Emotionaler Cardinals-Triumph

Von SPOX
Mit dem Trikot von Kevin Ware feierten die Louisville Cardinals ausgelassen den Erfolg
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Midwest Region

Louisville Cardinals (1) - Oregon Ducks (12) 77:69

Topscorer: Russ Smith (31) - E.J. Singler (15)

Das Spiel war nicht so knapp, wie es das Ergebnis noch vermuten lässt. Louisville führte schon in den ersten 10 Minuten mit 16 Punkten Vorsprung (24:8) - obwohl Point Guard Peyton Siva die letzten 15 Minuten der ersten Hälfte mit zwei Fouls auf der Bank verbrachte, hatten die Cardinals alles im Griff (45:31).

Die Ducks kämpften sich zwar nach einem 18-Punkte-Rückstand (48:66) noch einmal auf 64:70 heran, wirklich in Gefahr geriet Louisville aber nicht. Dafür war Star-Guard Russ Smith viel zu stark. Smith egalisierte trotz einer fiesen Erkältung seine Karrierebestleistung von 31 Punkten (9/16 FG, 12/14 FT).

Gorgui Dieng sammelte 10 Punkte, 9 Rebounds und 4 Blocks. Für Louisville war es der 13. Sieg in Folge.

Duke Blue Devils (2) - Michigan State Spartans (3) 71:61

Topscorer: Seth Curry (29) - Keith Appling (16)

Was für eine Show von Seth Curry! Der Duke-Guard scorte, und scorte, und scorte... Am Ende standen 29 Punkte bei 6/9 von Downtown zu Buche. "Seth war auf einem anderen Level als alle anderen auf dem Court. 29 Punkte zu machen, in so einem Spiel, gegen so ein gutes Team, das ist unglaublich", so Duke-Coach Mike Krzyzewski.

Anfang der zweiten Halbzeit war das Spiel ausgeglichen (38:38), dann setzten sich die Blue Devils mit einem 9:0-Run entscheidend ab. Rasheed Sulaimon kam dank vieler Freiwürfe (12/14) auf 16 Punkte, Mason Plumlee verbuchte 14 Punkte und 7 Rebounds.

Bei den Spartans erwischte Super-Freshman Gary Harris (6 Punkte, 2/11) einen ganz schwachen Tag. Sollte Duke in der nächsten Runde Louisville schlagen, wäre es für Krzyzewski seine 12. Final-Four-Teilnahme, was den Coaching-Rekord von John Wooden einstellen würde.

South Region

Kansas Jayhawks (1) vs. Michigan Wolverines (4) 85:87 OT

Topscorer: Ben McLemore (20) - Mitch McGary (25)

Nach einem unglaublichen Spiel ist nach Gonzaga und Indiana auch der dritte No. 1 Seed raus! Und das nach einem brutalen Kollaps! Kansas führte sieben Minuten vor Schluss mit 14 Punkten Vorsprung (68:54), Kansas führte 2:20 Minuten vor Schluss immer noch mit 10 (72:62) und 21 Sekunden vor Schluss immer noch mit 5 (76:71). Aber es reichte nicht.

Michigan rettete sich mit einem spektakulären 14:4-Run in die OT. Und dieser Run trug einen Namen: Trey Burke. Der Guard hatte in der ersten Halbzeit nicht einen einzigen Punkt erzielt (0/4), aber dann drehte er auf. Burke lieferte am Ende 23 Punkte und 10 Assists - und er traf vor allem 5 Sekunden vor dem Buzzer den langen Dreier zum Ausgleich. Auch in der Verlängerung besorgte er dann die ersten 5 Punkte der Wolverines.

Neben Burke überragend: Forward Mitch McGary mit 25 Punkten und 14 Rebounds. Glen Robinson III verbuchte 13 Punkte und 8 Rebuonds, Tim Hardaway Jr. steuerte 10 Punkte bei.

Bei den Jayhawks fand Ben McLemore nach seinem grauenvollen Spiel gegen North Carolina (0/9) seine Form wieder und war mit 20 Punkten Topscorer, Big Man Jeff Withey sammelte 12 Punkte, 8 Rebounds und 5 Blocks.

Florida Gators (3) vs. FGCU Eagles (15) 62:50

Topscorer: Mike Rosario (15) - Sherwood Brown (14)

15 Minuten zockte der Underdog aus "Dunk City" groß auf. Die Dreier fielen, der Highlight-Alley-oop klappte - und die Eagles führten 24:14. Dann drehte sich aber das Spiel. Die Gators beendeten die erste Halbzeit mit einem 16:2-Run, machten die ersten sieben Punkte in der zweiten Halbzeit und ließen in der Folge nichts mehr anbrennen.

Der Schlüssel: Defense. Florida trieb Florida Gulf Coast in insgesamt 20 Turnover. Eagles-Guard Brett Comer (mit 24 Assists in den ersten beiden Tournament-Spielen überragend) verbuchte gleich 9 (!) Ballverluste, bei 4 Punkten und 7 Assists. Die Gators dominierten zudem die Boards (13:5-Offensiv-Rebounds). Florida trennt damit nur noch ein Sieg vom ersten Final-Four-Einzug seit den Back-to-back-Championships 2006 und 2007.

East Region

Indiana Hoosiers (1) vs. Syracuse Orangemen (4) 50:61

Topscorer: Victor Oladipo (16) - Michael Carter Williams (24)

Jim Boeheims Markenzeichen, die 2-3-Zonenverteidigung, hat es wieder mal geschafft! Die Syracuse-Zone-D hat es wieder einmal geschafft, einen Gegner in die totale Verzweiflung zu treiben. Indiana hatte von Anfang an riesige Probleme mit der Zone, leistete sich in den ersten 10 Minuten schon 10 Turnover und lag in der ersten Halbzeit mit bis zu 18 Punkten in Rückstand (11:29).

Die Hoosiers kämpften sich zwar in der zweiten Halbzeit noch einmal bis auf 6 Zähler heran, näher kamen sie aber nicht. Syracuse sorgte dafür, dass Indiana so wenige Punkte erzielte wie in der ganzen Saison nicht. Am Ende standen für die Hoosiers 19 Ballverluste zu Buche, Syracuse auf der anderen Seite sammelte auch noch 10 Blocks.

Indiana-Star Cody Zeller legte zwar ein Double-Double auf (10 Punkte, 10 Rebounds), war aber überhaupt nicht effektiv (3/11 FG). Ganz anders Syracuse-Playmaker Michael Carter-Williams. Eigentlich in erster Linie kein Scorer explodierte der Sophomore für 24 Punkte. Sein Backcourt-Partner Brandon Triche erzielte 14 Punkte.

Syracuse trifft im Kampf um ein Final-Four-Ticket jetzt in einem Big-East-Matchup auf Marquette. Ein Nachteil: Im Gegensatz zu Indiana kennt Marquette die Zonen-Verteidigung deutlich besser.

Miami Hurricanes (2) vs. Marquette Golden Eagles (3) 61:71

Topscorer: Shane Larkin (14) - Jamil Wilson (16)

Marquette steht zum ersten Mal seit 2003 (mit Dwyane Wade und Steve Novak) im Elite Eight. Gegen Miami zeigten die Golden Eagles eine beeindruckende Vorstellung und fuhren einen überraschend souveränen Sieg ein. Das Spiel lief ganz früh nur in eine Richtung. Marquette zog mit einem frühen 10:1-Run davon, bei Miami lief in der Offense absolut nichts zusammen.

Die Zahlen in der ersten Halbzeit: 6/28 aus dem Feld, 1/12 von der Dreierlinie. Marquette führte zur Pause 29:16 und geriet nie mehr in Gefahr. Bankspieler Jamil Wilson war mit 16 Punkten und 8 Rebounds Topscorer der Golden Eagles, die 54 Prozent ihrer Würfe trafen. Star-Guard Vander Blue kam auf 14 Zähler.

West Region

Wichita State Shockers (9) vs. LaSalle Explorers (13) 72:58

Topscorer: Malcolm Armstead (18) - Jerrell Wright, Tyrone Garland (beide 16)

Die Shockers trennt nur noch ein Sieg von der zweiten Final-Four-Teilnahme nach 1965. Wichita State legte mit einem 14:2-Run sofort den Grundstein für einen sehr überzeugenden Sieg. Besonders Forward Carl Hall (16 Punkte, 8 Rebounds, 3 Blocks) war am Anfang nicht zu stoppen, später übernahm dann Malcolm Armstead.

Die Explorers waren so gut wie chancenlos und lagen Anfang der zweiten Halbzeit mit 22 Punkten in Rückstand (22:44). Ein Hauptgrund: die bärenstarke Defense der Shockers. Nachdem Wichita State schon Pittsburgh und Gonzaga bei miesen FG-Quoten gehalten hatte, gelang dem Team das auch gegen LaSalle (35,7 Prozent). Dazu kam eine krasse Rebound-Überlegenheit (+21).

Bei den Explorers kam vor allem Ramon Galloway (im Schnitt 17,4 Punkte) nicht in Fahrt. Der Guard brachte es nur auf 11 Punkte (4/15 FG).

Ohio State Buckeyes (2) vs. Arizona Wildcats (6) 73:70

Topscorer: Deshaun Thomas (20) - Mark Lyons (23)

Großartiges Spiel im Staples Center zu Los Angeles! Die Wildcats führten in der ersten Halbzeit mit bis zu 11 Punkten Vorsprung, dann drehten die Buckeyes aber das Spiel mit einem 33:13-Run und lagen ihrerseits mit 10 vorne (53:43). Jetzt kam Arizona aber noch einmal zurück.

Mark Lyons sorgte 21,8 Sekunden vor Ende mit einem akrobatischen Dreipunktspiel für den 70:70-Ausgleich. Ohio State benötigte jetzt wie schon letzte Woche gegen Iowa State einen Last-Second-Shot. Und wieder hatte natürlich Guard Aaron Craft den Ball in seinen Händen.

Aber diesmal nahm er nicht selbst den entscheidenden Dreier, sondern gab den Ball an LaQuinton Ross ab. Eine gute Entscheidung, denn Ross traf 2 Sekunden vor dem Buzzer den Game-Winner für die Buckeyes. Der Ball musste zu Ross kommen, der Guard war in der zweiten Halbzeit (14 seiner 17 Punkte) unglaublich heiß gelaufen.

Nette Randnotiz: Ross bekam im Staples Center den Kobe-Bryant-Platz in der Umkleide - natürlich passend, dass er dann in bester Kobe-Manier solch einen Game-Winner reinhaut.

Elite Eight: Wichita State shockt Ohio State

Sweet Sixteen: Wildes Michigan-Comeback gegen Kansas