenteil existiert. Der unzerbrechliche Superheld Bruce Willis hier, der kränkliche Bösewicht Samuel L. Jackson dort.

Die Partie zwischen Boston und Minnesota verlief nach einem ähnlichen Grundmotiv: Die nur schwer bezwingbaren Celtics (erst 5 Niederlagen) hier, die miesen, für Verletzungen anfälligen Timberwolves (erst 5 Siege) dort.

In einer einseitigen Partie hatte Boston demnach keinerlei Probleme. Paul Pierce versenkte alle 6 Dreier für 29 Zähler, neben ihm punkteten sechs weitere Spieler zweistellig. Für Minnesota, das sich im Rahmen der Möglichkeiten sogar recht ordentlich präsentiert hat, trafen Jonny Flynn (21) sowie Corey Brewer (20) am besten. Aber am Ende war es wie im Film: Bruce Willis gewinnt, Boston gewinnt.

Detroit Pistons (11-16) - Los Angeles Lakers (22-4) 81:93

Nachdem die Lakers zu Saisonbeginn fast ausschließlich Heimspiele hatten, müssen sie nun ihre Auswärtsaufgaben peu-a-peu nachholen. Stichwort Reisestrapazen. Das Team von Kobe Bryant kam erst am Sonntagmorgen um 4 Uhr früh in Detroit an - und doch hatte der Titelfavorit trotz Schlafmangels keinerlei Probleme mit dem Kontrahenten.

Bryant schenkte den Pistons 28 Punkte ein und Detroit-Nemesis Ron Artest überzeugte als Allrounder (14 Zähler, 9 Assists, 6 Steals, 5 Rebounds).

Für Detroit, das mit Rip Hamilton, Ben Gordon und Tayshaun Prince auf drei der besten Spieler verzichten musste, war Rodney Stuckey (16) der Topscorer.

Memphis Grizzlies (12-15) - Denver Nuggets (19-9) 102:96

Dallas wird's freuen, Denver umso mehr ärgern. Der Mavericks-Rivale um den zweiten Platz im Westen hat zum zweiten Mal in Folge eine überraschende Niederlage kassiert. Zufall oder nicht: In beiden Partien fehlte Spielmacher Chauncey Billips verletzt. In Memphis halfen auch Carmelo Anthony und seine 41 Punkte nicht.

Vor allem, weil Grizzlies-Power-Forward Zach Randolph eine unglaubliche Partie ablieferte. So überraschend es klingt: Ausgerechnet in der NBA-Diaspora Memphis entwickelt sich das Problemkind zu einem All-Star-Kandidaten. Randolph legte ein sagenhaftes Double-Double mit 32 Punkten und 24 Rebounds auf.  24 Rebounds - das gelang in dieser Saison noch keinem Spieler.

"Wir glauben daran, dass wir jeden schlagen können. Wir werden uns einen Namen machen. In der Zukunft wird Memphis eines der besten Teams im Westen sein", sagte Rudy Gay (19 Punkte).

Miami Heat (13-12) - Portland Trail Blazers (17-12) 95:102

Mit solchen Leistungen lässt man die Kritiker verstummen. Obwohl die Blazers eine wahre Verletzungsflut zu beklagen haben, gilt die bisherige Saison als Enttäuschung. Nach Meinung vieler wegen zwei Faktoren: 1. Superstar Brandon Roy, der trotz guter Statistiken dominanter auftreten müsste. 2. Neuzugang Andre Miller, dessen Spielstil nicht zu der von Roy und dem restlichen Team passt.

Und was machen Roy und Miller in Miami? Der eine erzielt 11 seiner 28 Punkte im letzten Viertel (Roy), der andere liefert 17 Zähler bei einer starken 6-von-10-Wurfquote (Miller).

Bei Miami legte Dwyane Wade neben 10 Assists auch 28 Punkte auf, benötigte dafür aber 31 Würfe (18 gingen vorbei). Zudem blieb er erst zum vierten Mal in seiner Karriere ohne einen einzigen Rebound. Wesentlich effizienter spielte Quentin Richardson, der alle 7 Dreier für 22 Zähler verwandelte.

New York Knicks (10-17) - Charlotte Bobcats (10-16) 98:94

Beinahe wäre Danilo Gallinari zum Sündenbock geworden. Der Italiener verwandelte in den letzten 19 Sekunden der Partie für die Knicks nur 2 von 4 Freiwürfen und ließ so Charlotte am Leben.

Doch als Acie Law beim Stand von 94:96 aus Sicht der Bobcats zum Korb zog und mit einem Korbleger die Verlängerung erzwingen wollte, war Gallinari mit einem Block zur Stelle. Die entscheidende Szene für den fünften Knicks-Heimsieg in Serie.

Damit beenden die Knicks den Dezember mit einer überraschenden 7-3-Bilanz. Die Playoffs sind in Reichweite.

Die besten Scorer: Chandler (26) und Gallinari (21) bei den Knicks, Raymond Felton (27) sowie Tyson Chandler (13) bei den Bobcats.

Toronto Raptors (13-17) - New Orleans Hornets (12-14) 98:92

Topscorer: Chris Bosh (25), Jarrett Jack (15) - David West (21), Emeka Okafor (16)

Top-Rebounder: Amir Johnson (12), Chris Bosh, Andrea Bargnani (beide 11) - David West (12), Emeka Okafor (11)

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