NBA

Orlando macht Finaleinzug perfekt

Von Philipp Dornhegge
Nach schwerem Start in die Playoffs sind die Dwight Howard und die Magic jetzt in Bestform
© Getty

Die Orlando Magic sind zum zweiten Mal nach 1995 ins Finale der NBA eingezogen. Im sechsten Spiel gegen die Cleveland Cavaliers gelang den Magic beim 103:90 der entscheidende vierte Sieg.

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Nichts wird's mit dem Traumduell Kobe Bryant vs. LeBron James. Während Black Mamba seine Hausaufgaben gegen die Nuggets erledigte, machte Orlando den Plänen des Kings einen Strich durch die Rechnung.

Auch im sechsten Spiel der Serie gelang es den Cavaliers nicht, das Offensivspiel der Magic entscheidend zu stoppen. "Das ist schon hart, wenn man sieht, wie sie deinen Traum mit jedem verwandelten Dreier ein Stück mehr zerstören", trauerte Guard Daniel Gibson (3 Punkte).

Ersatz-Center Ben Wallace (4) blies ins gleiche Rohr: "Wenn sie heißlaufen, sind sie schwer zu schlagen." Dabei trafen Rafer Alston (13) und Hedo Turkoglu (10), zwei der zentralen Figuren der Magic, gerade einmal 8 von 28 Würfen.

Magic: NBA-Rekord 62 Dreier

Zwar verwandelte Orlando in der Serie gegen die Cavaliers 62 Dreier - NBA-Rekord - aber im entscheidenden sechsten Spiel lag das Geheimnis des Erfolges eher woanders.

Zum einen räumte Dwight Howard unter den Körben auf wie eine Maschine - Superman erzielte 40 Punkte, 14 Rebounds und 4 Assists - zum anderen erwischte ausgerechnet der König persönlich nicht seinen besten Tag.

James erzielte zwar solide 25 Punkte, 7 Rebounds und 7 Assists, aber gemessen an den Standards, die man vom amtierenden MVP mittlerweile gewohnt ist, sind das mittelmäßige Zahlen. Zumal er zuvor in der Setrie immer mindestens 35 Zähler verbucht hatte.

James: Müde und ausgelaugt?

Im zweiten Viertel gelang James kein einziger Punkt, und in der Schlussphase setzte er reihenweise wichtige Würfe daneben. Auch sein sonst so gefährlicher Zug zum Korb wirkte zum Ende hin schwerfällig. Machte sich da die Müdigkeit bemerkbar, nachdem er sein Team nun schon seit Jahren im Alleingang von Erfolg zu Erfolg führt?

James war unmittelbar nach dem Spiel zu keiner Stellungnahme bereit. Howard natürlich schon: "Wir wissen, wie abfällig die Leute in den letzten Jahren über uns geredet haben. Aber wir wissen auch, dass wir jeden schlagen können."

Wer das beste Team der Saison derart vernichtend schlägt, wie es die Magic geschafft haben, der kann das mit Fug und Recht behaupten.

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Howard mit "MVP"-Rufen gefeiert

Howard wurde tatkräfitg unterstützt von Rashard Lewis (18) und Mickael Pietrus (14) und zeigte sich selbt ungewohnt nervenstark an der Freiwurflinie: Der Center verwandelte 12 seiner 16 Versuche und war damit sogar besser als der King (7 von 11).

Zur Belohnung wurde er mit "MVP"-Rufen der Fans gefeiert. "Dieses Team hat großartig gekämpft", wollte Coach Stan van Gundy aber keinen Spieler hervorheben und scherzte anschließend: "Als Belohnung dürfen wir uns nach LeBron James jetzt auf Kobe Bryant vorbereiten. Aber damit fange ich heute bestimmt nicht mehr an."

Eine gute Vorbereitung auf die Los Angeles Lakers wird dringend nötig sein, will Orlando seine Sache besser machen als beim bisher einzigen Auftritt in den Finals.

1995 wurde das Team um Shaquille O'Neal und Anfernee Hardaway schon vor der Serie gegen die Houston Rockets als neuer Champion gefeiert, ehe der damalige Titelverteidiger den Magic einen schmerzhaften Sweep zufügte. Das erste Finalspiel geht in der Nacht von Donnerstag auf Freitag über die Bühne.

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