MLB

Cabreras Triple Crown: It’s history, baby!

Von SPOX
Applaus für den besten Hitter im Baseball: Miguel Cabrera
© Getty

Die Regular Season der MLB ist zu Ende gegangen - und das absolut historisch. Superstar Miguel Cabrera wird zum ersten Triple-Crown-Gewinner seit 45 Jahren. Die New York Yankees und Oakland Athletics sichern sich am letzten Tag ihre Division Titles.

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Miguel Cabrera holt Triple Crown: Es ist definitiv eine der größten Leistungen in der US-Sport-Geschichte. Seit 45 Jahren hatte es niemand mehr geschafft. Die Triple Crown. Die meisten Homeruns, die meisten RBIs und der beste Schlagdurchschnitt. Alles gehörte in der American League in dieser Saison Miguel Cabrera.

Der Third Baseman der Detroit Tigers schlug 44 Homeruns, sammelte 139 RBIs und beendete die Regular Season mit einem Batting Average von .330. Cabrera ist der erste Triple-Crown-Gewinner seit Carl Yastrzemski (Boston) 1967.

Der 29-Jährige ist außerdem erst der zehnte unterschiedliche Spieler, der die Triple Crown geholt hat. Auch Legenden wie Mickey Mantle, Ted Williams und Lou Gehrig gehören zu diesem sehr exklusiven Klub.

"Es ist ein unglaubliches Gefühl. Ich kann es im Moment nicht beschreiben", sagte Cabrera. Der Tigers-Superstar musste am letzten Tag der Regular Season noch ein wenig um die Triple Crown zittern. Yankees-Slugger Curtis Granderson hatte gegen die Red Sox seine Homeruns Nummer 42 und 43 geschlagen und lag damit, wie auch Josh Hamilton (Texas Rangers) nur noch einen Big Fly hinter Cabrera. Erst als die Yankees Granderson aus dem Spiel nahmen, stand Cabreras Triple Crown fest.

Statistik-Roundup: Insgesamt sechs Spieler schlugen in dieser Saison mehr als 40 Homeruns. Neben Cabrera waren dies in der AL Hamilton (43), Granderson (43), Edwin Encarnacion (42/Toronto Blue Jays) und Adam Dunn (41/Chicago White Sox). In der NL knackte nur Ryan Braun (41/Milwaukee Brewers) die 40-HR-Grenze. Zweitbester Slugger war hier Giancarlo Stanton (37/Miami Marlins).

In puncto RBIs war Cabrera (139) mit weitem Abstand die Nummer eins. Auf den Plätzen folgten Hamilton (128), Chase Headley (115/San Diego Padres) und Braun (112).

AL MVP: Trout oder Cabrera?

Hinter Cabrera (.330) hatten Super-Rookie Mike Trout (.326/Los Angeles Angels) und Adrian Beltre (.321/Texas Rangers) den besten Schlagdurchschnitt in der AL. Wie überragend Trout ist, zeigt die Tatsache, dass ihn einige Experten trotz Cabreras Triple Crown und trotz der verpassten Playoffs der Angels als AL MVP sehen.

Den Batting Title in der NL sicherte sich San-Francisco-Giants-Catcher Buster Posey (.336) vor Star-Center-Fielder Andrew McCutchen (.327/Pittsburgh Pirates). Posey (dazu 24 HR, 103 RBI) gilt als klarer Favorit auf den MVP-Award in der NL. Auch weil McCutchen (31 HR, 96 RBI) nicht verhindern konnte, dass die Buccos trotz einer zwischenzeitlichen 62-46-Bilanz zum 20. Mal in Folge eine Losing-Season (79-83) zu Buche stehen haben und den US-Sport-Negativrekord damit ausbauten.

Melky Cabrera (.346/San Francisco Giants), der eigentlich den höchsten Batting Average gehabt hätte, wurde wegen seiner 50-Spiele-Doping-Sperre aus der Wertung genommen.

Monster-Saison von Closer Craig Kimbrel

Vier Pitcher haben in dieser Saison die 20-Siege-Marke durchbrochen: David Price (20/Tampa Bay Rays) und Jered Weaver (20/Los Angeles Angels) in der AL, Gio Gonzalez (21/Washington Nationals) und Knuckleballer R.A. Dickey (20/New York Mets) in der NL.

Price (2.56) hat in der AL vor Justin Verlander (2.64/Detroit Tigers) auch den besten ERA vorzuweisen, den besten ERA überhaupt sicherte sich Dodgers-Ace Clayton Kershaw (2.53). Saves Leader waren in der AL Jim Johnson (51/Baltimore Orioles) und Fernando Rodney (48/Tampa Bay Rays). In der AL kamen Craig Kimbrel (Atlanta Braves) und Jason Motte (St. Louis Cardinals) jeweils auf 42 Saves. Kimbrels Monster-Saison war dabei so historisch, dass er auch als Reliever absolut ein Kandidat für den Cy-Young-Award ist.

Kimbrel (1.01 ERA) ließ in 62.2 Innings nur lächerliche 27 Hits zu und verbuchte sage und schreibe 116 Strikeouts.

Standings: Am letzten Spieltag der Regular Season mussten zwei Divisions noch entschieden werden. Die New York Yankees gingen in der AL East mit einem Spiel Vorsprung auf die Baltimore Orioles ins Rennen und erledigten ihre Aufgabe gegen die Red Sox souverän. Beim 14:2-Sieg waren Robinson Cano (4/4, 2 HR, 6 RBI) und Granderson (2 HR, 4 RBI) die überragenden Männer. Damit sicherten sich die Yankees (95-67) ihren 13. AL East Title in den letzten 17 Jahren. Für die Orioles (93-69), die zudem in Tampa Bay 1:4 verloren, bleibt "nur" die Wildcard.

In der AL West kam es am letzten Spieltag zum direkten Showdown zwischen den Oakland Athletics und Texas Rangers. Und es wurde das vorerst letzte Kapitel im sensationellen Run der A's. Oakland hatte in der AL West schon 13 Spiele Rückstand, ehe die Aufholjagd begann und mit einem Sweep gegen die Rangers ihren Höhepunkt fand.

Oakland rockt die MLB

Selbst im entscheidenden Spiel lagen die Athletics schon 1:5 zurück, ehe sie mit einem 6-Run-4th-Inning die Wende schafften und schließlich klar mit 12:5 gewannen. Die einzigen anderen Teams, die nach einem 13-Spiele-Defizit noch die Division gewannen, waren die 1914 Boston Braves, die 1951 New York Giants, die 1978 Yankees und die 1995 Seattle Mariners.

Oakland (94-68) steht außerdem zum ersten Mal seit 2006 wieder in den Playoffs. Und das mit einer Payroll von 59,5 Millionen Dollar, der niedrigsten in der ganzen Liga. Die geschockten Rangers (93-69) müssen daher jetzt tatsächlich ins Wildcard-Game. In der AL Central standen die Detroit Tigers schon vor dem Saisonfinale als Division-Winner fest.

In der National League gab es keine dramatischen Entscheidungen mehr. Alle Division-Sieger (NL East: Washington Nationals/98-64, NL Central: Cincinnati Reds/97-65, NL West: San Francisco Giants/94-68) waren klar. Auch um die beiden Wildcards (Atlanta Braves/94-68, St. Louis Cardinals/88-74) gab es keinen Fight mehr.

Playoff-Outlook: Seit dieser Saison gibt es etwas Neues, die sogenannten Wildcard-Games. Am Freitag treten in der National League die Cardinals bei den Braves an, in der American League sind die Orioles bei den Texans zu Gast.

St. Louis wird in Atlanta Kyle Lohse (16-3, 2.86) auf den Mound schicken, Starting Pitcher der Braves wird Kris Medlen (10-1, 1.57) sein. Und das bedeutet, dass praktisch alles für Atlanta spricht. Denn: Die Braves haben 23 Spiele in Folge gewonnen, die Medlen gestartet hat. Ein ziemlich unfassbarer MLB-Rekord.

Die Rangers schicken gegen die Orioles ihren japanischen Rookie Yu Darvish (16-9, 3.90, 221 Strikeouts) auf den Mound, Baltimore wird wohl Joe Saunders (9-13, 4.07) dagegensetzen.

Der Sieger des Braves-Cardinals-Matchups trifft in der Division Series ab Sonntag auf die Washington Nationals. In der anderen NLCS stehen sich die Reds und Giants gegenüber. Der Sieger im Duell zwischen den Rangers und Orioles bekommt es mit den Yankees zu tun. Die andere ALDS heißt: Athletics vs. Tigers. In den Best-of-five-Serien hat das schlechter klassierte Team zunächst zweimal Heimrecht, die restlichen Spiele finden dann beim höher gesetzten Team statt.

Damit spart man sich einen Reisetag vor einem möglichen Game 5. Die Regelung war nötig, weil der Regular-Season-Spielplan vor der Einigung auf das neue Playoff-Format bekannt gegeben wurde. Ab 2013 könnte man wieder zum alten 2-2-1-Rhythmus zurückwechseln.

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