NBA

Sixers auf Kurs - und im "Twitter"-Rausch

Von Philipp Dornhegge
Dank Thaddeus Young sind die Philadelphia 76ers den Miami Heat dicht auf den Fersen
© Getty

Rückschlag für Miami: Nach einer 88:90-Schlappe bei den Indiana Pacers (30-42) liegen die Heat (38-33) nur noch einen Sieg vor den Philadelphia 76ers (37-33) auf Platz fünf im Osten. Denn die Sixers gewannen zeitgleich ihr Heimspiel gegen die Minnesota Timberwolves mit 96:88.

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Der Unterschied zwischen Platz fünf und sechs könnte entscheidend für Glück oder Unglück in den Playoffs sein. Als Fünfter dürfte man in Runde eins wahrscheinlich gegen die Atlanta Hawks spielen, als Sechster würden die Celtics oder die Magic warten.

Denen will natürlich jeder aus dem Weg gehen. "Na klar, wir wollen die bestmögliche Platzierung herausholen", bestätigte Thaddeus Young nach dem Spiel. "Wir gehen jeden Abend da raus und kämpfen für Platz fünf."

Der junge Forward hatte mit 29 Punkten selbst entscheidenden Anteil am immerhin zehnten Sieg in den letzten 15 Spielen. Gegen die Wolves muss es aber auch Spaß machen zu spielen.

"Twitter"-Botschaften für die Fans

Das Team von Headcoach Kevin McHale gehört derzeit sicherlich zum Schlechtesten, das die Liga zu bieten hat. Die Startaufstellung liest sich wie ein "Who is who?" der Ergänzungsspieler: Kevin Ollie, Bobby Brown, Rodney Carney, Brian Cardinal und Craig Smith. Noch Fragen?

Die Sixers hatten so viel Spaß, dass sich irgendjemand auf der Bank immer wieder die Zeit nahm, um den Fans über "Twitter" die eine oder andere Botschaft zu übermitteln.

"Thad hat locker gewonnen; beide haben sich anschließend zusammen schlapp gelacht", war da in Bezug auf einen Sprungball zu lesen, bei dem der 2,03m große Young gegen den 1,85m-Zwerg Ollie antrat.

Heat: 17. Pleite bei den Pacers

Die Heat hatten bei den Pacers dagegen nichts zu lachen. Dwyane Wade traf nur 5 seiner 24 Würfe, beendete die Partie mit für seine Verhältnisse mageren 21 Punkten und verpasste als Krönung auch noch mit der Schlusssirene hauchdünn einen Dreier, der den Sieg bedeutet hätte.

"Ich dachte, der geht rein", gab Pacers-Topscorer Danny Granger (28) zu. "Aber der Wurf ging ein kleines Stück zu weit nach links, deshalb ist er wieder rausgesprungen."

Allerdings ist Miami Pleiten in Indiana gewöhnt. Immerhin verloren die Heat schon zum 17. Mal in Folge im Conesco Fieldhouse. "Keine Ahnung warum wir immer gewinnen, aber das ist eine gute Serie", freute sich Granger.

Orlando Magic (53-18) - Boston Celtics (54-19) 84:82: Wachablösung im Osten? Entweder die Celtics schonen ihre Kräfte für die Playoffs, oder sie sind nicht mehr der Champion des vergangenen Jahres. Derzeit scheint die zweite Möglichkeit näher an der Wahrheit zu sein, denn die Pleite gegen die Magic könnte teuer werden und war wohl kaum eingeplant. Der Titelverteidiger versuchte sicherlich alles, um Platz zwei im Osten zu verteidigen und holte sogar einen zwischenzeitlichen 16-Punkte-Rückstand auf.

Aber Boston hatte schlicht und ergreifend keine Möglichkeit, um Dwight Howard (24 Punkte, 21 Rebounds und 4 Blocks) zu stoppen: Schon nach einem Viertel hatte der Center mit 12 Punkten und 10 Rebounds ein Double-Double auf seinem Konto - ein Kunststück, dass Howard zum vierten Mal in dieser Spielzeit gelang. Für die Celtics wird es dringend Zeit, dass Kevin Garnett wieder in Form kommt. Nach seiner Knieverletzung kam der amtierende Defensive Player of the Year nur 16 Minuten zum Einsatz.

Atlanta Hawks - San Antonio Spurs 92:102: Wer braucht schon Tim Duncan? Okay, so ein Satz grenzt schon an Majestätsbeleidigung. Aber Fakt ist: Tony Parker spielt derzeit wohl den besten Basketball seines Lebens. Denn in Atlanta muss man erstmal gewinnen - in dieser Saison ist das erst sieben anderen Teams geglückt. Und dass die Spurs neben Duncan auch noch Ginobili ersetzen mussten, spricht für Parker, der die Hawks mit 42 Punkten und 10 Assists komplett auseinander nahm.

Um Duncan zu rehabilitieren, sei an dieser Stelle eine Statistik angeführt: Ohne Timmy haben die Spurs eine 28-24-Bilanz, seit er für San Antonio spielt, mit ihm dagegen gab es 634 Siege bei 255 Niederlagen.

Mavs-Konkurrenz im direkten Duell: Soll man sich als Dallas-Fan nun freuen oder nicht? Die New Orleans Hornets (44-26) verloren bei den Denver Nuggets (46-26) deutlich mit 88:101, die Utah Jazz (44-27) blieben ihrer Auswärtsschwäche beim 114:118 in Phoenix treu.

Damit sind die Hornets und die Jazz zwar wieder in unmittelbarer Reichweite für die Mavs, aber erstens konnte sich Denver dank Carmelo Anthony (29) und Chauncey Billups (26) ein wenig absetzen, zweitens bleiben die Suns (40-31) in Lauerstellung. Für Phoenix punkteten sieben Spieler zweistellig.

Bulls auf Playoffs-Kurs: Moment, Chicago hatte doch gar kein Spiel! Stimmt, aber wenn die Konkurrenz versagt, dann kann man sich trotzdem freuen. Mit den Milwaukee Bucks (106:115 bei den Toronto Raptors), den New Jersey Nets (87:98 gegen die Cleveland Cavaliers) und den Charlotte Bobcats (93:95 bei den Washington Wizards) verloren die drei schärfsten Konkurrenten allesamt ihre Spiele und fallen damit weiter hinter den Bulls zurück.

Übrigens: Die Nets sind sogar so schlecht, dass sie sich tatsächlich schon sicher sein können, ihre Saison zum 33. Mal hintereinander mit einer negativen Auswärtsbilanz (15-21) abzuschließen. Gegner Cleveland hat dagegen mit dem 58. Sieg einen Klubrekord aufgestellt.

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