Da kommt ein Wirbelsturm auf Syracuse zu

Von Philipp Dornhegge
Dank Bernie Fine steht bei der Basketball-Abteilung von Syracuse der Sport derzeit im Hintergrund
© Getty
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Mizzou ist hot!

Es ist noch gar nicht lange her, da forderten die Studenten der University of Missouri den Kopf des neuen Coaches Frank Haith. Dabei hatte der 46-Jährige noch kein einziges Spiel verloren. Er hatte nicht einmal eins absolviert.

Haith war den Mizzou-Fans von Anfang an ein Dorn im Auge, vermutlich weil er mit Miami in sieben Jahren nur einmal das NCAA Tournament erreichte. Naja, wie die Zeit vergeht. Heute wird Haith in Columbia fast schon geliebt.

Seine Tigers pflügen derzeit nur so durch die College-Landschaft und gewinnen jedes Spiel mit deutlichem Vorsprung. Unter anderem wurde Notre Dame beim 87:58 vorgeführt, California beim 92:53 regelrecht vernichtet.

"So gut hat es sich in meinen vier Jahren hier noch nicht angefühlt", ist Senior Kim English, mit 18,2 Punkten pro Spiel zweitbester Scorer, begeistert. "Das ist das uneigennützigste Team bisher, wir sind alle total überzeugt von Coach Haith' Arbeit."

Dabei darf man nicht vergessen, dass mit Laurence Bowers ein Eckpfeiler des Teams vor Saisonstart einer Kreuzbandverletzung zum Opfer gefallen war. Mit ihrem Teambasketball kreieren sich die Tigers exzellente Würfe, was zu einer exzellenten Quote aus dem Feld führt (85,7 Punkte pro Spiel, 52 Prozent aus dem Feld: jeweils Platz 8).

In der Defense setzt Haith auf Aggressivität: Nur sieben Mannschaften verbuchen landesweit mehr Steals. Und nach Ballgewinnen geht die Post ab, denn die Trümpfe im individuellen Bereich sind Schnelligkeit, Athletik und starkes Ballhandling von fast allen Akteuren.

"Es passt einfach", ist der Coach selbst vom Erfolg überrascht. "Wir haben eine erfahrene Mannschaft. Das kann problematisch sein, wenn die älteren Spieler stur sind und dir nicht vertrauen. Aber meine Spieler sind tolle Jungs, die voll mitziehen."

Mizzou werde sicher nicht jedes Mal so spielen können wie zuletzt gegen California, mahnt Haith zwar zu Besonnenheit. Aber so lange das Team weiter gewinnt, wird der Hype um die Tigers eher zunehmen. Die Medien belohnten sie im nationalen Ranking zuletzt mit einem Sprung von Platz 21 auf 13.

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