MLB

MLB zwischen Trades, Feiern und Schocks

Von Hansjürgen Mai
Victor Martinez' Saisondaten bis Juli: 15 HRs, 67 RBIs und ein Schlagdurchschnitt von .284
© Getty

Wieder ist in der MLB ein Monat vergangen. Zeit für SPOX, um in der Juli-Ausgabe der Schlaglichter eine nächste Zwischenbilanz zu ziehen. Die Themen: Mark Buehrle ist Mr. Perfect. Das 80. All-Star Game in St. Louis. Die Bronx Bombers sind zurück. Jede Menge Trades. Und Big Papi schockt die Baseball-Welt.

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David Ortiz: Auch Big Papi hat's getan. Wie die "New York Times" in ihrer Ausgabe vom 30. Juli berichtet, stehen die Namen von David Ortiz und Ex-Red-Sox-Spieler Manny Ramirez ebenfalls auf der Liste der 2003 positiv auf Doping getesteten Spieler. Einer Liste, die anonym bleiben sollte! Nichtsdestotrotz ist das Ganze ein Schock für die Stadt Boston und ihre geliebten Red Sox. Zumal Ortiz zuvor mehrfach betont hatte, niemals gedopt zu haben. Durch diese Tatsache wird auch das größte Comeback der Baseball-Geschichte in ein ganz anderes Licht gerückt. 2004 schafften es die Red Sox (mit Ramirez und Ortiz) nach einem 0:3 Rückstand in der ALCS gegen die Yankees noch, die Serie zu drehen. Anschließend holten sie ihre erste Meisterschaft seit 1918, was gleichzeitig das Ende vom "Fluch des Bambino" bedeutete. Noch eine Bitte an MLB-Commissioner Bud Selig: Veröffentlichen Sie endlich die komplette Liste! Die Baseball-Fans wollen nicht alle vier Wochen neue Namen hören.

Das Team des Monats: New York Yankees. Die Bronx Bombers haben im Juli eine 18-9 Bilanz. Seit dem All-Star-Break gab es für das Team von Manager Joe Girardi nur vier Niederlagen. Ball game over! Yankees win! Theeee Yankees win! Die Gründe für den Erfolg sind einfach: Solides Pitching und geballte Offensivpower. Pitcher-Ass A.J. Burnett konnte im vergangenen Monat vier Siege bei einem ERA von 2.34 einfahren. Auch Joba Chamberlain blieb ohne Niederlage und gewann drei Spiele. Phil Hughes, der aus der Rotation genommen wurde, hatte als Reliever in 25 1/3 gepitchten Innings keinen Run abgegeben und 26 Strikeouts erzielt, bevor diese Serie am Donnerstag gegen die Chicago White Sox riss. In der Offense sind die Yankees aktuell nur schwer zu stoppen. Derek Jeter überzeugte im Juli mit einem Schlagdurchschnitt von .358 und 39 Hits. A-Rod schlug acht Homeruns und 19 RBIs. Genauso viele RBIs erzielte Hideki Matsui, der zudem mit seinem zweiten Walk-Off-Homerun in den Majors am 20. Juli das Spiel gegen die Baltimore Orioles gewann.

Der Spieler des Monats: Mark Buehrle. Am 23. Juli sicherte sich White-Sox-Pitcher Mark Buehrle seinen Eintrag in die Geschichtsbücher. Buehrle pitchte im Spiel gegen die Tampa Bay Rays das 18. Perfect Game in der Geschichte der MLB. Buehrle made history! Doch damit nicht genug, nur fünf Tage später im Spiel gegen die Minnesota Twins kratzte er wiederum an einem Perfect Game, ehe er in 2/3 Innings fünf Runs abgab. Trotzdem stellte er einen neuen Rekord auf: 45 Up, 45 Down! Buehrle schaffte es, 45 gegnerische Spieler am Stück auszuwerfen und damit den alten Rekord von 41 in Folge zu brechen, der von seinem Teamkameraden Bobby Jenks gehalten wurde.

Die Gurke des Monats: San Diego Padres. Es gibt schlechte Teams, es gibt miese Teams und es gibt die San Diego Padres. Die Mannschaft aus Südkalifornien verlor 20 Spiele und ging nur acht Mal als Sieger vom Platz. Top-Pitcher Jake Peavy laborierte an einer Knöchelverletzung und wurde an die Chicago White Sox abgegeben. Auch in der Offensive enttäuschten die Padres durch die Bank. Der Team-Schlagdurchschnitt betrug nur .220. Vorsicht Padres, die Nationals sind nur 9.5 Spiele hinter euch!

Trades: Die wichtigsten Trades im Monat Juli landeten die Philadelphia Phillies, Boston Red Sox und St. Louis Cardinals. Die Phillies holten sich kurz vor Ende der Trading-Deadline den linkshändigen Pitcher Cliff Lee. Der AL-Cy-Young-Award-Gewinner von 2008 verlässt zusammen mit Left Fielder Ben Francisco die Cleveland Indians und wechselt zum amtierenden Champion. Die Red Sox wilderten ebenfalls in Cleveland und sicherten sich die Dienste von All-Star-Catcher Victor Martinez. Die Indians erhielten für ihre Trades im Gegenzug jede Menge junge, talentierte Spieler. Bei den Cardinals hat man sich mit dem dreimaligen All-Star Matt Holliday einen der gefährlichsten Offensivspieler der MLB geangelt. Der Left Fielder wechselt von den Oakland Athletics, die im Gegenzug drei Top-Prospects erhalten, nach St. Louis. Weitere namhafte Trades: Starting-Pitcher Jake Peavy von San Diego zu den Chicago White Sox, Starting-Pitcher Jarrod Washburn von Seattle nach Detroit und Reliever George Sherril von Baltimore zu den L.A. Dodgers. Ein Wort an dieser Stelle auch noch zu den Pittsburgh Pirates: Was zum Teufel ist der Plan von Pirates-GM Neal Huntington? Die Pirates steuern schnurstracks auf ihre 17. Losing-Season in Folge zu und Huntington hat nichts Besseres zu tun, als alle guten Spieler abzugeben. Zuletzt Freddy Sanchez und Jack Wilson. Der einzige, der gehen sollte, ist Mr. Huntington selbst!

Statistik-Roundup: Der Homerun-King heißt natürlich immer noch Albert Pujols. Der First Baseman der Cardinals hat bereits 34 Dinger aus den Major-League-Stadien gezimmert. Es folgen Mark Reynolds (Arizona) mit 29 und Adrian Gonzalez (San Diego) mit 28 Homeruns. Adam Dunn (Washington), Ryan Howard, Raul Ibanez (beide Philadelphia), Justin Morneau (Minnesota) und Mark Teixeira (Yankees) stehen bei 26. Die meisten RBIs hat ebenfalls Pujols auf dem Konto: 92. Auf Platz zwei und drei liegen Prince Fielder mit 91 und Morneau mit 83 RBIs. Den besten Batting-Average hat Ichiro Suzuki (.363/Seattle). Bei den Pitchern dominieren Zach Greinke (Kansas City, 10 Siege, 2.08 ERA) in der AL und Matt Cain (San Francisco, 12 Siege, 2.12 ERA) in der NL.

Midsummer Classic: Das Busch Stadium war der Austragungsort des 80. MLB All-Star Game. In der "Hauptstadt des Baseball", wie sich St. Louis gerne bezeichnet, fand die größte Baseball-Party des Jahres statt. Take me out to ball game, take me out with the crowd...unter diesem Motto pilgerten rund 250.000 Fans nach St. Louis. Und dort wurde einiges geboten. Es gab eine riesiges Fan-Fest, kostenlose Konzerte am Ufer des Mississippi und vieles mehr. Baseball gespielt wurde natürlich auch. Nachdem US-Präsident Barack Obama den feierlichen ersten Pitch geworfen hatte, besiegte die American League die National League mit 4:3 und sicherte sich dadurch das Heimrecht für die World Series. Eine kleine Notiz am Rande: Der letzte Sieg der National League datiert aus dem Jahre 1996. Das Homerun-Derby, das bereits einen Tag zuvor stattfand, entschied Brewers First Baseman Prince Fielder für sich. Der Slugger aus Milwaukee schickte in drei Runden insgesamt 23 Bälle in den Nachthimmel über St. Louis.

Ergebnisse und Tabellen der MLB