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MLB - World Series 2018: Boston Red Sox vs. Los Angeles Dodgers im Head to Head

Mookie Betts und Clayton Kershaw (v.l.) sind die größten Stars der Red Sox und Dodgers in der World Series.
© getty

Die Boston Red Sox treffen in der World Series 2018 auf die Los Angeles Dodgers. Doch wer hat die besseren Karten? SPOX vergleicht das Personal und andere Faktoren wenige Stunden vorm Start des Fall Classics.

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Red Sox vs. Dodgers: Catcher

  • Christian Vazquez/Sandy Leon vs. Yasmani Grandal/Austin Barnes

Statistiken sind eine lustige Sache. Sie sind vor allem eines: objektiv! Und gehen wir nach Statistiken, allen voran "weighted Runs created Plus" (wRC+), dann hat eines dieser beiden Teams die offensiv zweitproduktivste Catcher-Position in der MLB 2018. Das andere Team die mit Abstand schlechteste!

109:44 nach wRC+ geht das Duell hier zugunsten der Dodgers aus, die mit Grandal einen der besten Offensiv-Catcher des Jahres in ihren Reihen haben. Schaut man auf "Wins above Replacement" (WAR), liegen die Dodgers auf Rang drei mit 3,9, die Sox? -2,1 - auch ganz hinten.

MLB: Das Programm auf DAZN im Überblick

DatumUhrzeitSpielKommentatoren
Mittwoch, 24. Oktober2.09 UhrBoston Red Sox - Los Angeles Dodgers, Spiel 1Günter Zapf / Tim Collins
Donnerstag, 25. Oktober2.09 UhrBoston Red Sox - Los Angeles Dodgers, Spiel 2Günter Zapf / Tim Collins
Samstag, 27. Oktober2.09 UhrLos Angeles Dodgers - Boston Red Sox, Spiel 3Tobias Dietrich / Oliver Knaack
Sonntag, 28. Oktober2.09 UhrLos Angeles Dodgers - Boston Red Sox, Spiel 4TBA
Montag, 29. Oktober1.15 UhrLos Angeles Dodgers - Boston Red Sox, Spiel 5 (falls nötig)TBA
Mittwoch, 31. Oktober1.09 UhrBoston Red Sox - Los Angeles Dodgers, Spiel 6 (falls nötig)TBA
Donnerstag, 1. November1.09 UhrBoston Red Sox - Los Angeles Dodgers, Spiel 7 (falls nötig)TBA

Aber das sind Zahlen der Regular Season. Schaut man dagegen auf die Postseason, dann sind die Red-Sox-Catcher, die beide offensiv keine Leuchten sind, mit ihrer .510 OPS sogar auf Platz 4 zu finden, damit zwei Plätze vor den Dodgers (.458 OPS).

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Grandal fand sich relativ zügig auf der Bank wieder, nachdem er einen regelrechten Meltdown in Spiel 2 der NLCS gegen die Brewers erlitt und massive Probleme mit Passed Balls hatte.

Wie sein Status für die World Series aussieht, steht in den Sternen, es ist aber mit Barnes zu rechnen - der ist 2-18 in diesem Oktober. Aber er fängt in der Regel den Pitch, der in seine Richtung kommt.

Fazit: Unentschieden.

Red Sox vs. Dodgers: First Base

  • Mitch Moreland/Steve Pearce vs. Max Muncy/David Freese

Besonders dank der beeindruckenden Saison von Rookie Max Muncy (162 wRC+) bekam kein Team eine bessere Produktion von der ersten Base als die Dodgers (9,6 WAR). Die Red Sox (1,9 WAR) sind nicht mal in derselben Postleitzahl zu finden in diesem Bereich. Aber die Small Sample Size der Postseason sagt: Boston hat die höchste Oktober-Produktion von der ersten Base mit 1.025 OPS (Dodgers: .864).

Gerade Pearce schwingt derzeit einen richtig heißen Schläger und wird in dieser World Series unabhängig von den muskulären Problemen von Moreland den Hauptteil der Einsatzzeit kriegen. Beide bekleiden wie ihre Pendants aus Los Angeles einen Platoon und da wir in der Pitching Rotation der Dodgers hauptsächlich Linkshänder sehen, ist Pearce als Rechtshänder hier im Vorteil.

Bei den Dodgers wiederum ist davon auszugehen, dass Muncy wie gehabt gegen die Rechtshänder startet, Freese gegen die Leftys.

Unterm Strich lässt sich sagen, dass gerade Pearce wohl gerade die beste Form mitbringt, während von Muncy das größte Big-Hit-Potenzial ausgeht.

Vorteil: Dodgers.

Red Sox vs. Dodgers: Second Base

  • Ian Kinsler/Brock Holt vs. Muncy/Chris Taylor/Kike Hernandez/Brian Dozier

Second Base wirkt auf beiden Seiten wie ein Versuchslabor. Beide Manager taten ihr Bestes, alles Mögliche dort an die Wand zu werfen und schauten dann, was letztlich hängen blieb. Bislang recht wenig, wie man konstatieren muss.

Die Red Sox, bei denen Stammkraft Dustin Pedroia mit einer hartnäckigen Knieverletzung fast die komplette Saison verpasst hat, holten vor der Trade Deadline Ian Kinsler und haben ohnehin noch Holt in der Hinterhand. Letzterer sorgte freilich für Schlagzeilen mit seinem Cycle in Spiel 3 gegen die Yankees.

Seither kam allerdings von beiden nicht mehr viel und in den Spielen in Boston ist davon auszugehen, dass Kinsler mehr At-Bats bekommen wird. Aber im Mittelteil der Serie in L.A. sitzen wohl beide meist draußen! Im National-League-Park gibt es keinen Designated Hitter und da Manager Alex Cora nicht auf seinen besten Power Hitter verzichten will, wird voraussichtlich Right Fielder Mookie Betts - ein gelernter Infielder - die zweite Base im Dodger Stadium übernehmen, damit J.D. Martinez Right Field spielen kann. Betts wäre dann automatisch der beste Second Baseman beider Teams - zumindest offensiv.

Bei den Dodgers hingegen spielt eben derjenige Second Base, der gerade zum aktuellen Pitching-Matchup passt. Hier kommt die enorme Flexibilität dieses Kaders am meisten zum Vorschein: Mindestens vier Spieler können die Position bekleiden. Dieses Wechselspiel sorgte jedoch offensiv für sehr überschaubare Leistungen in der Postseason.

Fazit: Vorteil Red Sox.

Red Sox vs. Dodgers: Third Base

  • Rafael Devers/Eduardo Nunez vs. Justin Turner

Die Sox setzen an der Hot Corner auf einen Platoon zwischen Linkshänder Rafael Devers und Rechtshänder Eduardo Nunez. Vorweg: Beide sind defensiv eher limitiert, obgleich Nunez zumindest passabel ist mit dem Handschuh. Und als Rechtshänder startet er dann wohl auch drei der ersten vier Spiele der Serie.

Über jeden Zweifel erhaben ist dagegen Justin Turner, ein zertifizierter Clutch-Hitter, der auch in den Playoffs schon den einen oder anderen heroischen Moment hatte. Er ist ein schwieriges Out (.396 wOBA) und kassiert nur in 12,7 Prozent seiner Plate Appearances ein Strikeout - gerade im Jahr 2018 ein völlig wahnsinniger Wert.

Fazit: Vorteil Dodgers.

Red Sox vs. Dodgers: Shortstop

  • Xander Bogaerts vs. Manny Machado

Xander Bogaerts ist ein sehr guter Spieler, der zwar defensiv mitunter seine Probleme hat, aber dessen Offensivproduktion immer mehr als brauchbar ist. Doch auf der anderen Seite spielt mit Machado ein Superstar! Neben Bryce Harper wird Machado der begehrteste Free Agent im Winter sein.

Überdies steht Machado ohnehin ganz besonders im Fokus, denn sein bisheriges Verhalten in der Postseason mit dem offensichtlichen Tritt gegen Brewers-First-Baseman Jesus Aguilar und seiner Erklärung, sich zu hetzen sei nichts für ihn, machte er sich nicht eben viele Freunde. Und bei den Red Sox ist er auch ungefähr so beliebt wie Fußpilz. Er war es, der mit seinem letztjährigen überharten Slide wohl zu den noch heute anhaltenden Verletzungssorgen von Pedroia beträchtlich beigetragen hat!

Doch rein vom Talent hier kann es hier eigentlich keine zwei Meinungen geben ...

Fazit: Vorteil Dodgers.

Red Sox vs. Dodgers: Left Field

  • Andrew Benintendi vs. Taylor/Joc Pederson

Andrew Benintendi hatte mit ein paar richtig wichtigen und spektakulären Catches gegen die Astros massiven Anteil am Triumph Bostons in der ALCS. Zudem ist er stets jemand, der den Ball ins Spiel bringt und athletisch zu den besseren Spielern auf seiner Position zählt. Er ist schwer auszumachen, auch weil er schnell ist.

Bei den Dodgers wiederum spielen mehrere Leute im Left Field, wobei auch hier wieder der Wurfarm des gegnerischen Pitchers den Ausschlag gibt: Gegen Lefties spielt Chris Taylor, gegen Righties Joc Pederson. Beide sind ordentlich produktiv, obgleich Pederson mehr Power mitbringt und insgesamt 2018 produktiver war. Doch Taylor spielt im Prinzip immer - wenn nicht Left Field, dann eben Center Field, Second Base oder Shortstop.

Fazit: Vorteil Red Sox.

Red Sox vs. Dodgers: Center Field

  • Jackie Bradley Jr. vs. Cody Bellinger

JBJ ist der MVP der ALCS, weil er essenziell die Spiele 2 bis 4 alleine entschieden hat mit einem Clutch-Hit nach dem anderen. Zudem dürfte er wohl einer der besten Verteidiger überhaupt sein in dieser Serie.

Cody Bellinger allerdings ist der deutlich bessere Hitter. Die Dodgers-Center-Fielder (10,1 WAR) waren die produktivsten Center Fielder in der MLB 2018, was nicht nur an Bellinger, der auch auf den Ecken und an der ersten Base spielen kann, lag. Doch in dieser Serie dürfte hauptsächlich er die Glamour-Position des Outfields besetzen.

Fazit: Vorteil Dodgers.

Red Sox vs. Dodgers: Right Field

  • Mookie Betts vs. Yasiel Puig

Yasiel Puig ist stets ein Spieler, der diesen engen Pfad zwischen Genie und Wahnsinn geht. Er kann ein Totalausfall sein, aber auch derjenige, der die Partie mit einem 3-Run-Homerun spät entscheidet. Er leckt seinen Schläger ab, geht auch mal auf einen Gegenspieler los. Alles ist möglich mit ihm.

Auf der anderen Seite ist Mookie Betts eine viel sicherere Bank. Der potenzielle AL MVP spielte die Saison seines Lebens und verkörpert den idealen Lead-Off-Hitter. Er ist verdammt schnell, striket selten aus und bringt den Ball konstant ins Spiel. Er verkörpert überdurchschnittliche Power und ist wohl der beste Verteidiger seiner Position, bewaffnet mit einer Kanone als rechtem Arm.

Fazit: Vorteil Red Sox.

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