Jetzt oder nie, Cinderellas!

Die NCAA geht wieder in ihre heiße Phase! Wer hat die besten Karten?
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Midwest Region

Der Top-Seed: Virginia Cavaliers (26-7)

NCAA-Titel: 0

Letztes Jahr: Round of 32

Gegen die Tar Heels gab es im Endspiel um die ACC-Krone zwar eine knappe Niederlage, dennoch darf sich UVa über einen Top-Seed freuen. Und das bei sieben Niederlagen. In den letzten zwei Monaten spielten die Wahoos aber einen guten Ball und steht in den KenPom Ratings sowohl offensiv als auch defensiv unter den Top 10. Coach Tony Bennett setzt trotz der verkürzten Shot Clock immer noch auf langsamen, methodischen Basketball, aber es zahlt sich aus: Gleich 14 Teams unter den Top 50 laut BPI konnte man bezwingen.

Star der Cavaliers ist Senior Guard Malcolm Brogden, ACC Player of the Year. Aber nicht nur das: Zusätzlich zu dieser Plakette und seinen 18,7 Punkten pro Spiel (nur drei Spieler in der NCAA punkteten besser) wurde Brogden auch zum Defensivspieler des Jahres in seiner Conference gewählt. Das gab's noch nie! Jedes Spiel könnte sein letztes sein, aber mit ihm und der patentierten Packline Defense, die jegliche Penetration zum Korb verhindern will, ist das Team hervorragend aufgestellt - es bräuchte wohl einen extrem guten Abend von Downtown, um sie zu bezwingen.

Was bei den Fans bei allem Optimismus für Albträume sorgen könnte, ist jedoch das eigene Bracket. Genauer gesagt ein ganz bestimmter Gegner: Die Michigan State Spartans. Schon zweimal in Folge waren die eine Nummer zu groß für die Wahoos - dementsprechend ernüchtert waren die Gesichter, als man erneut im gleichen Bracket landete. "Wir haben in diesem Jahr eine andere Mentalität", beteuerte immerhin Big Man Anthony Gill. "Uns wird nichts geschenkt werden, das verstehen wir. Wir werden in jedem einzelnen Spiel angreifen." Auf ein mögliches Duell mit den Spartans in der Elite 8 zu schauen, sei aber verfrüht, so Bennett: "Jetzt geht es erst einmal nur darum, sich auf ein erfahrenes Hampton vorzubereiten."

Die weiteren Favoriten:

Michigan State (2)

Mit Denzel Valentine bieten die Spartans einen Mann auf, der im Draft trotz seiner fortgeschrittenen 22 Jahre unter den Top Ten landen könnte, ist er doch ein wandelndes Triple-Double (19,4 Punkte, 7,6 Assists, 7,6 Rebounds). Der Senior hält nichts von falscher Bescheidenheit. "Ich garantiere die Championship, hier und jetzt. Wir haben das Team, um es zu schaffen." Ein bisschen ruderte er dann aber doch zurück: "Wir können uns nur selbst schlagen." Das hat man seit 2000 jedes Mal geschafft. Tom Izzos Truppe verzeichnet die meisten Assists des Landes, aber wenn die Defense nicht stimmt, gerade am Perimeter, sind zu zu packen.

Purdue (5)

Boilermakers! Hach, schon wieder ein sensationeller Spitzname. Angeführt von Center A.J. Hammons, einem klassischen Rim Protector, der in seiner stoischen Art an Tim Duncan erinnert und unter dem Korb kaum zu bremsen ist, bietet Coach Darrell Hazel die vielleicht beste Frontline im Tournament auf, die den Korb abschirmt und Rebounds abgreift. Hammons ist mit seinen sieben Fuß allein für rund 15 Punkte und 8 Rebounds gut. Wo die Größe ein Vorteil ist, kann sie im Open Court aber auch zu Problemen führen: Schnelle Teams machen den Boilermakers auch schon mal Probleme.

Upset-Tipp:

Green Bay (14) über Texas A&M (3)

Klingt eigentlich nach zwei Football-Teams - und da ist das NFL-Team Green Bay doch eindeutig stärker einzuschätzen als die einstige Uni von Johnny Manziel. OK, schlechter Scherz. Aber die Niederlage gegen Kentucky im SEC-Finale hat den Aggies etwas den Wind aus den Segeln genommen. Green Bay ist zum ersten Mal seit 1996 wieder mit von der Partie, das muss belohnt werden. Und: Das bisher einzige Aufeinandertreffen ging an den Phoenix aus Wisconsin.

Jakob Pöltl im Interview: "NBA-Scouts wollen Anführer sehen"

Draft-Prospect to watch:

Jakob Pöltl von den Utehs. A geh! Der beste Ösi-Baller, den es je gegeben haben soll, mischt die Big Men der NCAA in diesem Jahr auf. Er kann scoren (17,6 Punkte), ist ein guter Rebounder (9,0) und Blocker und sollte es in die Top 10 im Draft schaffen. Ein paar mehr Muskeln müssen noch drauf, das ist in diesem Alter aber normal.