NHL

Von Avery bis Recchi

Von SPOX
Back im Big Apple: NHL-Rauhbein Sean Avery
© Getty

Das Tradefenster in der NHL ist geschlossen, die einen Teams rüsteten vor der entscheidenden Saisonphase nochmals auf, die anderen gaben mit einem kalkulierenden Blick auf den Salary Cap Spieler ab. Und auch 2009 gab es dabei wiedermal die ein oder andere fausdicke Überraschung zu verbuchen. SPOX fasst die interessantesten Drafts der NHL-Klubs zusammen.

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Für das größte Aufsehen sorgten in diesem Jahr in den Tagen vor der Deadline definitiv die Calgary Flames, die mit Olli Jokinen (davor Phoenix) und Jordan Leopold (davor Colorado) die wohl hochkarätigsten Namen auf der Transferliste in ihr Boot holten.

Daneben sorgte vor allem die Rückkehr von Rauhbein Sean Avery zu den Rangers und der Wechsel von Urgstein Mark Recchi von Tampa Bay nach Boston für Aufsehen. Mit Olaf Kölzig und dem erst 19-jährigen Timo Pielmeier waren auch zwei Deutsche in die Wechselaktivitäten involviert.

Viele Spekulationen blieben unerfüllt

Nichtsdestotrotz blieben am Ende viele der heißen Transfer-Spekulationen der letzten Wochen unerfüllt. Mit Anaheims Chris Pronger, Ottawas Filip Kuba und Buffalos Tim Connolly blieben drei der am heißesten gehandelten Namen bei ihren Klubs und unterzeichneten dort zum Teil sogar neue Verträge.

Auffällig auch: Viele der ambitionierten Klubs wie die Washington Capitals oder die Montreal Canadiens verhielten sich gerade gegen Ende der Transferperiode ungewöhnlich still. Der amtierende Stanley-Cup-Sieger Detroit oder die hart um den Playoff-Einzug kämpfenden Nashville Predators verzichteten gar gänzlich darauf, ins Wechselgeschehen einzugreifen.

Insgesamt wurden zur Deadline am 4. März 22 Trades getätigt, bei denen 47 Spieler und 21 Draftpicks ihren Verein wechselten. Im Vergleich zu den letzten drei Jahren, in denen jeweils 25 Trades über die Bühne gingen, bedeutet dies am Ende jedoch nur einen geringfügigen Rückgang. In der Summe verzeichnete die NHL seit Ende Dezember 36 Trades.

Die wichtigsten Trades Team by Team:

Anaheim Ducks: Der Stanley-Cup-Sieger von 2007 war wohl das aktivste Team bis zum Ende der Transferperiode. Brendan Morrison verließ die Ducks via Waiverliste nach Dallas und Verteidiger Steve Montador wurde gegen Bostons Petteri Nokelainen getauscht. Für den nach Chicago ziehenden Samuel Pahlsson kam im Gegenzug James Wisniewski von den Blackhawks. Neben Erik Christensen aus Atlanta stößt zudem das deutsche Talent Timo Pielmeier zu den Ducks. Der 19-jährige Torwart wurde 2007 von den San Jose Sharks gedraftet und spielte seither bei den Shawinigan Cataractes in der kanadischen Juniorenliga QMJHL. Zusammen mit Nick Bonino und einem Draftpick wurde Pielmeier gegen Travis Moen und Kent Huskins nach Anaheim getauscht.

Montreal Canadiens: Aus Atlanta kam Mathieu Schneider.

New York Rangers: "Sean back in blue" - die Rückkehr von Publikumsliebling Sean Avery schlug im Big Apple ein, wie eine Bombe. Erst zum Saisonbeginn hatte der NHL-Stinkstiefel die Rangers zugunsten eines mit 15,5 Millionen US-Dollar dotierten Vier-Jahres-Vertrages Richtung Dallas verlassen, war dort aber nach seinem eklatanten TV-Skandal nach nur 23 Spielen in Ungnade gefallen und schließlich auf der Waiver-Liste gelandet. Neben Avery verstärkten sich die New Yorker im Kampf um die Playoffs zudem noch mit Nik Antropov (Toronto) und Verteidiger Derek Morris (Phoenix).

San Jose Sharks: Das Team der deutschen NHL-Legionäre Christian Ehrhoff und Marcel Goc bedienten sich beim kalifornischen Ligakonkurrenten Anaheim und sicherten sich die Dienste von Verteidiger Kent Huskins und Travis Moen. Beide werden im Sommer jedoch zu Free-Agents.

Calgary Flames: Der Stanley-Cup-Sieger von 1989 verbuchte die wohl hochkarätigsten Transfers vor der Deadline. Aus Phoenix kam der finnische Center Olli Jokinen, aus Colorado Verteidiger Jordan Leopold. Für Routinier Jokinen bietet sich mit seinem Engagement bei den Flames nach 780 NHL-Einsätzen erstmals die Gelegenheit an einer Endrunde teilzunehmen.

Pittsburgh Penguins: Die Mannschaft um die Superstars Jewgeni Malkin und Sidney Crosby verstärkten sich mit All-Star Bill Guerin (New York Islanders) und Verteidger Andy Wozniewski (St. Louis Blues). In der Woche zuvor waren zudem Chris Kunitz und Eric Tangradi im Gegenzug für Ryan Whitney aus Anaheim gekommen.

Ottawa Senators: Das Team aus der kanadischen Hauptstadt bekommt im Gegenzug zu Antoine Vermette aus Columbus den derzeit verletzten Torhüter Pascal Leclaire sowie ein Zweitrunden-Draftrecht.

New Jersey Devils: Von den Atlanta Thrashers kam mit Niclas Hävelid Verstärkung für die Defensive.

Toronto Maple Leafs: Große Verwunderung in der kanadischen Metropole löste vor allem der Trade des deutschen Nationaltorwarts Olaf Kölzig von den Tampa Bay Lightning aus. "Ollie the Goalie" fällt nach seiner Armoperation definitiv bis Saisonende aus und kann somit den verletzten Stamm-Torwart der Maple Leafs, Vesa Toskala, nicht ersetzen.

Zumal Toronto mit der Verpflichtung des Schweizers Martin Gerber (Ottawa, via Waiverliste) schon auf dessen Ausfall reagiert haben. Da zudem fest steht, dass Kölzig, der letzthin auch öffentlich über sein Karriereende sinierte, ab Sommer Free-Agent ist, wurde spekuliert, dass Tampa Bay mit dieser Aktion nur ihren Salary-Cap-Spielraum vergrößern will (ca. 500.000 Dollar).

Gestützt wird diese Vermutung dadurch, dass zusammen mit Kölzig der ebenfalls bis Saisonende verletzte Jamie Heward, Talent Andy Rogers und ein Viertrundenpick nach Kanada gingen. Im Gegenzug wechselte Verteidiger Richard Petoit nach Tampa Bay.

Weder Howard noch Kölzig haben wohl eine Zukunft in Toronto und können somit lediglich als sogennante Cap-Space-Verpflichtung gesehen werden.

Boston Bruins: An der Ostküste schnappte man sich von Tampa Bay den 41-jährigen NHL-Veteranen und zweifachen Stanley-Cup-Sieger Mark Recchi (1472 Spiele/535 Tore) sowie einen Zweitrunden-Draft-Pick. Im Gegenzug gaben die Bruins Martins Karsums und Matt Lashoff Richtung Florida ab.

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