MLB

Menschenhandel mit Flüchtlingen?

Von SPOX
2012 debütierte Martin in der MLB
© getty

Dem bekannten Spielerberater Bart Hernandez drohen bis zu 20 Jahre Haft. Ihm wird vorgeworfen, mit einer Schleuserbande gemeinsame Sache gemacht zu haben, um kubanische Baseballspieler in die Staaten zu bringen.

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Hernandez soll laut US-Medien wegen dem Vorwurf des Menschenhandels verhaftet worden sein, da ihm eine entscheidende Rolle bei der Flucht von Outfielder Leonys Martin aus Kuba nachgesagt wird. Der damalige Junioren-Nationalspieler flüchtete 2010 bei der Weltmeisterschaft in Tokio über Mexiko in die USA.

Dem Spielerberater wird vorgeworfen, mit zwei bereits verurteilten Schleusern zusammengearbeitet zu haben, um das Supertalent schließlich bei einem MLB-Team anbieten zu können. Im Jahr 2012 beschrieb Martin seine Flucht und erklärte, dass ihm von Hernandez' angeblichen Komplizen in Mexiko eine Waffe vorgehalten wurde, nur um dann für sechs Monate in einer Wohnung in Florida eingesperrt gewesen zu sein.

Verschwörung: 20 Jahre Haft drohen

In der Zwischenzeit versuchte Hernandez eine Vereinbarung zu erzwingen, wonach Martin 35 Prozent seiner Verdienste an ihn abgeben sollte. In einem anschließenden Rechtsstreit bekam allerdings der MLB-Star Recht. Diese Entscheidung könnte schwere Folgen für Hernandez haben. Wegen Menschenhandel und Verschwörung könnte der Spielerberater 20 Jahre ins Gefängnis wandern.

Auch die Profite aus Verträgen seiner anderen kubanischen Klienten müsste er im Falle einer Verurteilung wohl zurückzahlen. Insgesamt steht das gesamte System der MLB in Frage, da jährlich neue Spieler aus Kuba ihr Glück in den Vereinigten Staaten versuchen und dabei mit ihrer Flucht hohe Risiken eingehen.

So sollen 2015 über 100 Spieler geflohen sein. Es steht deshalb die Frage im Raum, wie viele der abgeschlossenen Verträge tatsächlich auf freiwilliger Basis mit den vermeintlichen Beratern unterzeichnet wurden.

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