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Marquise Walker - New Kid on the Court

Von Merja Schubert
Basketball, USA, NBA, Marquise Walker, Mephis Grizzlies, LeBron James, Wunderkind
© YouTube

Er konnte kaum laufen, da war er schon fähig, zwei Basketbälle gleichzeitig zu dribbeln. Mit fünf Jahren waren Treffer von der 3-Punkte-Linie überhaupt kein Problem mehr und mit Sieben hatte er jeden erdenklichen Basketball-Trick drauf.

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Die Rede ist nicht etwa von LeBron James oder Kobe Bryant, sondern von Marquise Walker.

Das achtjährige Wunderkind aus Chicago, das momentan die Herzen der USA im Sturm erobert. Marquise Walker, der jetzt schon als Upcoming-Basketball-Star der NBA-Zukunft gehandelt wird.

Mit YouTube zum Ruhm

Doch wer steckt hinter dem Ruhm, der schneller über den kleinen Mann kam, als er schauen konnte? Wie kann ein Dreikäsehoch überhaupt mit dem plötzlichen Medieninteresse umgehen, ohne abzuheben oder verheizt zu werden, wie es schon so vielen Kinderstars vor ihm passierte?

Der Hype kam mit YouTube, als Marquises Vater Chikosi der Welt zeigen wollte, welches Talent in seinem Sohn steckt.

36 Videos stellte Walker senior ins Internet, unter anderem den Clip des ersten Basketballspiels seines Sohnes, in dem der Winzling seine Kollegen aus der Pampers-Fraktion geradezu demontiert.

Die besten Clips von Marquise Walker gibt's hier!

High Five mit LeBron James

Heute spielt Marquise schon in einer Liga mit zwei Jahre Älteren. Der Unterschied zwischen ihm und seinen Mitspielern ist die aggressive Marketing-Strategie, die sein Vater verfolgt.

Die Ziele des Vaters sind klar: "Wenn er am Ball bleibt, bezweifle ich nicht, dass er ein Stipendium fürs College bekommt." Und das wird zu einer Karriere in der NBA führen.

Der brillanteste Schachzug gelang Marquise und seinem Vater durch eine gute Idee des mit der Familie befreundeten NBA-Trainers Lamont Petersen.

Dieser riet ihm, die größten NBA-Stars zu treffen und sie dazu zu bringen, vor laufender Kamera Marquises Namen zu sagen. So posiert der winzige Marquise neben LeBron James, Kevin Durant oder Jamal Tinsley.

Ritterschlag von Air Jordan

Die Klicks bei YouTube stiegen, der Bekanntheitsgrad wuchs und wuchs. Die Folge waren Auftritte bei Jay Leno und Ellen DeGeneres, in der Halbzeitpause eines Spiels der Memphis Grizzlies zeigte er seine Ballkünste und gewann die Herzen der Zuschauer.

Sogar NBA-Legende Michael Air Jordan hat Marquise schon beim Spielen beobachtet und ihm großes Talent bescheinigt.

Schließlich wurde auch "ESPN" auf das Wunderkind aufmerksam und nahm ihn in ihre Serie "Outside the Lines" auf.

Zu früh zu viel?

Doch bei all den herzerwärmenden Szenen, die einen unbeschwerten Marquise beim Training in der Basketballhalle zeigen, darf man nicht vergessen, dass zu früher Ruhm und zu viel Druck von Außen erst einmal verarbeitet sein wollen.

Auf die Frage, ob der ganze Rummel nicht zu viel für die kleine Kinderseele sei, antwortet Chikosi Walker: "Lieber möchte ich, dass er mit dem Druck klarkommen muss, Basketball zu spielen als mit dem Druck, kein Leben oder ein Leben als niemand zu führen."

Noch verspürt Marquise keinen Druck. Dennoch gibt der Kleine Antworten, die einen Außenstehenden aufhorchen lassen: "Mein Dad will mich in der NBA sehen - und ich will ihn nicht blamieren. Ich will auch in die NBA, ich will in ein Team und Geld verdienen. Alles dreht sich ums Geld!"

Daddy will nur das Beste

Bei all der verständlichen Kritik am hausgemachten Hype um einen kleinen Jungen muss man Walker senior dennoch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein attestieren:

"Wer bin ich, dass ich den Traum meines Sohnes zerstören würde? Wenn er einen Traum hat, ist es meine Aufgabe, ihn zu unterstützen! Es ist mein Job, für ihn da zu sein, wenn er den Durchbruch schafft, und genauso ist es mein Job, für ihn da zu sein, wenn er kein Star werden will."

"Ich bin noch nicht perfekt"

Eines wird beim Durchschauen der YouTube-Videos schnell klar: Marquise Walker hat Talent, das niemand, nicht mal der ärgste Kritiker von der Hand weisen kann.

Auf die Frage, wo - auf einer Skala von eins bis zehn - er seine Möglichkeiten einordnen würde, in die NBA-Elite durchzustarten, antwortet Marquise ohne zu zögern: "Neun! Ich bin gut, aber ich bin noch nicht perfekt. Noch nicht, aber ich werde es sein!"

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