NBA

Wade am Boden - Heat vor dem Aus

Von Philipp Dornhegge
Dwyane Wade ist angeschlagen und steht nach der dritten Pleite mit dem Rücken zur Wand
© Getty

Die Atlanta Hawks stehen vor dem Einzug in die zweite Runde. Beim 106:91 gegen die Miami Heat war Joe Johnson mit 25 Punkten der beste Werfer. Denver siegt und trifft auf Dallas.

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So sollten Playoffs sein: Beim Spiel der Atlanta Hawks gegen die Miami Heat wurde bis zum Umfallen gekratzt, gebissen und gefoult.

Miamis Superstar Dwyane Wade war der Leidtragende dieser Schlacht. Der Shooting Guard ging nach einer Rückenverletzung ohenhin angeschlagen in die Partie und wurde schon im ersten Viertel nach einer Kollision mit Atlantas Josh Smith niedergestreckt.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag er auf dem Parkett der Philips Arena, nicht ahnend, dass diese Aktion nur einer von vielen Rückschlägen auf dem Weg zu einer 91:106-Auswärtspleite sein sollte.

Anschließend wurde Wade bei einem Zug zum Korb von Ersatzspieler Solomon Jones so hart gefoult, dass der Finals-MVP von 2006 um ein Haar ausgerastet wäre.

Hawks mit starker Teamleistung

Wade wurde hart angegangen, jedoch selbst mit einem unsportlichen Foul bedacht, als er gegen Maurice Evans beim Dunkversuch ein Allerweltsfoul beging.

Dass Wade trotz aller Widrigkeiten auf 29 Punkte, 4 Rebounds und 4 Assists kam, grenzte schon fast an ein Wunder. Den Heat wurde schon in Halbzeit eins der Schneid abgekauft, denn ohne einen Wade in Topform ist das Team nicht viel wert.

Rookie Michael Beasley (18 Punkte) und Center Jermaine O'Neal (14) waren die einzigen, die ihren Teamkollegen unterstützten.

Anders die Hawks: Fünf Spieler punkteten zweistellig, Joe Johnson (25), Flip Murray (23) und Smith verbuchten sogar über zwanzig Zähler, zudem gewann Atlanta den Kampf an den Brettern deutlich mit 37 zu 29 Rebounds.

Schwarzer Tag für Florida-Teams

"Wir lassen uns von niemandem herumschubsen", erklärte Mike Bibby die physische Spielweise der Hawks, bei denen Al Horford das Spiel verlassen musste, nachdem er sich den Knöchel verletzte.

Die Hawks führen in der Best-of-Seven-Serie jetzt mit 3:2 und haben beste Chancen auf die zweite Runde, wo das Team aus dem US-Bundesstaat Georgia auf die Cleveland Cavaliers treffen würde.

Die Orlando Magic führen gegen die Philadelphia 76ers derweil mit 3:2, müssen im folgenden Auswärtsspiel in Philly allerdings ohne Superman Dwight Howard auskommen. Der Center war nach einem Ellbogenschlag gegen Samuel Dalembert für ein Spiel gesperrt worden.

Howard gesperrt, Wade verletzt und nun auch noch mit dem Rücken zur Wand - es war ein schwarzer Basketball-Tag für die Fans in Florida.

Denver Nuggets - New Orleans Hornets 107:86: Jetzt steht er also fest, der Gegner der Mavericks in Runde zwei. Nach zwei ausgeglichenen Vierteln, in denen sich die Hornets mit dem Mute der Verzweiflung und einem starken David West (24 Punkte, 9 Rebounds) im Spiel hielten, nahm Denver nach der Halbzeit Fahrt auf.

Der dritte Abschnitt ging mit 31:17 an die Nuggets, die in der Offensive die Punktelast auf viele Schultern verteilten und hinten von einer schwachen Wurfquote des Gegners profitierten. 15 Prozent von der Dreierlinie sprechen Bände.

New Orleans' Star Chris Paul lieferte nach seinem Vier-Punkte-Aussetzer in Spiel vier erneut keine gute Vorstellung ab: Zwar standen am Ende 12 Punkte, 6 Rebounds und 10 Assists zu Buche, doch leistete sich der Point Guard 3 Turnovers, traf nur  5 seiner 16 Würfe und war in der Plus-Minus-Rechnung mit -21 der zweitschlechteste Hornet.

Der vermeintlich beste Aufbauspieler der Liga wirkte ausgelaugt, schien gleichzeitig aber auch nicht mehr an einen Sieg seines Teams glauben zu wollen. Anders die Nuggets, die den Schwung aus ihrem historischen 58-Punkte-Sieg mitnahmen und in die zweite Runde stürmten. Dort treffen Carmelo Anthony (34), Chauncey Billups (13 und 11 Assists) und Co. nun also auf die Dallas Mavericks, die sie in der regulären Saison in allen vier Spielen knapp bezwingen konnten.

NBA: Ergebnisse der Playoffs