MLB

Thriller in Cleveland! Cubs sind World Champs!

Die Chicago Cubs haben erstmals nach 108 Jahren die World Series gewonnen
© getty

108 lange Jahre sind vorbei, die Chicago Cubs haben die World Series gewonnen! In einem teils völlig verrückten Spiel 7 der Serie besiegten sie die Cleveland Indians in Extra Innings mit 8:7. Dabei sahen die Gäste schon früh wie der sichere Sieger aus, doch erneut fragwürdige Entscheidungen von Manager Joe Maddon hätten sie beinahe noch den Titel gekostet.

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Als wäre der Abend nicht schon dramatisch genug gewesen, kam nach den ersten neun Innings auch noch der Regen so richtig runter. Das Spiel wurde für eine Weile unterbrochen. Nachdem es weiterging, waren es "Titelverteidiger" Ben Zobrist und kurz darauf Miguel Montero, die mit ihren RBI-Basehits die Cubs auf die Siegerstraße brachten.

Vorbei war es da aber noch nicht, denn mit Carl Edwards Jr. auf dem Mound, brachte Rajai Davis noch einen Run zurück, doch dabei blieb es. Maddon brachte noch einen Pitcher, nämlich Lefty Mike Montgomery und der zwang Michael Martinez zu einem Groundout zu Third Baseman Kris Bryant. Danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

Dabei hätte es das ganze Drama gar nicht gebraucht, denn zu Beginn des achten Innings lagen die Gäste noch mit 6:3 vorn. Dann nahm der Wahnsinn seinen Lauf: Der als Reliever eingewechselte Spiel-5-Starter Jon Lester besorgte zwei Outs und gab dann ein Single an Jose Ramirez ab. Grund genug für Cubs-Manager Joe Maddon, Closer Aroldis Chapman zu bringen. Dieser hatte unnötigerweise bereits am Vortag lange gepitcht und die Frage war, was er noch im Tank hatte.

Nicht mehr so viel, wie sich herausstellte, denn Chapman gab prompt ein RBI-Double an Brandon Guyer ab und dann das: Ein Two-Run-Shot von Rajai Davis zum Ausgleich! Ultimativ hieß das Extra-Innings!

Guter Start für Cubs

Schon zu Beginn lief es gut für Chicago. Dexter Fowler schickte gleich im ersten At-Bat des Spiels einen Homerun gegen den bis hierhin schier unüberwindbaren Corey Kluber über die Mauer im Center Field. Es war der erste Lead-Off-Homer in einem Spiel 7 in der World-Series-Geschichte.

Kluber fing sich danach aber wieder und hielt den Schaden in Grenzen. Cleveland gelang dann im dritten Inning sogar der Ausgleich durch ein RBI-Single von Carlos Santana. Die Erleichterung darüber hatte aber nicht lange Bestand, denn im vierten Inning nahmen die Dinge ihren Lauf: Kluber ließ zwei Baserunner zu und Kris Bryant erzielte den Run zum 2:1 auf einen Sacrifice Fly von Addison Russell. Direkt danach legte Catcher Willson Crontreras mit einem RBI-Double noch einen Run nach - 3:1 Cus nach vier Innings.

Kluber blieb danach im Spiel und begann das fünfte Inning, obwohl Andrew Miller bereits im Bullpen bereitstand. Diese Entscheidung durfte Indians-Manager Terry Francona kurz darauf bedauern, denn Javier Baez schlug dann direkt noch einen Homerun gegen Kluber. Danach kam schließlich Miller, der aber auch nicht ganz sattelfest war und noch einen Walk an Bryant abgab, der selbigem einen weiteren Run durch ein RBI-Double von Anthony Rizzo ermöglichte.

Das bedeutete eine 5:1-Führung für die Cubs, bei denen Starter Kyle Hendricks sehr gut aussah und bis auf den einen Run nichts zugelassen hatte bis zum fünften Inning. Und so ließ ihn sein Manager, Maddon, auch dieses Inning beginnen. Nach zwei Outs aber ließ der Rechtshänder einen Walk gegen Santana zu. Das führte dazu, dass Maddon äußerst früh auf seinen Bullpen zurückgriff und Lester - samt dessen persönlichen Catcher David Ross - ins Spiel brachte.

Almora als Unsung Hero

Ein Schritt, der sich zunächst nicht auszahlte, denn Lester erlaubte schließlich ein Infield-Single samt Wurf-Fehler von Ross gegen Jason Kipnis und beide Baserunner kamen auf einen Wild-Pitch wenig später nach Hause. Lester zog seinen Kopf mit einem Strikeout gegen Francisco Lindor aber doch noch aus der Schlinge. Insgesamt hielt der Linkshänder ultimativ drei Innings durch und gab den Ball dann an Chapman ab. Danach nahmen die Dinge ihren Lauf.

Ein Sonderlob verdiente sich derweil Albert Almora Jr., der nach Kyle Schwarbers Lead-Off-Single im zehnten Inning als Einwechsel-Läufer ins Spiel kam. Er rückte nach einem tiefen Flyball von Bryant von der ersten auf die zweite Base vor und war so in Scoring Position, als Zobrist, der schon 2015 mit den Kansas City Royals die World Series gewann, sein RBI-Double gegen Bryan Shaw schlug.

Der MVP der World Series wurde Ben Zobrist, der den Game-Winner im zehnten Inning geschlagen hat. Dafür gab es neben der Trophäe einen Chevy Camaro. Die Cubs sind derweil erst das sechste Team überhaupt, das nach einem 1-3-Rückstand in der World Series noch den Titel geholt hat. Zuletzt gelang dies den Royals 1985. Über dies ist es der dritte Titel überhaupt nach 1907 und 1908.

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