MLB

Cubs erzwingen finales Spiel 7

Von Marcus Blumberg
Addison Russell führte die Cubs mit sechs RBI zum Sieg in Spiel 6
© getty

Die World Series 2016 geht über die volle Distanz! Angeführt von Addison Russell gelang den Chicago Cubs ein am Ende souveräner 9:3-Erfolg in Spiel 6 der Serie bei den Cleveland Indians. Eine kontroverse Entscheidung von Cubs-Manager Joe Maddon könnte jedoch Konsequenzen für das entscheidende siebte Spiel haben.

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Maddon stellte seine gewohnte Schlagreihenfolge etwas überraschend um. Der dank der Regeln im American-League-Ballpark wieder verfügbare Designated Hitter, Kyle Schwarber, schlug an zweiter Stelle, wodurch Bryant (2 Runs, 4 Hits) und Anthony Rizzo jeweils eine Position nach hinten rutschten. Und Bryant war es auch, der die frühe Führung im ersten Inning für die Gäste mit einem Monster-Homerun (433 Fuß) auf die Tribüne im Left Field gegen Starter Mike Tomlin herstellte.

Da hatte der Rechtshänder schon zwei Outs erzielt, doch danach wackelte er merklich. Rizzo und Ben Zobrist gelangen jeweils Singles, doch Addison Russell schlug dann einen Flyball ins Right Field, der leicht zu fangen schien - doch weder Center Fielder Tyler Naquin noch Right Fielder Lonnie Chisenhall wurden sich einig, sodass der Ball ins Feld fiel und letztlich zum Two-Run Double wurde - zwei weitere geschenkte Runs für Chicago.

Schluss war für Tomlin dann im dritten Inning nach nur einem Out und geladenen Bases. Terry Francona hatte genug gesehen und brachte Rechtshänder Dan Otero. Der wurde unliebsam begrüßt: Russell hämmerte den Ball auf die Tribüne ins Center Field - Grand Slam! 7:0 Cubs. Der Shortstop (22) wurde damit zum zweitjüngsten Spieler überhaupt, dem ein Grand Slam in der World Series gelang. Der jüngste: Hall-of-Famer Mickey Mantle.

Danach gelangen den Hausherren zwar noch zwei Runs gegen Cubs-Starter Jake Arrieta, doch im Hinblick auf das schon früh wahrscheinlich gewordene Spiel 7 war es für die Cubs dann wichtiger, was Maddon im weiteren Verlauf entschied. Er nahm Arrieta verhältnismäßig früh, nach zwei Outs im fünften Inning, aus dem Spiel und setzte vielleicht etwas zu zeitig auf den Bullpen. Mike Montgomery gab ihm ein Inning, doch für viele überraschend kam danach schon Closer Aroldis Chapman.

Was hat Chapman noch im Tank?

Dieser hatte erst in Spiel 5 acht Outs (42 Pitches) besorgt, was den längsten Save seiner MLB-Karriere bedeutete. Dieses Mal pitchte er bis ins neunte Inning, doch nachdem Anthony Rizzo mit einem Two-Run Homerun im neunten zuvor schon die Führung weiter erhöht hatte, nahm Maddon Chapman nach einem Walk und 20 Pitches insgesamt wieder heraus. Die Reliever Pedro Strop und Travis Wood besorgten schließlich die restlichen drei Outs im Spiel. Die Frage aber bleibt, warum Chapman erneut so früh und bei einer Fünf-Run-Führung eingewechselt wurde. Und wichtiger: Wie lange kann er theoretisch in Spiel 7 pitchen?

Wie lange auch immer Chapman dann zur Verfügung stünde, die Starter in der Nacht zum Donnerstag im finalen Spiel der Serie werden Indians-Ace Corey Kluber und Kyle Hendricks für die Cubs sein. Eine ewig lange Titel-Durststrecke wird enden - nur welche? Die 108-jährige der Cubs oder die 68-jährige der Indians. Die Entscheidung fällt am Mittwoch.

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