NBA

Was wird aus Ricky Rubio?

Von SPOX
Während Blake Griffin der beste Rookie ist, war kein Spieler am Draft Day so gefragt wie Ricky Rubio
© Getty

Während immer noch nicht klar ist, ob und wo Ricky Rubio im kommenden Jahr NBA-Basketball spielt, sind die Bucks in ihren Planungen schon weiter. Boozer und Okur wissen nicht, was sie wollen, dafür klären die Nets und die Jazz kleine, aber wichtige Personalien.

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Was wird denn nun aus Ricky Rubio? Nie zuvor wurde ein europäischer Rookie dermaßen gehypt wie das vermeintliche Wunderkind aus Barcelona. Dabei ist noch gar nicht klar, ob er schon in diesem Jahr in der NBA aufschlagen wird.

Und das aus zwei Gründen: Zum einen wurde er von den Minnesota Timberwolves gedraftet, für die Rubio partout nicht spielen will. Zum anderen hat der 18-Jährige bei Badalona eine festgeschriebene Ablösesumme von satten 6,6 Millionen Dollar in seinem Vertrag stehen. Klar, dass ein Team, das diese Summer bezahlt, sicher sein will, dass Rubio auch Lust hat zu spielen.

Wolves-Manager David Kahn sieht unterdessen überhaupt keinen Grund zur Eile: "Forderungen zu stellen und ihn unter Druck zu setzen ist jetzt das letzte, was wir gebrauchen können", so Kahn. "Im Moment weiß ich selber nicht, wie diese Geschichte ausgehen wird."

Drei Optionen, die alle für die Wolves sprechen

Feststeht, dass sich Minnesota vor Angeboten für den Spanier kaum retten kann. Unter anderem sollen die Knicks und die Rockets brennend interessiert sein. Allerdings: Kahn hält die Zügel in der Hand. Drei mögliche Szenarien gibt es derzeit:

1. Rubio spielt für die Wolves. In dem Fall wäre Rubio sofort der Starting-Point-Guard, wie Kahn ihm zusicherte. Rubio in Minnesota würde dem Klub viel Zeit im Rampenlicht sowie hohe Trikot- und Ticketverkäufe garantieren. Johnny Flynn, von den Wolves an sechster Stelle gedraftet, wäre ein perfekter Backup.

2. Rubio bleibt zunächst in Spanien. In dem Fall würde er Erfahrung in der vielleicht besten europäischen Liga sammeln, bei den Wolves würde Johnny Flynn das Ruder übernehmen. Beide würden besser und ihren Marktwert weiter steigern, falls die Wolves im nächsten einen Trade eingehen wollen.

3. Rubio wird sofort getradet. Kahn könnte solange warten, bis ihm ein Angebot gemacht wird, das ihm gefällt. Die anderen Teams lecken sich schon jetzt die Finger und werden sich im Laufe des Sommers vermutlich noch weit aus dem Fenster lehnen, um Rubio zu bekommen. Wenn nichts Passendes dabei ist, kann man immer noch auf Option eins oder zwei zurückgreifen.

Für die Wolves ist die Situation also sehr komfortabel, was Kahns gelassene Haltung erklärt. Zudem geht man in Minnesota ohnehin nicht davon aus, in den kommenden zwei Jahren um die Playoffs mitzuspielen. Zeit genug also, um ein potentes Team aufzubauen - und die Rubio-Personalie mit kühlem Kopf zu behandeln.

Villanueva kann gehen: Das kommt überraschend. Als die Bucks Richard Jefferson nach San Antonio transferierten, hieß es noch, dass Milwaukee das eingesparte Gehalt wohl für Charlie Villanueva ausgeben wolle. Doch statt dem talentierten, aber oftmals faulen und eigensinnigen Power Forward zu halten, geht das Geld in eine andere Richtung.

Point Guard Ramon Sessions soll bleiben, Ersan Ilyasova, derzeit in Europa aktiv, soll in die NBA zurückkehren. Villanueva wird damit am 1. Juli zum Unrestricted Free Agent und kann wechseln, wohin er will. Die Cleveland Cavalierss haben noch die Midlevel Exception zu vergeben, und sollen äußerst interessiert sein.

Ärger für Rookie Jennings: Indirekt betroffen von der Entscheidung der Bucks ist auch Rookie-Point-Guard Brandon Jennings. Sollte Sessions bleiben, hat Jennings nicht nur Luke Ridnour, sondern einen weiteren Spieler vor sich, mit dem er um Spielzeit kämpfen muss.

Vor wenigen Tagen hatte ein Internet-Video für Aufsehen gesorgt, auf dem Jennings mit seinem guten Kumpel, Rapper Joe Budden, plaudert und preisgibt, dass er auf einen Abschied Sessions' hoffe und dass er Ridnour den Job als Starter wegnehmen werde.

Zudem beleidigte er die New York Knicks, die ihn mit ihrem achten Pick im Draft nicht wählten, sondern Jordan Hill vorzogen. Jennings ging als Zehnter an die Bucks. Manager John Hammond gab am Dienstag bekannt, dass Jennings nicht gewusst habe, dass er gefilmt wird: "Wir stehen mit Jennings in Kontakt. Alles Weitere werden wir intern besprechen."

Hayes bleibt bei den Nets: Keine Blockbuster-News, für New Jersey nichtsdestotrotz aber eine wichtige Personalie. Mit Jarvis Hayes bleibt einer der wichtigsten Bankspieler des Teams, der "im letzten ein Schlüsselspieler in unserer Rotation war und von der Bank wichtige Punkte erzielt hat und die Defense des Gegners auseinanderziehen kann", so Manager Rod Thorn. Der Verein zog eine einseitige Option auf eine Vertragsverlängerung für ein Jahr, für zwei Millionen Dollar ist der Flügelspieler aber auch ein wahres Schnäppchen.

Pacers verzichten auf Daniels: Nicht so wohl gelitten wie Hayes bei den Nets ist Shooting Guard Marquis Daniels bei den Indiana Pacers. Mit 13,6 Punkten erreichte Daniels zwar einen Karrierebestwert, leider war er häufig verletzt und kostet das Team mit 7,3 Millionen Dollar einen Batzen Geld.

Deshalb entschloss sich der Klub, die vereinsseitige Option auf eine Vertragsverlängerung nicht wahrzunehmen. Daniels wird also Free Agent, könnte aber zu den Pacers zurückkehren, falls der 28-Jährige bereit wäre auf Geld zu verzichten. Ein Teamsprecher sagte, die Pacers wollten die Situation zunächst auf sich zukommen lassen.

Korver erfüllt Vertrag: Gute Nachricht für die Jazz. Mit Kyle Korver hat sich der gefährlichste Distanzschütze des Teams entschlossen, nicht aus seinem Vertrag auszusteigen und auch das letzte Jahr in Utah zu spielen. "Wir sind begeistert, dass sich Kyle entschlossen hat zu bleiben", erklärte Manager Kevin O'Connor.

Carlos Boozer und Mehmet Okur wissen dagegen immer noch nicht, was sie machen sollen. Die beiden All-Star-Spieler müssen sich im Laufe des Tages entscheiden, ob sie aus ihrem Vertrag aussteigen wollen.

Noch vor wenigen Monaten hätte die Antwort wohl eindeutig "Ja" geheißen, weil sie auf mehr Gehalt hätten hoffen können. Doch im Zuge der Finanzkrise und der Sparsamkeit fast aller Vereine sind die Aussichten auf einen Jackpot eher schlecht. Während Okur wohl eher zu einem Vertragsende tendiert, glauben Bekannte von Boozer, dass der Power Forward seinen Vertrag wohl erfüllen wird.

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