NBA

Ex-BBL-Star Gortat sorgt für Staunen

Von Haruka Gruber
Marcin Gortat (mit Glatze) in dieser Saison: 3,4 Punkte und 4,3 Rebounds in 11,4 Minuten
© Getty

Einst stolperte er beim Dunk über ein Maskottchen und wurde zur Witzfigur. Gegen die Milwaukee Bucks stellte Orlandos Backup-Center Marcin Gortat endlich seine Dunk-Ehre wieder her. Die NBA-Schlaglichter.

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Auf der einen Seite gibt es Michael Jordan, Dominique Wilkins, Julius "Dr. J" Erving oder Dwight Howard. Spieler, die Maßstäbe beim Dunking gesetzt haben. Und dann gibt es noch Marcin Gortat.

Gortat ist 2,11 Meter groß, ein gar nicht mal so schlechter NBA-Profi bei den Orlando Magic und dem deutschen Basketball-Fan dank seines dreijährigen Aufenthalts bei RheinEnergie Köln gut bekannt.

Der 25-jährige Pole hat aber ein Problem. Er selbst sieht sich als einen exzellenten Dunker, nur: Damit steht er ziemlich alleine da.

Peinlicher Maskottchen-Dunk

Womöglich liegt es an seinem unglaublich peinlichen Stolperer während des Dunk-Contests beim BBL-All-Star-Game 2004, als er von der Freiwurflinie abspringend über fünf Maskottchen hinweg stopfen wollte, statt dessen aber beim ersten Maskottchen hängen blieb und auf die Nase fiel (Hier geht's zum Video!).

Auf jeden Fall hat Gortat in seinem Team einen miesen Ruf. Gortat sah sich zu Beginn der Saison sogar derart in seiner Dunking-Ehre gekränkt, dass er mit Mitspieler Mickael Pietrus gewettet hatte, dass er tatsächlich von der Freiwurflinie dunken kann - was ihm im zweiten Versuch auch gelang.

"Nur so hoch wie ein Telefonbuch"

Wie auch immer: Auch ohne Dunking etablierte sich Gortat diese Saison in der NBA als Howards Center-Backup und sorgt hin und wieder für Highlights. So wie beim 110:94 gegen die Milwaukee Bucks, als ihm nach der Pause die ersten 6 Punkte der Magic gelangen. Zwei der drei Körbe sogar per Dunk - was seine Kollegen höchst erstaunte.

"Ich wusste gar nicht, dass Marcin springen kann", scherzte etwa J.J. Redick. "Er ist eigentlich bekannt dafür, dass er nur so hoch hüpft wie ein Telefonbuch."

Orlando Magic (54-18) - Milwaukee Bucks (31-42) 110:94: Gortat beendete die Partie übrigens mit 10 Punkten, 11 Rebounds sowie 2 Blocks. Die komplette Magic-Starting-Five traf beim fünften Sieg in Serie zweistellig, der Beste war Rashard Lewis (19).

Für Milwaukee hingegen ist der Playoff-Zug wohl abgefahren. Der Rückstand auf den Ost-Achten Detroit beträgt satte 4 Spiele. Auch weil Richard Jefferson in Orlando die Lampen ausschoss und 24 Würfe (19 davon daneben) für seine 13 Zähler benötigte.

Atlanta Hawks (42-31) - Boston  Celtics (55-19) 93:99: Nur eine mikroskopische Differenz von 0,7 Prozent bei der Siegquote trennen den Ost-Zweiten Orlando vom Dritten Boston.

In Atlanta erledigte der Meister seine Pflichtaufgabe, obwohl Kevin Garnett, noch immer mit Knieproblemen kämpfend, geschont wurde. Glen "Big Baby" Davis sprang mit 19 Punkten und 12 Rebounds in die Bresche.

Topscorer der Celtics: Ray Allen (22) und Paul Pierce (21). Sein bisher bestes Spiel für Boston lieferte Stephon Marbury ab (11 Punkte, 4 von 5).

Atlantas Coach Mike Woodson verzockte sich hingegen mit seiner Taktik. Aufgrund des Ausfalls von Garnett stellte er auf ein großes Lineup um und beförderte 2,11-Meter-Center Zaza Pachulia für den 15 Zentimeter kleineren Maurice Evans in die Starting Five. Pachulias Statistik: 7 Punkte, 2 Rebounds, 4 Fouls.

Cleveland Cavaliers (59-13) - Minnesota Timberwolves (20:53) 107:85: Einsam zieht derweil Cleveland an der Ost-Spitze seine Kreise. Nach dem elften Sieg in Folge fehlt nur noch ein Erfolg, um einen neuen Franchise-Rekord aufzustellen. Der nächste Gegner sind die Dallas Mavericks (Sonntag, 19 Uhr im LIVE-TICKER).

Der beste Spieler, wie sollte es anders sein: LeBron James mit 25 Punkten (8 von 14), 12 Rebounds sowie 7 Assists.

New Jersey Nets (30-42) - Los Angeles Lakers (58-14) 95:103: Noch dominanter sind nur die Lakers im Westen. Mit dem Erfolg bei den Nets ist ihnen Platz eins nicht mehr zu nehmen.

Kobe Bryant (14 Punkte, 5 von 19) verletzte sich leicht am Knöchel, dafür überragte Pau Gasol (36 Punkte, 11 Rebounds).

San Antonio Spurs (48-24) - Los Angeles Clippers (18-55) 111:98: Der Gegner hießen zwar nur die Clippers, dennoch war es für die Spurs mehr als ein Sieg.

Denn nach sechs Wochen standen endlich wieder die Big Three aus Tony Parker (18 Punkte), Manu Ginobili (14) und Tim Duncan (13) gemeinsam auf dem Parkett.

Da hatte Clippers' deutscher Nationalspieler Chris Kaman nicht viel zu lachen (je 4 Punkte und Rebounds in 19 Minuten). Zudem verletzte sich auch noch Marcus Camby am Knöchel und wird ein oder zwei Wochen fehlen.

Philadelphia 76ers (37-34) - Charlotte Bobcats (32-40) 95:100: Auch wenn die 76ers verloren haben: Ein kurzer Lobgesang auf Thaddeus Young ist mal angebracht.

Dem 20-jährigen Small Forward gelang es mit 21 Punkten zum sechsten Mal in Serie, mindestens 20 Zähler zu erzielen.

Seine Bilanz in diesem Zeitraum: 23,8 Punkte, eine Wurfquote von 57 Prozent sowie 5,7 Rebounds. All-Star-Nominierung, ick hör' dir langsam trapsen.

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