NBA

Aggro-Alarm in der NBA

Von Haruka Gruber
Rivers kassierte mit Boston die vierte Niederlage in den letzten fünf Spielen
© Getty

Van Gundy, Rivers, selbst Zen-Meister Jackson: Drei Titelkandidaten verlieren überraschend ihre Spiele - und drei Trainer ihre Contenance. Badesalz lässt grüßen.

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Huch, was war da denn los? Angesichts des immer näher rückenden Endes der Regular Season ging es frei nach dem Comedy-Duo "Badesalz" höchst GEREIZT zu in der NBA.

Den Beginn machte Orlando Magics Coach Stan Van Gundy, der beim zugegeben knappen 93:97 im Spitzenspiel bei den Cleveland Cavaliers kurz vor dem Ende Schiedsrichter Jack Nies wüst kritisierte.

Zensur für Van Gundy

Orlando führt mit 93:92, Clevelands herausragender LeBron James (43 Punkte, 12 Rebounds, 8 Assists, 4 Steals) mit dem erfolgreichen Dreier, Orlando trägt den Ball zu Dwight Howard (nur 13 Zähler) - doch der Center wird vom Referee wegen der Dreisekunden-Violation-Regel abgepfiffen.

Die Folge: Ball für Cleveland, LeBron trifft beide Freiwürfe, Cleveland gewinnt.

"Solche Entscheidungen sind einer der Gründe dafür, warum die Cavs zuhause noch 30-1 sind. Tolle Leistung, Cleveland", so Van Gundy zusammengefasst. Das eine oder andere "peep" wurde herausgekürzt.

"Wir bestimmen über unser Schicksal"

Womöglich hätte sich Van Gundy bei seinem Gegenüber ein Beispiel nehmen sollen. Cavs-Coach Mike Brown, diese Saison schon zweimal vom Platz geflogen und mit sechs Technischen Fouls belegt, gelobte vor dem Tipoff nämlich Besserung.

Brown: "Ich habe die Saison schon häufig genug den Schiris die Schuld gegeben. Soweit sollte es aber nie kommen. Ich möchte, dass auch meine Spieler verstehen, dass wir selbst unser Schicksal bestimmen können."

Chicago Bulls (31-37) - Boston Celtics (50-18) 127:121: Und schon wieder GEREIZT. Bostons Coach Doc Rivers, offenbar genervt ob der erneut schwachen Vorstellung seines Meisterteams, wurde knapp 30 Sekunden vor dem Ende von Referee Bill Kennedy mit dem zweiten Technischen des Platzes verwiesen.

Rivers erregt: "Das ist das unprofessionellste Technische Foul, das ich je bekommen habe. Schaut euch die Wiederholung an! Kenndy fragt mich: 'Von wo wollt ihr einwerfen?' Ich antworte: 'Frag die Spieler.' Das ist mein gutes Recht zu sagen."

Laut Rivers, dessen bester Werfer Paul Pierce (37) von Chicagos John Salmons (38) übertrumpft wurde, ging es dann so weiter: "Kennedy stand rum und hat mich gereizt und gereizt und gereizt und angestarrt. Solange, dass ich mich umgedreht habe und gefragt habe: 'Was?' Dann bin ich rausgeflogen."

Los Angeles Lakers (53-14) - Philadelphia 76ers (34-31) 93:94: Erneut ein Spitzenteam, erneut eine überraschende Niederlage, erneut GEREIZT. Diesmal aber nicht wegen des Schiris.

Los Angeles liegt mit 93:91 in Front, Lakers-Defense-Spezialist Trevor Ariza verteidigt den starken Andre Iguodala (25 Punkte) - aber kann doch nicht Iggys Buzzerbeater von der Dreierlinie verhindern. Die simpelste Lösung wäre gewesen, wenn Ariza Iguodala zuvor einfach gefoult hätte, so dass den 76ers nur zwei Freiwürfe zugestanden hätten.

Lakers-Coach und Zen-Meister Phil Jackson wenig buddhistisch: "Keine Ahnung, was genau Trevor nicht daran verstanden hat, als ich ihm gesagt habe, dass er foulen soll...."

Übrigens: Los Angeles' MVP-Kandidat Kobe Bryant erlebte einen schwachen Abend (nur 11 Punkte, 5 von 15). Ganz anders als 76ers-Methusalem Donyell Marshall, der überraschend im letzten Viertel zum Einsatz kam und nebenbei drei Dreier einstreute.

Atlanta Hawks (40-28) - Sacramento Kings (14-53) 119:97: Zwar kein Spitzenteam, aber genauso GEREIZT: Sacramentos Topscorer Kevin Martin (31 Punkte).

Martin: "Wir haben nicht zusammengespielt und so eine Niederlage passiert eben, wenn man selbstsüchtig spielt."

Unglaublich, aber wahr: Für Sacramento war es im 27. Spiel gegen einen Ost-Konkurrenten die 27. Pleite.

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