NBA

58-Punkte-Sieg! Denver schreibt Geschichte

Von Philipp Dornhegge
In Spiel vier war Carmelo Anthony der beste Spieler der Nuggets. Denver ist so gut wie durch
© Getty

Während sich die Atlanta Hawks bei den Miami Heat den Heimvorteil zurückholten, ziehen die Lakers in die zweite Runde ein. Die Nuggets fuhren den höchsten Sieg der Playoff-Geschichte ein.

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Nachdem der 121:63-Sieg seiner Denver Nuggets feststand, war sich Coach George Karl sicher: "Chris Paul kann nicht richtig fit sein. Er wirkt nicht so spritzig wie sonst."

Der Aufbauspieler der Hornets bestritt diese Annahme umgehend, doch auch dem größten Laien musste nach der heftigsten Schlappe der Playoff-Geschichte auffallen, dass New Orleans seinen Starspieler in der Regular Season verheizt hat.

4 Punkte, 6 Assists, 6 Turnovers und damit das schlechteste Spiel in Pauls Karriere waren aber nicht nur das Ergebnis wachsender Müdigkeit: Die Nuggets sind derzeit einfach in bestechender Form.

Carmelo Anthony bester Nugget

"Ich glaube nicht, dass eins meiner Teams jemals so gut verteidigt hat", war Karl begeistert. "Wenn man hinten so gut spielt, kommt die Offense von ganz allein."

Denver hatte in Carmelo Anthony (26 Punkte, 6 Rebounds, 7 Assists) seinen besten Spieler, doch an diesem Abend ging es um mehr als Einzelleistungen.

"Wir haben wirklich schlecht gespielt, sie dagegen haben ihren Game Plan perfekt durchgezogen", klagte Paul. "Gleichzeitig muss uns klar sein, dass dies nur eine Niederlage war, so bitter sie auch war."

Rekord von 1956 eingestellt

Dass Denver jetzt mit 3:1 in der Serie vorn liegt, deutet die Überlegenheit der Nuggets gegenüber der Hornets jedoch allenfalls an.

Während das Team aus der Mile High City unwahrscheinlich tief besetzt ist, stehen und fallen die Hornets mit Paul. Wenn der nicht überragende Leistungen bringt, ist das an Nummer sieben gesetzte Team bestenfalls Mittelmaß.

So muss sich New Orleans damit anfreunden, dass die zweite Runde der Playoffs ohne die Hornets stattfindet. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir mit 58 Punkten gewinnen könnten", war Anthony nach dem vorentscheidenden Sieg begeistert. "Ich hätte gedacht, dass niemand in den Playoffs so deutlich gewinnen kann."

Die Minneapolis Lakers vor 53 Jahren waren das erste und bisher einzige Team, das ebenfalls mit diesem Vorsprung ein Spiel gewann. 1956 gewannen die Lakers mit 133:75 gegen die St. Louis Hawks.

Alle Highlights im Video bei ESPN

Los Angeles Lakers - Utah Jazz 107:96: Die aktuellen Lakers sind aber auch nicht schlecht. Gegen die Jazz gewann der mittlerweile in L.A. beheimatete Western Conference Champion zum vierten Mal im fünften Spiel und zieht damit souverän in die nächste Runde ein. Dort werden Kobe Bryant (31 Punkte), Lamar Odom (26 und 15 Rebounds) und Co. aller Voraussicht nach auf die Houston Rockets treffen, die mit 3:1 gegen die Portland Trail Blazers führen.

"Wir hatten viele Probleme mit Verletzungen, sind zum Ende der Saison hin immer schlechter geworden und waren deshalb nicht in der Verfassung, eine Playoff-Serie zu gewinnen", klagte Jazz-Guard Deron Williams anschließend.

In einer wenig berauschenden Partie ließen die Lakers niemals Zweifel aufkommen, dass sie die Serie beenden würden. Utah bemühte sich nach Kräften, hatte aber nicht die Mittel, um den Gegner ernsthaft zu gefährden. "Toll, dass wir weitergekommen sind. Aber die Art, wie wir gespielt haben, kann uns nicht zufrieden stellen", warnte Forward Trevor Ariza vor allzu großer Überheblichkeit.

Miami Heat - Atlanta Hawks 71:81: Die Hawks sind wieder im Rennen. Mit dem hart umkämpften Sieg in der gegnerischen American Airlines Arena holte sich das Team um All Star Joe Johnson den Heimvorteil zurück und hat jetzt wieder alle Chancen auf das Weiterkommen.

Johnson blieb mit 14 Punkten zwar erneut unter seinen Möglichkeiten, dafür war Gegenüber Dwyane Wade (22 Punkte, 9 von 26 aus dem Feld) auch nicht viel besser.

Zudem bekamen die Hawks durch Zaza Pachulia einen überraschenden Schub von der Bank. Der Georgier durfte für 34 Minuten auf das Parkett und zahlte Coach Mike Woodson das Vertrauen mit 12 Zählern und 18 Rebounds doppelt und dreifach zurück.

"Zaza war von Anfang bis Ende großartig", lobte Woodson seinen Schützling, der mit seinem Team den ersten Auswärtssieg in den Playoffs nach zwölf Jahren perfekt machte.

NBA: Ergebnisse der Playoffs