MLB

MLB: 5 Fragen zum Yankees-Marlins-Trade für Stanton - Das Imperium schlägt zurück

stanton-pk-970_600x347
© Alex Trautwig/MLB Photos
Cookie-Einstellungen

Was bedeutet der Trade für die Marlins?

Das kollektive Durchschnaufen von Fans und Freunden der Miami Marlins dürfte riesig gewesen sein, als der Verkauf der Franchise von Jeffrey Loria an Sherman und Co. final wurde. Endlich war der Geizhals, den nur der eigene Geldbeutel und nicht die sportliche Perspektive der Marlins interessierte, weg. Mit Sherman und vor allem MLB-Ikone Derek Jeter sollte eine neue Ära eingeleitet werden.

Doch seither trat CEO Jeter als Gesicht des neuen Regimes in ein Fettnäpfchen nach dem anderen. Er feuerte den "Ältestenrat" des Teams um World-Series-Manager (2003) Jack McKeon, "Mr. Marlin" Jeff Conine sowie den Hall-of-Famern Tony Perez und Andre Dawson, um dann nach öffentlicher Kritik zu versuchen, sie mit einem Jux-Gehalt zurückzuholen. Danach entließ er den langjährigen Scout Marty Scott, während der gerade nach einer Krebsoperation im Krankenhaus lag. Und er erklärte am Rande des GM Meetings im November, noch nicht mit Stanton, dem Gesicht seiner Franchise, gesprochen zu haben.

Und nun schicken die Marlins eben jenen Stanton zu den Yankees und erhalten dafür lediglich zwei eher fragwürdige Talente sowie einen Second Baseman, den sie Gerüchten zufolge direkt weiter traden wollen, weil der sage und schreibe 22 Millionen Dollar in den nächsten zwei Jahren verdienen wird - in anderen Kreisen nennt man dies übrigens einen extrem teamfreundlichen Vertrag. Es ging ihnen offensichtlich nur darum, das riesige Gehalt Stantons loszuwerden, was ihnen ja gelungen ist.

Das Problem ist, dass hier nicht einmal mit viel Fantasie von einem Rebuild gesprochen werden kann. Ein Rebuild erfordert, namhafte und teure Spieler loszuwerden und dafür hoffnungsvolle Talente zurückzukriegen. Letzteres fällt aber weg, weshalb die Frage ist: Worauf will man hier aufbauen?

Zugutehalten muss man Miami, dass man durchaus gewillt, im Stanton-Trade mehr Qualität zurückzubekommen. Mit den Giants und vor allem den Cardinals hatte man bessere Deals vereinbart - die Cards waren wohl sogar bereit, den vollen Vertrag zu schlucken und noch dazu einen ihrer Top-Pitcher des Farmsystems nach Florida zu schicken. Die Giants hätten immerhin Top-Positionsspieler abgegeben.

Doch Stanton wollte nicht und nutzte seine No-Trade-Klausel, um die Deals abzulehnen. Da blieb den Marlins nicht mehr viel übrig, als auf Salary-Dump mit den Yankees zu setzen.

Negative PR wird dies dennoch bringen, da es wahrscheinlich ist, dass die Marlins weitere Topspieler verschiffen werden. All-Star-Second-Baseman Dee Gordon ist schon weg, Gerüchten zufolge wird aus dem Duo Christian Yelich und Marcell Ozuna mindestens einer folgen, obwohl beide verhältnismäßig günstig sein werden in absehbarer Zeit.

Was das Endziel ist für dieses neue Regime ist unklar, momentan sieht es aber nicht nach besseren Zeiten aus in Florida.