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MLB: Fünf Fragen zur Verletzung von Shohei Ohtani - Wie schlimm ist es wirklich?

Shohei Ohtani droht das vorzeitige Saison-Aus nach einer Ellenbogenverletzung.
© getty

2-Way-Star Shohei Ohtani hat sich eine Ellenbogenverletzung zugezogen. Der Rookie der Los Angeles Angels hängt in der Schwebe und damit auch die Playoff-Chancen seines Teams. SPOX-Redakteur Marcus Blumberg beantwortet die wichtigsten Fragen zur Situation um den Japaner.

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Was ist Shohei Ohtani passiert?

Starting Pitcher Shohei Ohtani wurde am Mittwoch beim Spiel gegen die Kansas City Royals vorzeitig ausgewechselt. Ersten Meldungen zufolge handelte es sich um Blasenbildung an seiner rechten Wurfhand. Diese Meldungen bestätigten sich offensichtlich nicht.

Am Samstag nämlich verkündeten die Angels offiziell, dass es sich bei Ohtanis Verletzung um eine Stauchung zweiten Grades des Seitenbandes im rechten Ellenbogen handele. Zudem habe er bereits Injektionen von Stammzellen sowie plättchenreichem Plasma (PRP) erhalten, um die Spannung zu lösen, die Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu starten.

Ferner wies das Team darauf hin, dass der Japaner in etwa drei Wochen erneut untersucht werde. In der Zwischenzeit wurde Ohtani für die ersten 72 Stunden nach den Injektionen absolute Ruhe verordnet, ehe er ein physisches Aufbauprogramm starten werde.

In der Zwischenzeit berichtete Pedro Gomez von ESPN, dass eine Tommy John Surgery, also eine Rekonstruktion des Ellenbogens, "sehr wahrscheinlich" sei. Stunden später jedoch meldete sich Angels-General-Manager Billy Eppler zu Wort und erklärte, dass dies keineswegs so wahrscheinlich sei und man erstmal den Heilungsverlauf abwarten wolle.

Das kann den Tatsachen entsprechen, es kann jedoch auch ein Spiel auf Zeit sein, denn unterm Strich gilt: Eine Stauchung zweiten Grades des Seitenbandes im Ellenbogen ist essenziell wenigstens ein Anriss des so essenziellen Bandes. Das muss nicht zwingend eine Tommy John Surgery nach sich ziehen.

Ohtanis Landsmann Masahiro Tanaka von den Yankees erlitt in seiner Rookie-Saison 2014 eine ähnliche Verletzung, kehrte jedoch auch nach einer PRP-Behandlung zwei Monate später wieder auf den Mound zurück, wenn auch in erster Instanz noch nicht ganz so effektiv - doch das war eher dem längeren Ausfall geschuldet, als dem Zustand seines Ellenbogens.

Bis heute hat der Ellenbogen bei Tanaka gehalten - ohne Operation. Es gibt jedoch auch andere Beispiele wie etwa Andrew Heaney, Ohtanis heutiger Teamkollege. Er ließ sich ebenfalls zunächst konservativ mit Stammzellen behandeln, am Ende brauchte er jedoch trotzdem die Operation im Jahr 2016.

Grundsätzlich jedoch gilt: sobald von einer Verletzung des Seitenbandes bei einem Pitcher die Rede ist, sollten bei Baseball-interessierten Menschen automatisch alle Alarmsirenen schrillen. Denn das Ellenbogenseitenband ist bei einem Pitcher neben der Schulter das wichtigste Körperteil - und auch das empfindlichste.