NFL

Shootout-Warnung in Pittsburgh

Von SPOX
Brett Favre hatte im Sommer bereits seinen Rücktritt vom Football erklärt
© Getty

Brett Favre und die ungeschlagenen Minnesota Vikings müssen zum Champion, London bereitet sich auf ein Massaker vor - und in Dallas brennt die Lunte.

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Wann genau begreifen eigentlich die Washington Redskins, dass es nicht darauf ankommt, in der Tabelle der Big Spender ganz oben zu stehen? Man weiß es nicht.

Es ist schon bemerkenswert, wie man sich mit so viel Kohle so ein lausiges und überhaupt nicht funktionierendes Team zusammenkaufen kann.

Eigentlich gingen alle Experten spätestens nach der erbärmlichen 6:14-Heimpleite gegen die Kansas City Chiefs davon aus, dass Headcoach Jim Zorn gefeuert wird.

Redskins-Coach teilentmachtet

Dass Besitzer Dan Snyder einen der vielen großen verfügbaren Namen (Cowher, Shanahan, Holmgren, Gruden) als neuen Coach haben will, weiß eh jeder. Dennoch hat Washington zur Überraschung vieler bekannt gegeben, dass Zorn bis Saisonende im Amt bleiben wird.

Das ist nett von den Skins, aber auch wiederum nicht so nett, denn Zorn darf zwar Headcoach bleiben, aber nicht mehr die Spielzüge in der Offense ansagen.

Das macht jetzt Sherman Lewis, der nun eigens dafür verpflichtet wurde. Das Playbook der Redskins kann er in so kurzer Zeit natürlich noch gar nicht kennen, aber was soll's, schlechter kann es nicht werden.

Neuer Receiver bei den 49ers

Bei den San Francisco 49ers feiert in dieser Woche beim Spiel in Houston Rookie-WR Michael Crabtree sein lang erwartetes Debüt. Zwischenzeitlich hätte man vermuten können, dass er seinen Vertrag nie mehr unterschreibt, aber jetzt haben die 49ers zum ersten Mal seit Jerry Rice und Terrell Owens wieder einen Receiver mit Superstar-Flair auf dem Feld.

Es gibt aber sechs andere Spiele, die unserer Meinung nach noch mehr bieten als die Auftritte der Redskins und 49ers. Here we go...

Pittsburgh Steelers (4-2) - Minnesota Vikings (6-0) - Sonntag, 18 Uhr

Es ist das Duell des Spieltags: Ben Roethlisberger gegen Brett Favre. Big Ben gegen den besten Favre aller Zeiten. 12 Touchdowns bei nur 2 Interceptions und ein exzellentes QB-Rating (109.5) stehen für Favre zu Buche. Aber auch Roethlisberger ist in der Form seines Lebens und wirft, was der Arm hergibt. Pittsburgh und Minnesota, das waren mal zwei  Teams, bei denen die Defense und das Power-Running-Game im Vordergrund standen. Jetzt sind die beiden Defenses, vor allem die der Steelers, immer noch stark und mit Adrian Peterson haben die Vikings den besten RB der Liga in ihren Reihen, aber dennoch kann man mit einem passverrückten Shootout rechnen. Viel spricht dabei für einen Sieg der Steelers - wenn Favre mit James Harrison Bekanntschaft macht, könnte es schmerzhaft werden. Sehr schmerzhaft. Außerdem ist die erste Niederlage für Minny fällig.

St. Louis Rams (0-6) - Indianapolis Colts (5-0) - Sonntag, 18 Uhr

Auf dem Papier ist das eine klare Sache: Peyton Manning und die ungeschlagenen Colts zu Hause gegen das aktuell schlechteste Team der NFL - die seit 16 Spielen sieglosen Rams. Kurz gesagt: Dass St. Louis ausgerechnet in Indianapolis gewinnt, scheint nahezu unmöglich. Doch Colts-Defensive-End Dwight Freeney traut dem Braten nicht: "Die Statistik kannst Du wegschmeißen, es wird ein hartes Stück Arbeit", so Freeney. Und da hat er vermutlich nicht ganz unrecht. Denn während die Colts nach der Bye-Week eventuell etwas aus dem Tritt sind, werden die Rams "immer besser und besser", wie Colts-Coach Jim Caldwell feststellte. Zuletzt verloren sie gegen Jacksonville erst in der Overtime.

Tampa Bay Buccaneers (0-6) - New England Patriots (4-2) - Sonntag, 18 Uhr

Achtung, Shutout-Alarm. Nach New Englands eindrucksvollem 59:0-Festival gegen die Tennessee Titans droht beim Europa-Gastspiel im Londoner Wembley Stadion nun das nächste Football-Massaker. Patriots-Quarterback Tom Brady ließ bereits durchblicken, dass sein Team noch lange nicht am Limit ist. "Wir lernen jede Woche mehr über uns - und darüber, wozu wir fähig sind. Nach dem letzten Spiel haben wir noch mehr Selbstvertrauen", so der 32-Jährige. Pech für die Buccaneers - die bereits beim letzten Aufeinandertreffen mit 28:0 nach Hause geschickt wurden. Für die Pats wird erneut auch der Deutsche Sebastian Vollmer spielen. Als Left Tackle schirmt er Brady bei dessen Pass-Versuchen ab.

 

Dallas Cowboys (3-2) vs. Atlanta Falcons (4-1) - Sonntag, 21.15 Uhr

Die Cowboys kommen aus ihrer spielfreien Woche. Und spielfreie Wochen sind normal dazu da, um Verletzungen auszukurieren und interne Spannungen zu beseitigen. Nicht so in Dallas. Da wurde in dieser Woche bekannt, dass sich Running Back Marion Barber den linken Daumen gebrochen hat und Defensive End DeMarcus Ware unter einem Ermüdungsbruch im Fuß leidet. Zwei Schlüsselspieler werden gegen die starken Falcons also nicht bei einhundert Prozent sein. Doch damit nicht genug: Patrick Crayton maulte herum, weil er seinen Starter-Platz an Receiver-Kollege Miles Austin verloren hat und darüber von Headcoach Wade Phillips nicht offiziell informiert wurde. Die Lunte brennt also. Zum Glück für Tony Romo wird ihm am Sonntag aber wenigstens RB Felix Jones wieder zur Seite stehen, der seine Knieverletzung überwunden hat.

Miami Dolphins (2-3) - New Orleans Saints (5-0) - Sonntag, 21.15 Uhr

Es gibt Entscheidungen, bei denen man sich rückwirkend am liebsten in den Allerwertesten beißen würde. Einen gewissen Drew Brees nicht verpflichtet zu haben, zählt für Miami vermutlich dazu. "Sie haben nach meiner Verletzung 2005 nicht an mich geglaubt - anders als die Saints", sagt Brees. Ouch, Tiefschlag. Denn während der 30-Jährige seither die meisten Yards der Liga warf, haben die Dolphins den siebten Starting-Quarterback. Aktuell heißt der Chad Henne und führte Miami zuletzt zu zwei Siegen in Folge. Doch wenn den  Dolphins die Überraschung gelingen soll, dann nur mit der Wildcat-Offense um die Running Backs Ricky Williams und Ronnie Brown - der mit 177 Yards pro Spiel besten Run-Offense der Liga.

New York Giants (5-1) - Arizona Cardinals (3-2) - Montag, 1.20 Uhr

"Ein enorm wichtiges Spiel", nennt es Cardinals-Receiver Larry Fitzgerald. Es. Das Duell der letzten beiden NFC-Champions. "Es wird uns zeigen, wo wir wirklich stehen." Nach zwei Siegen in Folge ist Arizona im Aufwind. "Wir haben in den letzten Wochen unseren besten Football gespielt", sagt Quarterback Kurt Warner. Gewinnt man auch gegen die Giants, lockt die Führung in der NFC West. Umgekehrte Vorzeichen in New York. Gegen New Orleans setzte es zuletzt die erste Niederlage der Saison. "Dabei haben wir einige Fehler in der Pass-Verteidigung gemacht, die man einfach nicht machen darf", so Cornerback Corey Webster. Fehler, die die Giants auch dieses Spiel kosten könnten. Denn: "Kurt Warner spielt hervorragend", sagt Giants-Coach Tom Coughlin. "Anders als Brees - aber hervorragend."

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